Wie sich Zargen ohne Bauschaum montieren lassen

Mit dem „GreenFit“ stellt Huga eine einfache Lösung für die Montage von Zargen zur Verfügung – ohne den Einsatz umweltschädlicher Montageschäume. Wir erläutern das System Schritt für Schritt und zeigen, welche Werkzeuge Handwerkerinnen und Handwerker dazu brauchen.

Schrauben statt einschäumen: Das Zargensystem „GreenFit“ erleichtert die Montage
Foto: Huga

Schrauben statt einschäumen: Das Zargensystem „GreenFit“ erleichtert die Montage
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Immer mehr Bauherren und Modernisierer achten beim Einbau von Innentüren auf umweltfreundliche und gesundheitlich unbedenkliche Lösungen. Die klassische Türzarge wird traditionell mit Montageschaum fixiert – ein Verfahren, das zwar weit verbreitet, aber nicht frei von Nachteilen ist: umweltbelastender Montageschaum, ungleichmäßige Ausdehnung des Schaums, lange Aushärtezeiten, aufwendige Nachbearbeitung und Entsorgungsaufwand für überschüssiges Material.

„GreenFit“ setzt stattdessen auf Schraubverbindungen ganz ohne bauchemische Hilfsmittel. Wir zeigen die Schritt-für-Schritt-Montage: Handwerkerinnen und Handwerker brauchen eine Bohrmaschine, eine Wasserwaage, eine Spreizzwinge, einen Torx-Schraubenschlüssel sowie das „GreenFit“- Montage-Set. Dieses umfasst eine Wandschablone zur präzisen Bestimmung der Bohrlöcher sowie drei Bohrhülsen, die für Mauerwerk, Beton- und Holzwände geeignet sind. Zusätzlich ist eine Breitenlehre zur Kontrolle der montierten Befestigungsschrauben im Set enthalten. Vor Beginn sollten Handwerkerinnen und Handwerker zunächst die Maße der Türöffnung (Breite, Höhe und Wanddicke) prüfen und kontrollieren, ob der Boden eben beziehungsweise in Waage ist. Dabei wird ebenfalls kontrolliert, ob die DIN-Richtung der Tür korrekt ist. Sind alle baulichen Voraussetzungen erfüllt, kann die Montage der Zarge beginnen.

Schritt 1: Die Wandschablone wird an der Vorderkante der Wand auf der Türseite ausgerichtet und positioniert. Nach der Ausrichtung wird die Schablone mit einer Spreizzwinge fixiert
Foto: Huga

Schritt 1: Die Wandschablone wird an der Vorderkante der Wand auf der Türseite ausgerichtet und positioniert. Nach der Ausrichtung wird die Schablone mit einer Spreizzwinge fixiert
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Schritt 1: Die Wandschablone wird an der Vorderkante der Wand auf der Türseite ausgerichtet und positioniert. Mithilfe der integrierten Wasserwaage wird sichergestellt, dass die Schablone exakt lotrecht ausgerichtet ist, um eine fehlerfreie Bohrung zu gewährleisten. Nach erfolgter Ausrichtung muss die Schablone mit einer geeigneten Spreizzwinge  fixiert werden, so dass während des Bohrens ein Verrutschen ausgeschlossen ist.

Schritt 2: Das Montage-Set beinhaltet drei Bohrhülsen. Die auf der Zarge markierten Wandbefestigungspunkte geben vor, an welcher Stelle die Bohrhülse angesetzt werden muss
Foto: Huga

Schritt 2: Das Montage-Set beinhaltet drei Bohrhülsen. Die auf der Zarge markierten Wandbefestigungspunkte geben vor, an welcher Stelle die Bohrhülse angesetzt werden muss
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Schritt 2: Das Huga-Montage-Set beinhaltet drei Bohrhülsen zur Befestigung in Mauerwerk, Beton- und Holzwänden. Die auf der Zarge markierten Wandbefestigungspunkte geben vor, an welcher Stelle die jeweilige Bohrhülse angesetzt werden muss. Anschließend kann mithilfe der Bohrhülse an der markierten Stelle das Bohrloch gesetzt werden. Der Vorgang muss an allen weiteren Befestigungspunkten in gleicher Weise durchgeführt werden. Anschließend wird dieselbe Vorgehensweise auf der gegenüberliegenden Seite der Wandöffnung fortgeführt.

Schritt 3: Die Wandbefestigungsschrauben werden in die vorgebohrten Löcher geschraubt. Die bandseitigen Schrauben einer vertikalen Achse werden mit einer Wasserwaage ausgerichtet
Foto: Huga

Schritt 3: Die Wandbefestigungsschrauben werden in die vorgebohrten Löcher geschraubt. Die bandseitigen Schrauben einer vertikalen Achse werden mit einer Wasserwaage ausgerichtet
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Schritt 3: Danach werden die Wandbefestigungsschrauben in die dafür vorgesehenen, vorgebohrten Löcher geschraubt. Die bandseitigen Schrauben einer vertikalen Achse werden mithilfe einer Wasserwaage ausgerichtet.

Schritt 4: Die Breitenlehre wird zunächst auf die exakte Breite vom Zargenaußenmaß eingestellt. Anschließend erfolgt das Ansetzen der Breitenlehre an der waagerecht ausgerichteten Schraube
Foto: Huga

Schritt 4: Die Breitenlehre wird zunächst auf die exakte Breite vom Zargenaußenmaß eingestellt. Anschließend erfolgt das Ansetzen der Breitenlehre an der waagerecht ausgerichteten Schraube
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Schritt 4: Anschließend kommt die Breitenlehre zum Einsatz. Diese wird zunächst auf die exakte Breite vom Zargenaußenmaß eingestellt. Anschließend erfolgt das Ansetzen der Breitenlehre an der bereits waagerecht ausgerichteten Schraube. Durch diese Positionierung dient die Breitenlehre als Bezugspunkt, um die verbleibenden Wandbefestigungsschrauben exakt auf die korrekte Höhe einzustellen.

Schritt 5: Die Zarge wird in die vorbereitete Wandöffnung eingehängt
Foto: Huga

Schritt 5: Die Zarge wird in die vorbereitete Wandöffnung eingehängt
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Schritt 5: Die Zarge kann nun in die vorbereitete Wandöffnung eingehängt werden. Die Futterbretter sind bei Huga bereits werkseitig mit verstellbaren Haken ausgestattet und werden zusammen mit den passenden Wandbefestigungsschrauben geliefert. Innentürelemente, die mit dem „GreenFit“-System montiert werden, sind in verschiedenen Türabmessungen erhältlich: Bei gefälzten Türen reicht das Maß von 1985 x 610 mm bis 2110 x 985 mm, bei stumpf einschlagenden Türen von 1972 x 584 mm bis 2097 x 959 mm. Die Wandabkantung der Bekleidung beträgt 16 mm und eignet sich für Wanddicken zwischen 120 mm und 340 mm.

Schritt 6: Bevor das Türblatt eingehängt wird, sollte der quere Zargenfalz mit einer kurzen Wasserwaage überprüft werden
Foto: Huga

Schritt 6: Bevor das Türblatt eingehängt wird, sollte der quere Zargenfalz mit einer kurzen Wasserwaage überprüft werden
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Schritt 6: Bevor das Türblatt eingehängt wird, sollte der quere Zargenfalz mit einer kurzen Wasserwaage überprüft werden. Falls erforderlich sollten Handwerker unter den aufrechten Zargenteilen nachklotzen, um eine exakte Ausrichtung sicherzustellen. Zum Schluss werden oben an der Türzarge Holzkeile eingesetzt, um die Zarge sicher und stabil zu fixieren. Sobald die Zarge korrekt ausgerichtet und fixiert ist, kann die Tür eingehängt werden. Das Zargensystem ist für Türblätter bis 60 kg geeignet.

Im Gegensatz zur herkömmlichen Montage mit Montageschaum ist das „GreenFit“-System dreidimensional verstellbar und lässt sich bei Bedarf jederzeit demontieren. Dadurch bleibt der Türdurchgang während der Bauphase frei.

Autor

Ludger Ellendorff ist Tischlermeister aus Rietberg und Fachberater bei der Huga KG in Gütersloh. 

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