Energetische Sanierung des Berliner Bittelhauses

Das Bittelhaus ist die zentrale Verwaltung und Bibliothek des Deutschen Archäologischen Instituts in Berlin. Erbaut wurde es 1978 in einem für die Zeit typischen Stil – auch was die energetische Ausstattung anbelangte: Es hatte einen Primärenergiebedarf von 316 kWh/m2a. Hinzu kamen Defizite im Schall- und Brandschutz. Die im Rahmen des Konjunkturpaketes II Ende vergangenen Jahres abgeschlossene energetische Sanierung unter Leitung der KVL Bauconsult GmbH und dem Büro Numrich Albrecht Klumpp Architekten BDA aus Berlin bringt das Gebäude auf einen Primärenergiebedarf von nur noch 77,8 kWh/m2a, was deutlich besser ist als das, was die EnEV 2009 einem Neubau abverlangt. Ein besonderer Knackpunkt war aus energetischer Sicht dabei die am Sockel auskragende Aluminim-Glas-Fassade. An dieser Stelle lag mit einem U-Wert von 0,46 W/m2K eine kapitale Wärmebrücke vor. Die Architekten ertüchtigten diesen energetischen Schwachpunkt mit einer Vakuumdämmung und übertrafen damit die geforderten 0,35 W/m2K mit einem U-Wert von 0,06 W/m2K bei weitem. Im Zuge der Umbauarbeiten wurde der einst offene Innenhof mit einem Glasdach geschlossen. Ganz im Original der 1970er Jahre blieb im Inneren das für die Zeit typische Treppenhaus erhalten.

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