Saint-Gobain gründet pre.formance: Klimaneutrale Sanierung von Mehrfamilienhäusern auf NetZero-Standard

Mit der neuen Gesellschaft Saint-Gobain pre.formance GmbH mit Sitz in Aachen möchte Saint-Gobain zukünftig als Komplettlösungs-Anbieter einen wichtigen Beitrag zur Lösung der gesellschaftlichen Herausforderungen der Klimaneutralität und des Fachkräftemangels am Bau leisten, heißt es in einer Pressemitteilung. Saint-Gobain pre.formance biete ganzheitliche und förderfähige Sanierungslösungen auf höchstem energetischen Niveau – auf Wunsch auch gemäß NetZero-Standard. NetZero bedeutet, dass der gesamte Energiebedarf eines Gebäudes aus vor Ort nachhaltig erzeugter Energie gedeckt wird.

Mit innovativen Leistungspaketen hilft das Unternehmen der Wohnungswirtschaft, ihre Bestandsgebäude energetisch aufzuwerten und die gesetzlich geforderte CO2-Neutralität bis 2045 zu erreichen. Als Generalunternehmen entwickelt, plant, baut und montiert Saint-Gobain pre.formance alles „aus einer Hand“, getreu dem Motto: „Ein Preis für eine Leistung“. Die neue Marke pre.formance setze sich zusammen aus „prefabrication“ und „performance“, eine Symbiose aus Vorfertigung und Leistung.

Zwei Drittel aller Gebäude müssen energetisch saniert werden

Ein klimaneutraler Gebäudebestand bis 2045, das ist eins der zentralen Klimaschutzziele der Bundesregierung. Die daraus resultierenden Anforderungen an die CO2-Neutralität des Gebäudebestands sind 2019 verabschiedet und 2021 noch einmal präzisiert worden als „Deutsches Klimaschutzgesetz“ – sie sind damit verpflichtend für alle Wohnungsbesitzer. Damit dieses ehrgeizige Ziel erreicht werden kann, müssen laut Umweltbundesamt ungefähr zwei Drittel aller heutigen Gebäude energetisch saniert werden.

Bei etwa 19,3 Millionen Wohngebäuden in Deutschland gibt es einen Sanierungsstau von fast 13 Millionen Wohngebäuden, der demnach in nur zwei Dekaden bewältigt werden muss. Mit den traditionellen Baumethoden sei das nicht annähernd zu schaffen. Um dem Bedarf dennoch zukünftig gerecht werden zu können, müssen sich das Bauen und Sanieren verändern – heißt: innovativer und schneller werden. Serielles Bauen und Vorfertigung sind hier wichtige Lösungsansätze. Zusätzlich macht der akute Fachkräftemangel eine industrielle Vorfertigung fast unumgänglich.

Vorgefertigte Holzrahmenelemente

Damit ist das Wertversprechen an die Kundinnen und Kunden des neuen Unternehmens klar formuliert: „pre.formance saniert schnell und minimal-invasiv Wohngebäude bis Gebäudeklasse III mit vorgefertigten Holzrahmenelementen auf NetZero-Standard“, so Victoria Renz-Kiefel, Direktorin für Systeme & Lösungen bei Saint-Gobain. Michael Langkau, Leiter Business Development prefab bei Saint-Gobain, formuliert es wie folgt: „Wir ziehen dem Gebäude nicht nur eine neue Jacke an; die hocheffiziente und leistungsfähige Gebäudehülle beinhaltet Dreifach-Verglasung und modernste Lüftungstechnik. Mittels Photovoltaik ist das Gebäude in der Lage, zukünftig so viel Energie zu erzeugen, wie die Benutzer für Warmwasser, Haushaltsstrom und Wärme benötigen.“

Zusammen mit der LEG Immobilien SE startete Saint-Gobain pre.formance im Sommer 2022 das Pilotprojekt „Reallabor Mönchengladbach“. Das Reallabor ist angelehnt an das Energiesprong-Prinzip (Deutsch: Energiesprung) aus den Niederlanden. In dem innovativen Sanierungsansatz stehen unter anderem ein hoher Wohnkomfort und kurze Bauzeiten im Mittelpunkt. Das Modell setzt auf Digitalisierung und hochwertige standardisierte Lösungen, die seriell vorgefertigt werden.

In Mönchengladbach-Hardt saniert pre.formance sechs Mehrfamilienhäuser mit 24 Wohneinheiten aus dem Jahr 1956 energetisch. Das Besondere: Die Sanierungsarbeiten finden im bewohnten Zustand und weitgehend von außen statt. Somit müssen Mieterinnen und Mieter für die Dauer der Arbeiten nicht umziehen. Das pre.formance System ist außerdem so angelegt, dass es sogar auf die unbeliebten, monatelang störenden Baustellengerüste verzichten kann.   (bhw/ela)

www.saint-gobain.de

Hintergrund

Laut World Green Building Council sind Gebäude aller Art für 36 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Nach Angaben der Deutschen Energieagentur (DENA) verbrauchten alle Bauten in Deutschland 2019 circa 855 Terawattstunden Endenergie. Das entspricht rund 34 Prozent des gesamtdeutschen Endenergieverbrauchs in diesem Jahr. 80 Prozent der Energie in Wohngebäuden wird zur Herstellung von Raumwärme und Warmwasseraufbereitung benötigt.


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