Ausgleich mit System

Mit dem „Turbolight-System“ von Uzin ist ein flexibler, großflächiger Niveauausgleich von Bestandsfußböden übergangslos von 5 mm bis 300 mm möglich. Das System bestehend aus Leichtausgleichsmörtel, Armierungsgewebe und Dünnestrich ist 3 bis 4 Wochen früher belegereif als Zementestriche.

Renovierungsarbeiten stellen Handwerker und Planer oft vor Herausforderungen: Begrenzte Tragfähigkeit oder Aufbauhöhe, Ausbrüche und durchhängende Decken erfordern eine adäquate Fußbodenkonstruktion. Das Turbolight-System von Uzin besteht aus einem schnellen Leichtausgleichsmörtel, einem Armierungsgewebe aus hochzugfesten Langglasfasern (Renoviervlies) sowie einem Dünnestrich und lässt sich schnell einbauen. Denn im Vergleich zu Zementestrichen ist das „Turbolight-System“ 3 bis 4 Wochen früher belegereif.

Untergrund vorbereiten

Für die Untergrundvorbereitung wird eine Universalgrundierung aufgebracht und anschließend mindestens 8 mm dicke Randdämmstreifen an allen aufgehenden Bauteilen aufgestellt. Dies verhindert Schallbrücken und Spannungen durch eine starre Anbindung an andere Bauteile.

Anschließend wird der schnelle Ausgleichsmörtel Uzin „SC 914 Turbo“ in der Estrichpumpe angemischt und an den Arbeitsort gepumpt, zügig mit einem Estrichschwert in der gewünschten Schichtdicke ausgebracht und mit einer Richtlatte eben abgezogen. Durch Glätten mit dem Glättschwert oder der Kelle wird die Oberfläche des Leichtausgleichsmörtels leicht verdichtet. Bei unebenem Untergrund ist ein Auszug auf Granulatstärke (etwa 5 mm) problemlos möglich.

Dünnestrich ausgießen

Nach einer Wartezeit von mindestens 48 Stunden wird das Renoviervlies Uzin „RR 201“ auf der erhärteten Oberfläche des Leichtausgleichsmörtels ausgerollt und mit einer Schere zugeschnitten. Die Bahnen sollten vollflächig mit mindestens 2 cm Überlappung lose aufgelegt werden.

Im Anschluss wird der Dünnestrich Uzin „NC 195“ angemischt und in der vorgegebenen Menge (20 kg/m2) auftragen. Im Bereich von Türzargen muss der Handwwerk Scheinfugen anlegen, die vor der Belagsverlegung beziehungsweise Feinspachtelung mit einer Reparaturmasse geschlossen werden können.

Nachdem der Dünnestrich seine Belegreife erreicht hat, können textile und elastische Bodenbeläge (nach 5 Tagen) sowie Parkett (nach 2 Tagen) nach den üblichen Methoden verlegt werden.

Die weiteren Vorteile des Bodenausgleichs-Systems: Die Flächenlasten auf dem tragenden Untergrund liegen nur bei rund einem Drittel der Last von konventionellen Estrichen (etwa 100 kg/m2 bei 5 cm Dicke) und besonders vorteilhaft bei Renovierungen in Altbauten: Mit 10 dB besitzt das System auch eine bemerkenswerte Trittschalldämmung (4 cm Dicke nach DIN EN ISO 140-8).

Autor

Dr. Norbert Arnold arbeitet als Leiter technischer Produktservice bei der Uzin Utz AG in Ulm.

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