Sanierung der Wehranlage am Essener Baldeneysee mit Rissüberbrückung und Betoninstandsetzung

Die Wehranlage am Essener Baldeneysee musste nach jahrzehntelanger Beanspruchung umfangreich instandgesetzt werden. Risse im Beton, Feuchtigkeitsschäden und optische Mängel machten ein mehrstufiges Sanierungskonzept erforderlich. Remmers lieferte die passenden Produkte.

Das Wehr staut die Ruhr auf etwa acht Kilometern Länge zum Baldeneysee. Drei stufenlos zu hebende, je 33 m lange Walzen sind zwischen starken, zum Tal hin bugartig gestalteten, Betonblöcken eingespannt 
Foto: Georg Lukas / Remmers

Das Wehr staut die Ruhr auf etwa acht Kilometern Länge zum Baldeneysee. Drei stufenlos zu hebende, je 33 m lange Walzen sind zwischen starken, zum Tal hin bugartig gestalteten, Betonblöcken eingespannt 
Foto: Georg Lukas / Remmers
Der Baldeneysee wurde 1933 bei Essen als Wasserreservoir und zur Klärung des Ruhrwassers aufgestaut. An der dazu angelegten Wehranlage zeigten sich durch die jahrzehntelange Beanspruchung umfangreiche Feuchtigkeitsschäden und auch optische Mängel. Die Betonflächen der Wehrpfeiler wiesen Verschleißerscheinungen und Rissbildungen im Bereich der Oberfläche auf.

Im Rahmen der Sanierung waren somit sowohl ein rissüberbrückendes Oberflächen-Schutzsystem als auch – für den umfassenden Schutz vor rückseitiger Feuchtigkeit – eine spezielle Abdichtung gefragt. Diese sollten zudem eine hohe UV-Beständigkeit und ein hohes Dehnvermögen haben, um das Bauwerk beständig gegen Witterungseinflüsse zu machen.

Instandsetzung der Betonflächen

Die Egalisierungsspachtelung mit „Betofix Fill“ erfolgte in einer Schichtdicke von etwa 5 mm
Foto: Stefan Preuß

Die Egalisierungsspachtelung mit „Betofix Fill“ erfolgte in einer Schichtdicke von etwa 5 mm
Foto: Stefan Preuß
Zur Entfernung alter elastischer Beschichtungen auf den Betonflächen nutzten die Spezialisten der BeKor GmbH im Zuge der Untergrundvorbehandlung zunächst das Hochdruckwasserstrahlen (HDW). Zudem wurden haftungsmindernde Bestandteile entfernt und der mineralische Untergrund freigelegt. Die vorhandenen Risse wurden ausgeweitet, um einen Verschluss mit Spezialmörtel und Verstärkungseinlage zu ermöglichen. Hierbei kam der schnell abbindende Stopfmörtel „WP RH Rapid“ zum Einsatz.

Zusätzlich arbeiteten die Handwerkerinnen und Handwerker das Verstärkungsgewebe „Tex 4/100“ in die mineralische Kratz- und Egalisierungsspachtelung „frisch in frisch“ ein. Die Egalisierungsspachtelung mit „Betofix Fill“ erfolgte in einer Schichtdicke von etwa 5 mm. Anschließend wurde die Oberfläche mit einem Schwammbrett strukturiert.

Rissüberbrückende Abdichtung und Fassadengestaltung

Die Abdichtung „MB 2K“ wurde mit der Peristaltik-Pumpe „inoBEAM M8“ aufgespritzt
Foto: Stefan Preuß

Die Abdichtung „MB 2K“ wurde mit der Peristaltik-Pumpe „inoBEAM M8“ aufgespritzt
Foto: Stefan Preuß
„Bei der Abdichtung galt es zu beachten, dass sie auch an die Anschlüsse anzubinden ist, um eine Hinterläufigkeit zu verhindern“, berichtet Stefan Preuß, Bauleiter der BeKor GmbH. „Wir haben eine Rissüberbrückung von mindestens 2 mm und eine Abdichtung sowohl gegen positiven als auch negativen Wasserdruck hergestellt. Auch der Schutz vor Karbonatisierung und chemischen Belastungen sowie die UV-Beständigkeit waren uns wichtig“, erläutert Thomas Rosenberger von der Remmers-Fachplanung.

Die Grundierung der Pfeiler wurde mit „Kiesol MB“ ausgeführt. Als zugehöriges Systemprodukt wurde die multifunktionale Bauwerksabdichtung „MB 2K“ auf den ausreagierten „Betofix Fill“ mittels Spritztechnik aufgetragen. Ziel dabei war es, ein möglichst homogenes und gleichmäßiges Spritzbild herzustellen sowie den bei Gerüstlagen üblichen Spritzansatz zu vermeiden. Die rissüberbrückende Abdichtungsschicht weist eine Trockenschichtdicke von 3 mm auf. Zum Abschluss der Arbeiten erfolgte 14 Tage später die farbige Gestaltung des Wehrs mit der Reinacrylat-Fassadenfarbe „Color PA“.

Autor

Christian Behrens ist Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Firma Remmers in Löningen.

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