Europa Nostra Award geht an „Tautes Heim“ und Kraftwerk Peenemünde

Sie erinnern sich? In bauhandwerk 11.2012 hatten wir unter dem Titel „Tautes Heim“ ausführlich über die originalgetreue Restaurierung eines kleines Hauses von Bruno Taut innerhalb der Berliner Hufeisensiedlung berichtet. Nicht unerwähnt geblieben ist in diesem Beitrag auch das große Engagement, das die Bauherren und Planer, Katrin Lesser und Ben Buschfeld, bei den Restaurierungsarbeiten und dem denkmalverträglichen „Umbau“ des Gebäudes zum Ferienhaus an den Tag legten. Dies wurde Ende März mit einem der beiden Europa Nostra Awards, die nach Deutschland gingen, belohnt. Bei dem zweiten hierzulande mit einem Preis gewürdigten Gebäude handelt es sich um das Kraftwerk Peenemünde.

Der von der Europäischen Union vergebene „European Union Prize for Cultural Heritage / Europa Nostra Award“, wie der Preis mit vollem Namen heißt, ist nicht irgendein Denkmalpreis, sondern der mit Abstand wichtigste Preis für die Bewahrung und Förderung von Bau- und Kulturdenkmälern in ganz Europa. In der Regel werden Altstädte, Kathedralen, Schlösser und Museen mit diesem Preis geehrt. Das Verfahren ist aufwendig und glamourös. Die Preisverleihung erfolgt am 16. Juni im Angesicht abendländischer Hochkultur am Fuße der Akropolis in Athen. Ein Vergleich mit den Oscar-Verleihungen der Filmindustrie liegt nahe. Dass einer der insgesamt 15 in ganz Europa in diesem Jahr für die Erhaltung von Gebäuden vergebenen Awards für die Restaurierung eines gerade mal 65 Quadratmeter großen Reihen-Endhauses aus den 1930er Jahren nach Berlin ging, freut uns um so mehr, hatten wir doch mit der Berichterstattung in bauhandwerk den „richtigen Riecher“ gehabt. Daher einen besonders herzlichen Glückwunsch der Redaktion an die Preisträger Katrin Lesser und Ben Buschfeld.

Weitere Informationen im Internet unter www.tautes-heim.de

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