Abdichtungen von Remmers für das Naturparkhaus Steveraue in Olfen

Als Teil der „WasserWege Stever“-Initiative hatte die Stadt Olfen 2020 die Umnutzung einer alten Scheune in ein Kulturprojekt in Auftrag gegeben. Das Gebäude an der Füchtelner Mühle nahe der Stever wurde als „Naturparkhaus Steveraue“ wiedereröffnet.  Saniersysteme von Remmers leisten ihren Beitrag.

In Olfen entstand, gefördert im Rahmen des regionalen Wirtschaftsprogramms, das Touristikinformationszentrum „Naturparkhaus Steveraue.“ Insgesamt zwei Millionen Euro investierte die Stadt in die Sanierung. Ermöglicht wurde dies durch Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). „Mit einer 80-prozentigen Förderung konnte die Stadt eine vollständige Sanierung der alten Scheune angehen“, so Melanie Elett, Verantwortliche für Bauabwicklung seitens der Stadt.

Die ehemalige Scheune an der Füchtelner Mühle in Olfen wurde zum Naturparkhaus Steveraue
Foto: Remmers

Die ehemalige Scheune an der Füchtelner Mühle in Olfen wurde zum Naturparkhaus Steveraue
Foto: Remmers
Neben dem Tourismusbüro entstand im Naturparkhaus auch ein Lern- und Infozentrum rund um die Stever und den Naturpark Hohe Mark. Ziel des Projektes ist es, der Region einen touristischen und kulturellen Hotspot zu bieten. Olfens Bürgermeister Wilhelm Sendermann erklärt: „Wir freuen uns auf diesen besonderen Baustein in der Entwicklung des Olfener Westens, der das Profil Olfens weiter schärfen wird.“

Von der Vergangenheit in die Moderne

Die Bauzustandsanalyse wies Beeinträchtigungen des Mauerwerks durch aufsteigende Feuchtigkeit sowie Mauersalze, Nitrat, Sulfate und Chloride auf. Bauunternehmer Robert Eichmann aus Gescher beschreibt die Ausgangslage als „vom Sockel bis zur Zimmerdecke sanierungsbedürftig.“ In Auftrag gegeben wurden Sanierungsarbeiten des Mauerwerks sowie innere als auch äußere Sockelabdichtungen. Besonders wichtig dabei war den Verantwortlichen: Der ursprüngliche Charakter des Gebäudes, als Teil der münsterländischen Landbaukultur, muss erhalten bleiben.

Aufgrund der Nähe zur Stever war der Schutz des Gebäudesockels vor aufsteigender Feuchtigkeit besonders wichtig. Zu Beginn des Hinterfeuchtungsschutzes im inneren Sockelbereich wurde der Altputz von den Wänden abgeschlagen und das freigelegte Mauerwerk sandgestrahlt. Anschließend applizierte die Firma Robert Eichmann das Innenabdichtungssystem „Classic“ von Remmers. Als Grundierung wurde das lösemittelfreie 1K-Verkieselungskonzentrat „Kiesol“ aufgetragen.

Der interne Hinterfeuchtungsschutz wurde durch starre, mineralische Dichtungsschlämme erzeugt
Foto: Remmers

Der interne Hinterfeuchtungsschutz wurde durch starre, mineralische Dichtungsschlämme erzeugt
Foto: Remmers
Darauf folgte „frisch-in-frisch“ als Haftbrücke die starre mineralische Dichtungsschlämme „WP Sulfatex.“ Unebenheiten im Mauerwerk egalisierten die Abdichtungsspezialisten mit dem Dichtspachtel „WP DS Levell.“ Im Anschluss wurden die bearbeiteten Flächen mit dem WTA-Sanierputz „SP Top White“ ­verputzt. Die Horizontalsperre am Kopfpunkt des Innenabdichtungssystems erfolgte durch Bohrloch­injektionen der Silancreme „Kiesol C+“.

Verlässlicher Salzspeicher

Um die Schadsalzbelastungen des Mauerwerks zu bekämpfen kam das WTA-Sanierputzsystem „advanced“ zum Einsatz. Als Grundierung trugen die Handwerker die temporäre Mauerwerksverkapselung „Salt IH“ im Flutverfahren auf. Diese wirkt porenverengend und reduziert die Saugfähigkeit des Untergrunds. Verputzt wurden die Flächen mit dem Porengrundputz „SP Levell“ und dem „SP Top White“- Sanierputz. Das Lösungssystem ist austrocknungsfördernd und zeichnet sich durch ein hohes Salzspeichervermögen (51 Prozent Vol.) aus. Im Rahmen einer Schwammsanierung hat die Firma Teutenberg aus Lünen das Schutzmittel-Konzentrat „Adolit M“ flüssig per Bohrlochinjektion und Fluten der Wandoberflächen appliziert. „Das Produkt hat sich für uns über Jahre bewährt. Es ist schnell und einfach in der Verarbeitung und besitzt keinen langanhaltenden Eigengeruch“, erklärt Heiko Teutenberg die Entscheidung.

Wieder auf trockenen Füßen

Am Gebäudesockel kam die multifunktionale Bauwerksabdichtung „MB 2K“ zum Einsatz
Foto: Remmers

Am Gebäudesockel kam die multifunktionale Bauwerksabdichtung „MB 2K“ zum Einsatz
Foto: Remmers
Die äußere Sockelabdichtung der Scheune an der Füchtelner Mühle wurde vom Bauunternehmen Austrup aus Lüdinghausen durchgeführt. Zunächst wurde auch hier mit einer starren mineralischen Dichtungsschlämme ein Hinterfeuchtungsschutz erzeugt. Anschließend führten die Handwerker die Abdichtung mit der multifunktionalen Bauwerksabdichtung „MB 2K“ aus. Diese vereint als flexible polymere Dickbeschichtung die Eigenschaften flexibler, rissüberbrückender, mineralischer Dichtungsschlämme MDS und Bitumendickbeschichtungen PMBC – für einen dauerhaften Feuchteschutz.

Architekt Dominik Bodem zog ein positives Fazit: „Es war eine sehr herausfordernde Aufgabe. Die Scheune an der Füchtelner Mühle ist kaum wiederzuerkennen und wir sind stolz, unseren Teil zu der Sanierung beigetragen zu haben.“

Autor

Christian Behrens leitet den Bereich Unternehmenskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit bei Remmers in Löningen.

Baubeteiligte (Auswahl)

Auftraggeber Stadt Olfen, olfen.de

Planer farwick + grote Architekten BDA

Stadtplaner, Ahaus, www.farwickgrote.de,

BBM+ Bodem Baumanagement, Coesfeld,

www.bodem-baumanagement.de

Verarbeiter Robert Eichmann, Gescher,

eichmann-bau.de

Bauunternehmen Austrup, Lüdinghausen,

www.austrup-bauunternehmen.de

Teutenberg innovative Bautechnik, Lünen,

www.teutenberg.de

Beratung Thorsten Weise und Thomas Nienhaus, Remmers, Löningen, www.remmers.com

Produkte Kiesol, WP Sulfatex, WP DS Levell, Kiesol C+, MB 2K, Salt  IH, SP Levell, SP Top White, Adolit M flüssig, Remmers, Löningen, www.remmers.com

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