Profillösungen für den Trockenbau bei der Umnutzung des Goerzwerks in Berlin

Über das Goerzwerk in Berlin haben wir bereits in bauhandwerk 4.2020 berichtet. Während es seinerzeit um die Decken ging, beschäftigt sich der folgende Beitrag mit dem trockenen Innenausbau des denkmalgeschützten Industriegebäudes mit Stahlleichtbau-Profilen von Protektor.

Mit über 100 Jahren gehört das Goerzwerk wohl zu den ältesten intakten Industriegebäuden in Berlin. Mittlerweile tummeln sich im denkmalgeschützten und 2015 von Silvio Schöbinger erworbenen Gebäude über 110 Unternehmen, angefangen bei Startups bis hin zu etablierten Firmen.  Auch befindet sich im Gebäude eine Werkstatt für Menschen mit Behinderungen, für die eine ganze Fabriketage umgebaut wurde.

Als Grundvoraussetzung war vom zuständigen Architekturbüro berlin.interior Architekten ein Raumkonzept gefordert, das offen und gleichzeitig flexibel ist. Zugleich sollten Eingriffe in die bauliche Substanz so gering wie möglich gehalten werden. Letztendlich entschied man sich für ein Raum-in-Raum Konzept, das alle Anforderungen bestmöglich erfüllte und den dort beschäftigten Menschen ein perfektes Arbeitsumfeld ermöglicht.

Aufbau der Grundkonstruktion

Mit der Umsetzung der Grundkonstruktionen für die einzelnen Räume wurde der Profil­experte Protektor beauftragt. Zu berücksichtigen war dabei, dass die Spannweiten der Decken zwischen 5 und 9,40 m betragen und die Höhe der Deckenträger aufgrund von Platzmangel möglichst gering sein sollte. Weiter müssen die Decken der Räume zu Revisionszwecken der darüber verlaufenden Haustechnik begehbar sein. Tragende Wände sollten zudem über Rundungen verfügen, was eine zusätzliche Herausforderung bei der Planung der Unterkonstruktion darstellte.

Um alle Anforderungen zu erfüllen, setzte Protektor auf sein Stahlleichtbau-System „Edificio“, das mit geringem Gewicht bei gleichzeitig hoher Tragfähigkeit und variablen Gestaltungsmöglichkeiten überzeugt. Zudem erfüllen die Profile aufgrund des nicht entflammbaren Werkstoffes Stahl die Anforderungen an den Brandschutz und sind überdies durch dessen Recycling-Fähigkeit auch noch schonend für die Umwelt. So kamen für die anspruchsvolle Deckenkonstruktion beispielsweise Weitspannträger in unterschiedlichen Materialdicken sowie Einfach- und Doppelträger zum Einsatz, damit die Begehbarkeit sowie eine gleichbleibende Höhe über alle Räume hinweg realisiert werden konnte. Für die Umsetzung der Rundungen wurden die Stahlleichtbauprofile mit einem speziellen RS-Trockenbauprofil gekoppelt.

Neben der Beratung und Betreuung während der Bauphase unterstützte Protektor das Architekturbüro außerdem zusätzlich mit einer Visualisierung der Raumzellenkonstruktion in 3D. Dadurch hatte man ein klares Bild der Objekte vor Augen, was die Bewertung und anschließende Bauumsetzung des Konzepts vereinfachte.

Stahlleichtbau-System auch für die Kantine

Als weiteres Projekt sollte für die Behindertenwerkstatt und die umliegenden Etagen eine Kantine realisiert werden mit dem Ziel, dieselben Grundvoraussetzungen zu erfüllen wie die Werkstatt, damit die Bausubstanz und der Charakter der Industriehalle weitestgehend erhalten bleiben. Auch hier wurde auf die Raum-in-Raum Lösung gesetzt, bei der für die Grundkonstruktion ebenfalls das „Edificio-System“ zum Einsatz kam. Insgesamt wurden für beide Projekte ungefähr 1500 m Stahlleichtbau-Profile in unterschiedlichen Dimensionen eingesetzt.

Autor

Matthäus Lukassowitz ist für die Agentur D/P Communications & Media GmbH in Düsseldorf tätig und unterstützt die Protektorwerk Florenz Maisch GmbH & Co. KG in Gaggenau bei der Pressearbeit.

Baubeteiligte (Auswahl)

 

Bauherr BWB Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderung GmbH, Berlin, www.bwb-gmbh.de

Architekten berlin.interior Architekten, Annette Bräuer und Katharina Jester, Berlin, https://berlin-interior.de

Trockenbauarbeiten U.S. Trocken-Akustikbau, Lübben

Metallprofile Protektorwerk Florenz Maisch, Gaggenau, www.protektor.com

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 7-8/2022

Protektor erweitert Stahlleichtbau-System

Protektor erweitert das Stahlleichtbau-System „edificio“ um das neue Produktprogramm „ediWall“. Es basiert auf der Stahlleichtbauweise von Protektor und ist für vielfältige Wandkonstruktionen in...

mehr
Ausgabe 04/2020

Akustikdecken für den denkmalgerechten Umbau im Berliner Goerzwerk

Im G?rzwerk in Berlin d?belten die Handwerker an den Deckenfeldern zwischen den Unterz?gen eine Unterkonstruktion aus Dachlatten zur Befestigung der Holzwolle-Akustikplatten Fotos: Knauf AMF

1890 gründete der Optiker Carl Paul Goerz die „Optische Anstalt C.P. Goerz“, eine „Wirkungsstätte zur Herstellung von Fotoapparaten und Präzisionsoptik.“ Noch während des Ersten Weltkriegs...

mehr
Ausgabe 7-8/2011

Profil für geschwungene Wände und Decken

Mit dem neuen GR-Anschlussprofil von Protektor können Trockenbauer konvex und konkav geschwungene Wand- und Deckenkonstruktionen bauen. Das Profil ist leicht zu verarbeiten, weil es bereits über...

mehr
Ausgabe 09/2013

Umwelttechnikpreis für Protektor

Der erste Platz des Umwelttechnikpreises Baden-Württemberg wird in diesem Jahr in der Kategorie Materialeffizienz für die Maxi-Tec-Trockenbauprofile der Protektorwerk Florenz Maisch GmbH & Co. KG...

mehr
Ausgabe 04/2009

Flexibles Profil

Das neue Protektor RS-Profil aus verzinktem Stahlblech kann der Trockenbauer gleich in zwei Anwendungsbereichen einsetzen: Zum einen lässt es sich als flexibles U-Wandprofil für...

mehr