Rechtsschutz für Handwerker

Ob mit Lieferanten, Kunden oder Behörden: Missverständnisse oder Streit können im Alltag eines Handwerksbetriebs immer vorkommen. Mangelnde Zahlungsmoral von Kunden, Kontrollen des Ordnungsamts oder Ermittlungen der Staatsanwaltschaft können jedoch zu einer zeitlichen und finanziellen Belastung werden.

Das Eintreiben von Außenständen ist meist teuer und zeitintensiv. Ein professionelles Rechnungsmanagement ist daher Voraussetzung für eine schnelle Begleichung der Fehlbeträge. Deshalb sollten schon bei der Rechnungsstellung einige Regeln beachtet werden: Neben einer Auflistung der Menge und Art der gelieferten Gegenstände oder Umfang und Art der sonstigen Leistung muss eine Rechnung beispielsweise den anzuwendenden Steuersatz sowie den auf das Entgelt entfallenden Steuerbetrag enthalten. Wird eine korrekt gestellte Rechnung trotzdem nicht bezahlt, kann der Unternehmer das so genannte außergerichtliche Mahnverfahren einleiten oder mit dem säumigen Zahler einen Zahlungsaufschub oder eine Ratenzahlung vereinbaren. Zahlt der Kunde weiterhin nicht, bleibt oft nur noch der Weg des gerichtlichen Mahnverfahrens. Am Ende steht der Vollstreckungsbescheid, mit dem der Gläubiger seine Geldforderung vollstrecken kann.

Forderungsmanager können für das Unternehmen die professionelle Abwicklung des Inkassoverfahrens übernehmen. Das spart den Unternehmen Kosten und hilft, ihre Liquidität zu sichern. Die Leistungen der Anbieter reichen von der außergerichtlichen Mahnung über die Einleitung und Durchführung des gerichtlichen Mahnverfahrens bis hin zur Übernahme sämtlicher Zwangsvollstreckungsmaßnahmen. Unternehmen, die eine entsprechende Rechtsschutz-Versicherung abgeschlossen haben, können im Fall offener Rechnungen das Forderungsmanagement zudem als Versicherungsleistung in Anspruch nehmen, erklären die Experten der D.A.S. Rechtsschutzversicherung.

Verteidigung kann teuer werden

Bereits eine anonyme Anzeige reicht aus – und plötzlich stehen polizeiliche oder staatsanwaltliche Ermittlungen an. Das strafrechtliche Risiko für Unternehmer und Selbstständige ist enorm: Sie müssen besonders in den Bereichen Umwelt, Produktsicherheit, Betriebsstättenrisiko und Verkehrswirtschaft auf der Hut sein. Auch für das Fehlverhalten der Mitarbeiter können sie unter Umständen belangt werden. Ihnen wird dann die Verletzung von Kontroll-, Aufsichts-, oder Leitungspflichten vorgeworfen. Selbst wenn sich die Vorwürfe später als haltlos erweisen: Die Aufklärung des Sachverhalts ist meist langwierig und beeinträchtigt den täglichen Arbeitsablauf; die finanziellen Belastungen der Verteidigung können existenzbedrohend sein und der Imageschaden lange Zeit nachwirken. Ein Spezial-Straf-Rechtsschutz für Unternehmen versichert die Kosten für die Verteidigung in Ermittlungs-, Straf- und Ordnungswidrigkeitenverfahren im Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit.


Rechtlicher Beistand

Neben Meinungsverschiedenheiten mit Kunden und Geschäftspartnern kann es auch innerhalb des Betriebs zu Konflikten kommen. Nicht selten wird dann rechtlicher Beistand notwendig. Kommt es etwa mit einem gekündigten Arbeitnehmer zum Streit, leistet eine speziell auf die Bedürfnisse von Gewerbetreibenden abgestimmte Rechtsschutzversicherung wertvolle Dienste: Sie übernimmt die Kosten für Anwalt, Gericht, Zeugen und Sachverständige. Darüber hinaus hilft sie durch eine telefonische Sofort-Beratung bereits im Vorfeld einer rechtlichen Auseinandersetzung. Viele Streitigkeiten lassen sich – mit professioneller Hilfe – auch einvernehmlich klären, ohne dass man gleich vor den Kadi ziehen muss: Gerade bei arbeitsrechtlichen Konflikten kann eine so genannte Mediation für alle Beteiligten Vorteile gegenüber einem langwierigen Gerichtsverfahren bieten. Diese Kosten übernimmt ebenfalls die Rechtsschutzversicherung.


Das strafrechtliche Risiko für Unternehmer und Selbstständige ist enorm

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