Meister im Holz- und Bautenschutz
Erster neuer Meisterberuf im Bauhandwerk seit Einführung der Handwerksordnung

Der Holz- und Bautenschutz zählt seit November 2012 offiziell als Meisterberuf. Meisterbetriebe sind nun entsprechend gekennzeichnet und für Bauherren leichter zu finden. Seit fast 60 Jahren ist das der erste neue Meistertitel im Bauhandwerk.

Sage und schreibe 59 Jahren haben die Holz- und Bautenschützer im DHBV (Deutscher Holz- und Bautenschutzverband) dafür gekämpft, als Meisterberuf anerkannt zu werden. Dass es ihnen nun endlich gelungen ist, macht sie stolz. Schließlich ist es der erste neue Meisterberuf im Bauhandwerk seit Einführung der Handwerksordnung 1953.

Ein Holz- und Bautenschützer ist vor allem dann gefragt, wenn der Schaden sprichwörtlich an die Substanz geht. Denn die speziell ausgebildeten Handwerker erkennen und beseitigen Schäden an Holzbauteilen und an Bauwerken aus Beton, Mauerwerk oder Naturstein.

 

Attraktives Handwerk bekommt, was es verdient

Um auch langfristig den Herausforderungen der Sanierungsarbeiten standzuhalten, bildet der DHBV seit 2007 handwerklich begabte Jugendliche in zwei Ausbildungsberufen zur Fachkraft für Holz- und Bautenschutzarbeiten und zum Holz- und Bautenschützer aus. 2009 folgte dem Ausbildungsberuf sogar ein eigener Studiengang Bauen im Bestand an der FH Münster. Jetzt fehlte diesem Beruf mit Zukunft als höchstes deutsches Qualitätssiegel im Handwerk nur noch der Meister. „Seit der Gründung des Verbandes 1950 qualifizieren wir unsere Mitglieder, um ihnen die Möglichkeit zu geben, sich von anderen Betrieben auch nach außen hin abzuheben“, erklärt Verbandspräsident Horst Eickhoff. „Durch die Weiterbildung zum Meister gibt es nun endlich das Qualitätssiegel, das dieses anspruchsvolle Handwerk verdient.“

Da es sich beim Holz- und Bautenschutz trotz Meistertitel um ein zulassungsfreies Gewerbe handelt, wird es auf dem deutschen Markt auch weiterhin Unternehmen geben, die die Leistungen eines Holz- und Bautenschützers ohne die ausreichenden Qualifikationen anbieten werden. „Um nicht an die falsche Firma zu geraten, empfehlen wir auch weiterhin die Fachfirmensuche über die Datenbank des DHBV. Schließlich geht es hier um den Erhalt des eigenen Zuhauses. Da möchte man schließlich wissen, dass die Arbeiten korrekt ausgeführt werden“, rät Eickhoff Hausbesitzern, die bei der Firmensuche auf Nummer sicher gehen wollen. Schon bald werden erste Spezialisten zur Beseitigung von Bauwerksschäden nicht nur an ihrer Verbandszugehörigkeit, sondern auch an dem Meistertitel zu erkennen sein. Ganz ausgeschlossen werden schwarze Schafe damit zwar nicht, aber langfristig wird sich Qualität durchsetzen und das Vertrauen der Verbraucher in die Branche stärken. Bereits ab Februar kommenden Jahres wird der erste Vorbereitungslehrgang zur Meisterprüfung starten.

Alle Informationen zum Meisterberuf, zu den Voraussetzungen zur Weiterbildung und den Hintergründen eines Holz- und Bautenschützers bietet die Website www.dhbv.de

Erster neuer Meisterberuf im Bauhandwerk seit Einführung der Handwerksordnung

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