Design, Funktion, Nachhaltigkeit: Messe A+A 2025 zeigt Workwear-Trends und Arbeitsschutz-Innovationen

Die A+A 2025, die weltweit führende Messe für Arbeitsschutz, Arbeitssicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, zieht nach vier Messetagen ein positives Fazit. Unter dem Leitthema „Der Mensch zählt“ präsentierten 2.340 Ausstellende aus 70 Ländern in 13 Messehallen die gesamte Bandbreite an Produkten, Technologien und Innovationen für eine sichere, gesunde und nachhaltige Arbeitswelt. Rund 67.000 Fachbesucherinnen und -besucher aus 150 Nationen kamen nach Düsseldorf, um sich über die Trends und Zukunftsthemen der Branche zu informieren, heißt es von der Messe Düsseldorf.

81 Prozent der Befragten gehörten zu den Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern aus Industrie, Handwerk, Verwaltung und Dienstleistung und nutzten die Weltleitmesse, um sich zu vernetzen, Investitionen anzustoßen und neue Geschäftskontakte zu knüpfen. Alle relevanten Berufsgruppen waren zur A+A 2025 vertreten. Stefan Brück, CEO der uvex group und Vorsitzender des Ausstellerbeirates der A+A erklärt: „Von Düsseldorf aus entfaltet die A+A eine enorme Strahlkraft. Sie verbindet Menschen, Märkte und Innovationen – in Europa und weltweit. Als weltweit führende Business-Plattform setzt sie entscheidende Impulse für sichere und gesunde Arbeit.“ Für die Fachbesucherinnen und Fachbesucher standen vor allem die Themen Ergonomie, Künstliche Intelligenz (KI) und New Work im Fokus.

Exoskelette und PSA testen

Exoskelette einmal selbst ausprobieren: Auch das war möglich auf der Messe A+A
Foto: Messe Düsseldorf / ctillmann

Exoskelette einmal selbst ausprobieren: Auch das war möglich auf der Messe A+A
Foto: Messe Düsseldorf / ctillmann
Der Exo Park zeigte Exoskelette und digitale Ergonomie-Lösungen mit realitätsnahen Anwendungsszenarien und machte so Zukunftstechnologien greifbar. Auch im Bereich Workwear und PSA demonstrierten die ausstellenden Unternehmen, dass moderne Schutzkleidung längst Design, Funktion und Nachhaltigkeit vereint. Leichte Materialien, smarte Features und ressourcenschonende Herstellungsprozesse prägten die Kollektionen – ebenso das Bewusstsein für Komfort und Identität am Arbeitsplatz.

Neue Formate wie die Vision Zero Bühne in Halle 9 und das A+A Kino brachten Praxisnähe und hohe Besucherzahlen. Sie ließen den Kongress näher ans Messgeschehen rücken. Beim Tag der Sicherheitsbeauftragten standen die Zukunft und Bedeutung der über 700.000 Sicherheitsbeauftragten in Deutschland im Fokus. Teilnehmende konnten zudem Zertifizierungspunkte für ihre berufliche Weiterbildung erwerben. Inhaltlich spiegelte der Kongress die aktuellen Herausforderungen und Chancen der Arbeitswelt wider: Digitalisierung und Künstliche Intelligenz im Arbeitsschutz, gesundheitsfördernde Führung, Gewaltprävention am Arbeitsplatz sowie Updates der Arbeitsmedizin gehörten zu den zentralen Themen.

Dr. Christian Felten, Geschäftsführer der Basi, zog ein positives Fazit: „Der A+A Kongress 2025 hat gezeigt: Prävention ist mehr als Theorie – sie ist erlebbar und zukunftsweisend. Der Blick richtet sich nun auf den 40. A+A Kongress 2027 in Düsseldorf – mit neuen Impulsen und dem Ziel, die Arbeitswelt sicherer und gesünder zu gestalten."

Digitaler Produktpass für Arbeitskleidung

Für modische Akzente sorgte die Corporate Fashion Show in Halle 15, die viermal täglich zum Publikumsmagneten wurde. Auf dem A+A Catwalk präsentierten führende Hersteller der PSA-Branche Kollektionen, die Schutz, Funktionalität und Nachhaltigkeit mit modernem Design verbinden. Moderne Workwear steht heute nicht nur für Sicherheit, sondern auch für Stil, Komfort und Identität – das spiegelte sich in jeder Präsentation wider.

Wie wirkt sich der digitale Produktpass künftig auf Arbeitskleidung aus? Diese Frage stand beim German Fashion Talk in Halle 15 im Mittelpunkt. Simona Rutenfranz vom German Fashion Modeverband, Julia Eckert, zuständig für das Thema Nachhaltigkeit beim Hersteller Würth, Cornelia Jäger (Rofa Bekleidungswerk) und Jens Herzog vom Tech-Dienstleister Narravero versuchten, Licht ins Dunkel zu bringen. Mit der EU-Ökodesign-Verordnung kommt der Digitale Produktpass (DPP), der auch für die Textilindustrie gilt. Bekleidungshersteller werden künftig verpflichtet sein, detaillierte Informationen zu Materialien, Chemikalien, Recyclingfähigkeit, Herkunft, Pflege und mehr digital zugänglich zu machen.

Material-Testungen und Daten-Management

Flammender Auftritt: Hersteller präsentierten Arbeitsschuhe auffällig fürs Publikum
Foto: Messe Düsseldorf / ctillmann

Flammender Auftritt: Hersteller präsentierten Arbeitsschuhe auffällig fürs Publikum
Foto: Messe Düsseldorf / ctillmann
„Mit dem DPP soll auch die Kreislaufwirtschaft gefördert werden“, sagte Simona Rutenfranz. Welche Daten zu jedem Bekleidungs-Stück genau vorliegen müssen, dazu gebe es derzeit noch keinen rechtlichen Rahmen. Jens Herzog betonte aber, dass es wichtig sei, sich frühzeitig vorzubereiten. Der Tech-Dienstleister Narravero aus Münster stellt eine technische Plattform für den Digitalen Produktpass bereit. Würth und Rofa berichteten, wie sie bezüglich des DPP vorgegangen sind. „Das Datenmanagement ist wichtig, aber sehr aufwendig“, so Julia Eckert. Bei Würth sei man mit allen Infos gestartet, die man fühlen und sehen kann und die bereits vorliegen. Am besten sollte das Datenmanagement in einer Abteilung erfolgen, um eine zentrale Stelle dafür zu haben. „Bei einem weißen T-Shirt aus Baumwolle ohne Knöpfe ist ein digitaler Produktpass ja noch überschaubar. Aber Arbeitskleidung besteht meistens aus mehreren Materialien und Nähten sowie Knöpfen und weiteren Details wie Applikationen, die alle erfasst werden müssen“, gab Cornelia Jäger zu bedenken. Rofa startete mit Material-Testungen, um möglichst viele Informationen über die hergestellte Kleidung zu erlangen. Beispielsweise wird ein T-Shirt 50 Mal gewaschen.

Jens Herzog machte aber auch Mut und sieht den DPP als eine Art „Gamechanger“. Für ihn liegt der Nutzen im Vordergrund: Über alle Kleidungsstücke, die der Kunde kauft, gibt es digitale Infos, die ihm weiterhelfen: beispielsweise aus welchen Materialien die Kleidung besteht, welchen Normen sie entspricht, wie sie gewaschen, gepflegt und auch kombiniert werden kann. (bhw/ela)

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