Historische Fassade des Damenstifts in Wasungen saniert

Witterungsbedingt hatte die Fassade des Damenstifts in Wasungen große Schäden erlitten. Für die feuchte- und salzbelasteten Bereiche kam das Maxit-Sanierputzsystem nach WTA-Richtlinie zum Einsatz. Der markante Charakter des denkmalgeschützten Gebäudes wurde erhalten.

Zeit und Witterung hatten der Außenhülle des Damenstifts in Wasungen stark zugesetzt, weswegen eine denkmalgerechte Sanierung für die Erhaltung des Gebäudes dringend notwendig war
Fotos: Grigoleit Stein & Denkmal / maxit

Zeit und Witterung hatten der Außenhülle des Damenstifts in Wasungen stark zugesetzt, weswegen eine denkmalgerechte Sanierung für die Erhaltung des Gebäudes dringend notwendig war
Fotos: Grigoleit Stein & Denkmal / maxit
Ursprünglich errichtet für verarmte Adelsfrauen: Das ehemalige Damenstift im Zentrum von Wasungen prägt seit fünf Jahrhunderten das Bild der thüringischen Ortschaft. Im Laufe der Zeit hat das historische Natursteingebäude jedoch witterungsbedingt großflächige Schäden erlitten. Eine Fassadensanierung war notwendig, ohne dabei den Charakter des Baudenkmals zu verändern. Dabei musste das Sichtfachwerk neu verputzt, die stark geschädigten Natursteine ersetzt und feuchte- und salzbelastete Bereiche ebenfalls verputzt werden. Hier kam aufgrund der vielfältigen Anforderungen das denkmalerprobte Maxit-Sanierputzsystem nach WTA-Richtlinie zum Einsatz – mit positivem Ergebnis: Das Damenstift ist heute gegen die Witterung der nächsten Jahrzehnte gewappnet.

Vor mehr als 500 Jahren ließ der hennebergische Statthalter Bernhard Marschalk von Ostheim den Wehr- und Wohnturm auf seinem Adelshof  im thüringischen Wasungen in ein Damenstift umbauen – Teile der ehemaligen Kemenate und die Stadtmauer blieben dabei erhalten und wurden integriert. Mit der Gründung zahlreicher Stiftungen – wie auch des Damenstifts in Wasungen – wollte der kinderlose Adelige der Welt ein Erbe hinterlassen. Letzteres sollte mittelose adlige Damen beherbergen, die als religiöse Lebensgemeinschaft ohne Ablegung von Gelübden in einer klosterähnlichen Umgebung zusammenlebten.

Risse machen Sanierung erforderlich

100 Jahre lang diente das Gebäude diesem Zweck, bis es mit dem Tod der letzten Bewohnerin im Jahre 1931 in den Besitz der städtischen Verwaltung überging. In der Folgezeit wurde es bis Ende der 1980er-Jahre als Wohnhaus für die hiesige Bevölkerung weitergenutzt. Nach der Wende ging das ehemalige Damenstift dann in eine rein kulturelle Nutzung über. Entsprechend wurde das Innere seinerzeit saniert und restauriert. Heute finden Besucher im altehrwürdigen Gebäude eine Touristen­information, das Stadtmuseum und -archiv sowie das Thüringer Karnevalsmuseum vor.

An der Hauptverkehrsstraße in Wasungen gelegen, lockt das ehemalige Stiftsgebäude zahlreiche Besucher an. Dabei ist die Fassade schon ein Blickfang und zeigt die verschiedenen bauzeitlichen Entwicklungen. Über die Jahre erlitt das aus Naturstein erbaute Erdgeschoss großflächige Schäden. Entsprechend groß war der Schock, als man 2022 im Karnevalsmuseum einen Riss in der Wand entdeckte. Eine Sanierung unter anderem der Fassade war daher notwendig. Dazu sollten das Sichtfachwerk sowie feuchte- und salzbelastete Flächen neu verputzt und stark geschädigte Natursteine ersetzt werden, ohne dabei jedoch den markanten Charakter des Gebäudes zu verändern.

Mineralisches Putzsystem

Die verschiedenen Fassadenbereiche bedurften unterschied­licher Sanierungsweisen. Hier entschieden sich Handwerker und Restaurator für Putzlösungen von Maxit. Aufgrund vorliegender Feuchte- und Salzbelastung bis zu 2 m Höhe wurde für die gesamte Fassade letztlich ein denkmalerprobtes Maxit-Sanierputzsystem nach WTA-Merkblatt eingesetzt. Dafür mussten zunächst stark salz- und frostgeschädigte Natursteine ausgetauscht und Fugen in diversen Bereichen entfernt werden. Anschließend wurde der Untergrund komplett gereinigt und mit dem sulfatbeständigen, diffusionsoffenen Sanier-Spritzbewurf „maxit san Vorspritz“ versehen. Für den Unterputz kam der ebenfalls sulfatbeständige und diffusionsoffene Porengrundputz „maxit san Grund“ zum Einsatz. Auf Altmauerwerken eignet er sich innen wie außen hervorragend als salzspeichernder Unterputz für den hellen Sanierputz „maxit san Weiß“. Dessen hohes Porenvolumen sorgt wiederum für eine hohe Salz- und Frostbeständigkeit bei gleichzeitig geringer kapillarer Wasseraufnahme.

Sichtfachwerk vor Feuchte geschützt

Das Sichtfachwerke ist durch die Verputzung vor Wasserbelastung geschützt. Die hohe Alkalität des Kalkputzes „maxit ip 316“ beugt  Schimmel- und Pilzbildung wirksam vor
Foto: Grigoleit Stein & Denkmal / maxit

Das Sichtfachwerke ist durch die Verputzung vor Wasserbelastung geschützt. Die hohe Alkalität des Kalkputzes „maxit ip 316“ beugt  Schimmel- und Pilzbildung wirksam vor
Foto: Grigoleit Stein & Denkmal / maxit
Auch das markante Sichtfachwerk des Damenstifts wurde saniert. Wichtig war vor allem, Gefache durch die Verputzung vor Wasserbelastung zu schützen. Diese mussten zunächst auf Ausfachungen der Fachwerkkonstruktion sowie auf lose Putzstellen, Risse und Anschlussschäden kontrolliert werden. Danach wurden die beschädigten Stellen ausgebessert. Bestandsputze konnten dabei problemlos erhalten bleiben – ebenso wie unbeschädigte Natursteine, die neu vermörtelt wurden. Als Unterputz kam dabei der wohngesunde „maxit ip 390 Kalk-Trassputz“ zum Einsatz. Der anstrichbereite Fertigputz eignet sich für Anstriche auf historischem Altmauerwerk. Nach einer Standzeit von normalerweise mindestens einem Tag pro mm Putzdicke kann er beschichtet werden.

Denkmalgerechte Sanierung: Für die verschiedenen Fassadenbereiche kamen entsprechende Putzsysteme nach WTA-Richtlinie der Maxit-Gruppe zum Einsatz
Foto: Grigoleit Stein & Denkmal / maxit

Denkmalgerechte Sanierung: Für die verschiedenen Fassadenbereiche kamen entsprechende Putzsysteme nach WTA-Richtlinie der Maxit-Gruppe zum Einsatz
Foto: Grigoleit Stein & Denkmal / maxit
Im Anschluss wurde die Gesamtfläche mit dem Kalkfeinputz „maxit ip 316“ überzogen. Dieser ist besonders geeignet zum Verputzen von Fachwerkgefachen: Leicht in der Verarbeitung und mit gutem Standvermögen punktet er vor allem mit seiner höheren Alkalität, die Schimmel- und Pilzbildung wirksam entgegenwirkt. Abschließend wurde mit den farblichen Anpassungen und Gestaltungen der Gefache mit Silikatfarben begonnen.

Fazit

Nach etwas über einem Jahr wurden die Sanierungsarbeiten abgeschlossen. Das Projekt hat unlängst den Denkmalpreis des Landkreises erhalten – auch weil die „komplexe Sanierungs­aufgabe nach Ansicht der Denkmal­behörde sehr gut gelöst wurde.“ Daran hatten die eingesetzten Materialien mit ihren bauphysikalischen Eigenschaften einen entscheidenden Anteil.

Autorin

Dipl.-Ing. Heike Pfaff ist im Produktmanagement Bauwerkssanierung & Denkmalschutz bei der Maxit-Gruppe in Azendorf tätig.

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