Zargenmontage mit und ohne Mörtel
Ein Vergleich der Montage von Zargen mit Schaubverbindungen und mit Mörtel

Viele Trocken- und Metallbauer lehnen den Einbau von Brandschutzabschlüssen wegen der damit verbundenen Mörtelarbeiten ab. Die DryFix Zarge von Hörmann erfüllt auch ohne Mörtel die Brandschutzanforderungen und ermöglicht kleineren Betrieben so ein Zusatzgeschäft.

Steht beim Neubau oder der Renovierung der Einbau von Brandschutzabschlüssen auf dem Programm, endet für die meisten kleineren Handwerksbetriebe die Wertschöpfungskette. Gemäß DIN 18 093 sind die Zargen vollständig zu vermörteln. Ein Aufwand, den viele Trockenbauer scheuen. Entweder aus Sorge, die Vorgaben der Norm nicht einhalten zu können oder angesichts der kaum zu verhindernden Verschmutzungen an Mauerwerk und Tür, die zu kostenintensiven Reklamationen des Kunden führen können.

In der Folge werden wertvolle Zusatzaufträge für den Einbau von Brandschutztüren abgelehnt – oftmals unnötigerweise. Denn während die Vermörtelung von Zargen bei größeren Objektaufträgen nach wie vor Standard ist, bieten sich bei kleineren Aufträgen, bei denen nur wenige Türen montiert werden müssen, auch mörtelfreie Alternativen an. So lässt sich die werkseitig mit Mineralwolle hinterfüllte DryFix Zarge von Hörmann ohne bauseitiges Verfüllen zulassungskonform einbauen.

Der Einbau im Vergleich

Um festzustellen, ob und wann sich ein Einbau solcher ab Werk mit Steinwolle hinterfüllter Zargen für einen Trocken- beziehungsweise Innenausbaubetrieb lohnt, vergleichen wir den Einbau einer Standard-Eckzarge mit Vermörtelung mit der Montage einer mörtelfreien DryFix Zarge von Hörmann hinsichtlich der Kriterien Arbeitsaufwand, Zeitvergleich, Kosten und Risiken von Reklamationen.

Arbeitsaufwand

Um den Arbeitsaufwand vergleichen zu können, wurde der Zargeneinbau in einzelne Montageschritte zerlegt. Beide Einbaumethoden beginnen mit dem Vertragen der Tür und Zarge und dem Einmessen der Öffnung sowie der Platzierung und Ausrichtung der Zarge in der Öffnung. Danach müssen bei einer Standard-Eckzarge mit Vermörtelung Befestigungslöcher angezeichnet und Bohrungen gesetzt werden. Anschließend wird die Zarge ausgerichtet und befestigt. Bevor es mit dem Vermörteln losgehen kann, müssen Schutzmaßnahmen gegen Verschmutzungen getroffen und die Zarge ausgespreizt werden. Anschließend folgen das Glattziehen des Zargenputzes zur Wand sowie die Reinigung der Zargenoberfläche. Nun benötigt der Mörtel eine Trocknungszeit von etwa zwölf Stunden. In der Summe ergeben sich beim Vermörteln zehn verschiedene Arbeitsschritte. Wesentlich weniger Aufwand ist beim Einbau der DryFix Zarge erforderlich: Hier wurden im Test nur drei Arbeitsschritte ermittelt: das Vertragen und Einmessen, das Ausrichten und sofortige Befestigen sowie das Versiegeln.

Zeitaufwand

Im Test haben die Handwerker für den Einbau einer Standard-Zarge 148 Minuten gebraucht. Die mit Abstand meiste Zeit wurde dabei für das Vermörteln der Zarge benötigt, dabei wurde die anschließende Trocknungsphase gar nicht berücksichtigt. Addiert man die nötigen Arbeiten zum Schutz vor Verschmutzungen hinzu, benötigten die reinen Mörtelarbeiten mehr als eine Stunde. Die Montage der DryFix Zarge dauerte mit ihren drei Schritten im Test 65 Minuten und ist damit in weniger als der Hälfte der Zeit ausgeführt.

Kostenvergleich

Der materialbedingte Mehrpreis der DryFix Zarge wird durch den verringerten Montageaufwand ausgeglichen. Gerade bei Arbeitskosten bedeutet Zeit bares Geld. Durch die kürzere Montagezeit und die Vermeidung einer zweiten Anfahrt zur Endmontage und zum Entspreizen der Zarge nach vollständiger Austrocknung der Vermörtelung entsteht bei kleineren Aufträgen ein Kostenvorteil für die DryFix Zarge. Im materialbedingten Kostenvergleich schneidet die Standard-Zarge zwar besser ab. Bezieht man die Montagekosten jedoch in die Betrachtung mit ein, lohnt sich der Einbau eines Brandschutzabschlusses bei kleineren Aufträgen mit der DryFix Zarge, wenn sonst der Auftrag komplett ablehnt werden müsste.

Reklamationsrisiko

Vierter Faktor im Test ist das Risiko von kostenintensiven Nacharbeiten oder Ersatzleistungen durch eventuelle Verschmutzung oder Beschädigung bei der Vermörtelung. Besonders die Bildung von Trockn­ungs­rissen und Lunkerstellen in der Vermörtelung bieten immer wieder Anlass zu Reklamationen. Auch mit viel Geschick ließ sich im Test beim Vermörteln eine Verschmutzung des Brandschutzabschlusses und des Mauerwerks kaum vermeiden. Besonders im Sichtmauerwerk werden selbst kleinste Unachtsamkeiten sofort sichtbar. Nahezu verschmutzungs- und beschädigungsfrei verlief der Einbau der DryFix Zarge von Hörmann.

Fazit

Mit werkseitig komplett vorgerichteten Zargen wie der DryFix Zarge können Brandschutzabschlüsse heute auch ohne Vermörtelung komplett zulassungskonform eingebaut werden. Vor allem bei kleineren Aufträgen und beim Einbau im Bestand lohnt sich der Einsatz solcher Fix-und-Fertig-Lösungen, weil sie schmutzfrei mehr als doppelt so schnell montiert werden können. So lassen sich die höheren Materialkosten schnell kompensieren. Vor allem bei niedrigen Stückzahlen und höheren Stundenlöhnen spielt die mörtelfreie Zarge ihre Stärken aus. Angesichts  dieser Vorteile bietet die DryFix Zarge für Trockenbauer und alle auf den Innenausbau spezialisierten Handwerksbetriebe eine echte Alternative, um die Wertschöpfungskette beim Türeneinbau nicht unnötig abreißen zu lassen und somit wertvolle Umsätze zu generieren.

Autor

Oliver Bardel arbeitet als Abteilungsleiter Verkauf bei der Hörmann KG in Freisen.

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