WDVS gestalten, Teil 2: Akzente an der Gebäudehülle mit der Bamboo-Lasurtechnik

Im zweiten Teil unserer Serie zur Gestaltung von WDVS-Fassaden stellen wir die Bamboo-Lasurtechnik vor. Mit ihr bringen Handwerksbetriebe die natürliche Optik von Bambus auf die gedämmte Fassade. Sechs Arbeitsschritte führen zu aufsehenerregenden Akzenten auf der Gebäudehülle.

Fassaden mit außergewöhnlichen Strukturen in natürlichen Farben liegen aktuell stark im Trend. Mit der Kreativtechnik Bamboo erzielen Handwerkerinnen und Handwerker auch auf  Wärmedämmverbundsystemen einzigartige Optiken. Vorzugsweise auf mineralisch armierten Flächen auszuführen, kreieren sie eine besondere Textur mit eindrucksvoller Tiefenwirkung, die aufgrund ihrer gerasterten Linien-Optik an dicht aneinander stehende Bambushalme erinnert.

Charakterstarke Strukturfassade in Bambusoptik

Selbst Neulinge auf dem Gebiet der kreativen Fassadengestaltung sind in der Lage, die Lasurtechnik mit ein wenig Übung auszuführen. Sechs Arbeitsschritte bauen dabei konsequent aufeinander auf.

Schritt 1: Grundspachtelung mit „Mineral-Leichtputz G 3679“ Schritt 1: Grundspachtelung mit „Mineral-Leichtputz G 3679“
Foto: Brillux

Schritt 1: Grundspachtelung mit „Mineral-Leichtputz G 3679“
Foto: Brillux
Schritt 1 – Grundspachtelung: Basis für die natürlich anmutende Kreativtechnik Bamboo ist die Grund-spachtelung der Oberfläche mit dem „Mineral-Leichtputz G 3679“. Gearbeitet wird hier mit einem ­Edelstahlglätter oder einem geeigneten Schneckenfördergerät. Anschließend mit einer Zahnkelle durchkämmt und sorgfältig geglättet, erhalten die Handwerkerinnen und Handwerker eine gleichmäßige Putzbeschichtung, die vor dem nächsten Arbeitsschritt trocknen muss.

Schritt 2 – Strukturspachtelung: In vertikalen Teilflächen erfolgt nach der Trocknung die Strukturspachtelung mit dem Mineral-Leichtputz. Die Handwerkerinnen und Handwerker ziehen die Bambusstruktur in Schachbrettflächen mit der Strukturkelle auf. Es folgt die Strukturspachtelung in vertikalen Teilflächen, ebenfalls mit dem Mineral-Leichtputz. Auf noch nasser Oberfläche zieht das Team mit der Strukturkelle „Creativ 3756“ und in Schachbrettflächen die gerasterte Linien-Optik auf. Es entsteht eine bambusähnliche Struktur, die der Technik ihren Namen verleiht.

Schritt 3 – Grundierung: Mit der Streichbürste grundieren die Handwerkerinnen und Handwerker nun die bambusähnliche Oberfläche mit „Fondosil 1903“.

Schritt 4: Mit der ?Silikat-Fassadenfarbe Extrasil 1911? beschichten Schritt 4: Mit der „Silikat-Fassadenfarbe Extrasil 1911“ beschichten
Foto: Brillux

Schritt 4: Mit der „Silikat-Fassadenfarbe Extrasil 1911“ beschichten
Foto: Brillux
Schritt 4 – Farbanstrich: Der Zwischenanstrich erfolgt mit der Silikat-Fassadenfarbe „Extrasil 1911“ im gewählten Farbton. Für ein optimales Oberflächenbild reichen bereits ein bis zwei Arbeitsgänge aus.

Schritt 5 – Lasuranstrich: Im letzten Schritt des Anstrichaufbaus tragen die Handwerkerinnen und Handwerker die Lasur „Creativ Versico 82“ auf. Diese Beschichtung betont die markante Tiefenwirkung und damit die unverwechselbare Bambusstruktur.

Schritt 6 – Abrakeln: Zur Verstärkung der Tiefenwirkung können die Handwerkerinnen und Handwerker die Oberfläche mit einem Gummi-Reibebrett in wechselnder Richtung abrakeln. Dies betont die ausgeprägte Struktur. Dieser Schritt ist optional.

Im ersten Teil unserer Serie zur Gestaltung von WDVS-Fassaden ging es in bauhandwerk 5.2025 um die Erstellung einer Betonoptik, in bauhandwerk 7-8.2025 zeigen wir mit der Technik Canyon, wie eine Steinoptik hergestellt werden kann.

 

Autor

Dirk Pöhlker ist Produktmanager WDVS bei Brillux in ­Münster.

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