Wiedereröffnung des Hauses zum Cavazzen in Lindau

Mitte Mai wurde in Lindau das Cavazzen Museum wiedereröffnet. Das „Haus zum Cavazzen“ ist eine zweiflügelige Anlage mit großzügig dimensioniertem Hauptbau und niedrigerem Seitenflügel, für die sich später die Bezeichnungen „Großer“ und „Kleiner“ Cavazzen einbürgerten.

Das Haus zum Cavazzen in Lindau Das Haus zum Cavazzen in Lindau
Foto: Stefanie Bernhard-Lentz / DSD

Das Haus zum Cavazzen in Lindau
Foto: Stefanie Bernhard-Lentz / DSD
Das Haus zum Cavazzen wurde in den Jahren 1729/1730 für die begüterte Kaufmannsfamilie Seutter am westlichen Marktplatz errichtet, nachdem im Jahr zuvor ein Großteil der Häuser rings um den Marktplatz einem verheerenden Brand zum Opfer gefallen war. Der spätere Besitzer Ludwig Kick stiftete das Haus der Stadt Lindau zum Zweck, ein Heimatmuseum im Gebäude einzurichten. Mitte Juli 1930 wurde die Eröffnung gefeiert.

Der Große Cavazzen ragt als dreistöckiger Mauerwerksbau mit zweigeschossigem Mansarddach und reich dekorierter Fassade an der Westseite des heutigen Marktplatzes auf. Südlich grenzt der unscheinbarere Kleine Cavazzen als zweigeschossiger Gebäuderiegel an. Die Dachkonstruktion ist außergewöhnlich. Das Dach misst mehr als 11m in der Höhe und ist nahezu ebenso hoch wie die Mauer der Hauptfassade. Der geschweifte Außenumriss erinnert an einen kieloben lagernden Schiffskörper. In der Kombination von opulenter Fassadenmalerei und mächtigem Walmdach lässt die Schauseite des Cavazzen sogar die gegenüber liegenden Kirchen in ihrer Wirkung zurücktreten. Das Grundrisskonzept des Großen Cavazzen besticht durch großzügige Raumfluchten. Ein offenes Treppenhaus erschließt die Geschosse und entlässt den Besucher auf jeder Etage in ein geräumiges Vestibül. Die luxuriösen Parkett- und Sandsteinböden und große Teile der originalen Ausstattung sind bis heute erhalten geblieben.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) beteiligte sich mit 180000 Euro an der Sanierung, konkret an der Restaurierung der Farbfassung der Fassadenflächen mit Malereien beim Haus Großer Cavazzen und mit der Instandsetzung der historischen Fenster im Großen und Kleinen Cavazzen.

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