Erbsloch gewalzt

Eine Erbslochwalze oder Noppenwalze ist eine Strukturwalze aus Schaumstoff, in die runde Vertiefungen
eingebrannt werden. Mit der Walze lassen sich besonders Oberputze und Spachtelmassen strukturieren.
Durch unterschiedliche Materialien ergeben sich mit diesem einfachen Werkzeug viele Gestaltungsvarianten.

Putze wurden seit jeher mit den verschiedensten Werkzeugen strukturiert. Die Bandbreite der Möglichkeiten ist daher nahezu unbegrenzt. Bei der Auswahl der jeweiligen Strukturierungsmethode muss immer beachtet werden, ob die Technik in der Fläche oder nur als Akzent eingesetzt wird. Bei der Arbeit mit der Erbslochwalze können auch große Flächen gleichmäßig strukturiert werden.

Auf den vorbereiteten Untergrund wird der gewünschte Oberputz aufgetragen. Durch einen Wechsel des Produktes und der Körnung können mit nur einem Strukturwerkzeug unterschiedliche Oberflächen erzeugt werden. Diese können beispielsweise an einer Fassadengestaltung unterschiedliche Farbnuancen ersetzen, da sich allein durch wechselnde Rauigkeiten der Farbton verändern kann.

Direkt nach dem Putzauftrag wird dieser mit der Noppenwalze strukturiert. Um auf großen Flächen ein ansatzfreies Bild zu erhalten empfiehlt es sich, die Arbeitsschritte auf mehrere Personen aufzuteilen. So wird beispielsweise von einem Handwerker der Putz aufgezogen und ein anderer strukturiert.

Nach der Trocknung können eventuell entstandene Putzgrate mit einem Spachtel vorsichtig entfernt werden. Anschließend werden die Flächen beschichtet. In unserem Fall wählte man eine Metalliclasur, um die Vertiefungen zusätzlich hervorzuheben. Diese Technik lässt sich vielseitig auf Innen- und Außenwänden einsetzen. Durch unterschiedliche Materialien ergeben sich mit diesem einfachen Werkzeug viele Gestaltungsvarianten.

Autorin

Susanne Rietzler ist Anwendungstechnikerin bei der Firma Baumit in Bad Hindelang.

Mit der Erbslochswalze kann man Oberputze und Spachtelmassen strukturieren

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