Blechdachabdichtung am Baudenkmal

Wer die schwäbische Stadt Aalen besucht, für den ist Schloss Fachsenfeld ein Muss. Damit ein Teil des denkmalgeschützten Gebäudes aus dem 16. Jahrhundert weiterhin als Museum dienen kann, hat die Firma Dittmar aus Neu-Ulm das Blechdach über den Ausstellungsräumen mit dem System Triflex ProTect abgedichtet.

Die in einem herrlichen Landschaftspark gelegene Schlossanlage präsentiert dem Besucher unter anderem eine beachtliche Jugendstilbibliothek und eine Gemäldegalerie. Um die kunsthistorischen Besonderheiten auch weiterhin sicher vor Regen und Temperaturschwankungen zu schützen, sollte das Stehfalzdach des Südflügels saniert werden. Der Schutzanstrich der 245 m2 großen Dachfläche aus verzinktem Blech war bereits abgeblättert, eine weitere Beschädigung der Zinkschicht hätte eine rasche Materialzerstörung durch Korrosion zur Folge gehabt. Deshalb entschloss sich die Stiftung Schloss Fachsenfeld als Bauherr frühzeitig, das Dach instand setzen zu lassen. Der Dachsanierer Dittmar GmbH empfahl das speziell für Flachdächer entwickelte Abdichtungssystem Triflex ProTect sowie für die Detaillösung Triflex ProDetail im Anschlussbereich.  

Geringes Flächengewicht vermeidet Dachabriss

„Für die besonderen Anforderungen, die die Blechdachabdichtung eines denkmalgeschützten Gebäudes bei erschwerten Witterungsbedingungen mit sich bringen, war dieses Abdichtungssysteme ideal“, findet Peter Weber, Geschäftsführer der Firma Dittmar GmbH. Die extreme Leichtigkeit des Blechdaches stellte bei der Sanierung besondere Anforderungen an das Abdichtungsmaterial, da die Statik des Gebäudes erhalten bleiben musste. Die Aufgabenstellung des vorliegenden Bauvorhabens, eine Sanierung ohne Abriss, war aufgrund des geringen Flächengewichts des Flüssigkunststoffs von unter 4 kg/m² kein Problem.

Auch die schnelle Verarbeitbarkeit, eine dynamische Rissüberbrückung, Einsatz auch bei Minusgraden sowie eine mögliche Farbanpassung an die Gebäudeoptik waren ausschlaggebend für die Wahl des Flüssigkunststoffs.

 

Passgenauer Vlieszuschnitt

Zur Vorbereitung des Dachuntergrunds schliffen die Fachverarbeiter der Dittmar GmbH zunächst die abgesplitterte Oberflächenfarbe und Rostschutzschicht ab und säuberten die raue Oberfläche mit Spezialreiniger. Aufgrund der Haftungsbeschaffenheit des Blechs war keine Grundierung notwendig. Anschlüsse und Oberlichter wurden mit ProDetail satt vorgelegt. Danach wurde das Spezialvlies blasenfrei eingearbeitet, wobei sich die Vlieseinlage mühelos in Rundungen und Ecken auftragen ließ. Anschließend legten die Abdichtungsprofis ProDetail noch einmal nach. Das ausgehärtete Harz bildet eine naht- und fugenlose Oberfläche, so dass selbst komplizierte Details durch die flüssige Verarbeitungstechnik homogen abgedichtet werden konnten.

Für die Abdichtung in der Fläche trugen die Fachleute Triflex ProTect auf. Durch das ebenfalls vollflächig vliesarmierte Abdichtungsharz auf Polymethylmethacrylatbasis (PMMA) wurde die gesamte Dachfläche dynamisch rissüberbrückend abgedichtet. Da es sich um ein Stehfalzdach handelte, mussten die Handwerker die Vliesbreite jeweils an die Blechscharen anpassen. Das eingelegte Vlies deckten sie frisch in frisch zur vollständigen Sättigung mit einer zweiten Schicht ProTect ab. Abschließend versiegelten sie das gesamte Blechdach mit Triflex Cryl Finish 205 in Lichtgrau zur besseren Lichtreflexion.

 

Flüssigkunststoff trotzt Minusgraden

Die winterlichen Witterungsbedingungen während der Sanierungsarbeiten beeinträchtigten die Verarbeitung des Flüssigkunststoffs nicht. Aufgrund kurzer Aushärtungszeiten sind Triflex ProDetail und Triflex ProTect bereits nach 45 Minuten voll funktionsfähig, und das bei Untergrundtemperaturen bis zu -5°C.

Um eine blasenfreie Einarbeitung des Abdichtungsharzes zu gewährleisten, wurde die Temperatur des Blechs jeden Morgen gemessen. „Die Temperatur durfte nicht unter 5 °C fallen, um eine Feuchtigkeitsbildung zu vermeiden. Ein Feuchtigkeitsfilm unterhalb der Abdichtung hätte zu Blasenbildung und damit zu schlechterer Haftung geführt“, erklärt Peter Weber. „Das Blechdach wurde abends zum Schutz vor Feuchtigkeit mit einer Plane abgedeckt, damit wir es am nächsten Morgen möglichst schnell weiter bearbeiten konnten.“

Bauherr und Verarbeitungsunternehmen sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Die Sanierung mit dem qualitativ hochwertigen Flüssigkunststoff konnte aufgrund der hohen Witterungsstabilität des Abdichtungssystems in kürzester Zeit durchgeführt werden. Dank moderner Abdichtungstechnik kann sich Schloss Fachsenfeld nun weiterhin als besonderer Kunst- und Kulturstandort in der Region präsentieren.


Flüssigkunststoff mit geringem Flächengewicht, der selbst bei Minusgraden verarbeitet werden kann

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