Härtetest für Werkzeuge
Besuch in der Versuchsabteilung bei Festool

Es ist laut … und das, obwohl die Schall hemmende Türe geschlossen ist: „Dauerlauf schmutzig“ steht an der Türe. „Das heißt, dass es hier um die Prüfung von Motoren und Verschleißteile geht“, erklärt Jérôme Leroy. Er ist Versuchingenieur und führt bei Gelegenheit Besucher durch die Entwicklungsabteilung bei Festool. Hinter der besagten Türe sind rund 15 Maschinen angeschlossen, die permanent, also im Dauerlauf, in verschiedensten Tests ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen: Zum Beispiel eine Sanierungsfräse, die an eine Wirbelstrombremse angeschlossen ist, um die Arbeit unter Last zu simulieren. Ein Schrauber unterzieht sich einem ähnlichen Test. Hier wird durch den Widerstand eines Servomotores das Eindrehen von großen Holzschrauben simuliert. Bei einem anderen Gerät betätigt ein Hebel fortwährend den Ein- und Ausschalter, der Motor wird so immer wieder auf maximale Drehzahl beschleunigt. Je nach Maschine werden dadurch unterschiedlich häufige Einschaltvorgänge simuliert. Ähnlich viele, wie in der Praxis während der gesamten Lebensdauer einer solchen Maschine. Was auf der einen Seite purer Stress für das Gerät bedeutet, heißt für den Anwender, dass er sich nach erfolgreichen Belastungsproben auf das Gerät verlassen kann. „Wir simulieren in den Tests in wenigen Tagen drei Jahre harten Arbeitseinsatz in der Praxis“, erklärt Leroy und ergänzt „Die Maschinen werden allerdings in der Praxis deutlich länger ohne Probleme im Einsatz sein.“ Zusammen mit der Anwendungstechnik ist die Entwicklungsabteilung mit ihren 40 Mitarbeitern eine der wichtigsten Schaltstellen, wenn es um die Qualifizierung neuer Maschinen und Zubehör geht. „Von der Anwendungstechnik bekommen wir laufend Rückmeldung, was wir testen sollen, aber auch wir geben Hinweise, auf Bauteile, die nach unserer Meinung nach gestestet werden sollten.“ Pro Prototyp sind mehrere Rückläufe notwendig, bis die Maschine in die sogenannte Nullserie starten kann. Dann haben die Maschinen auch schon den Staubtest hinter sich, bei dem in einer Staubkammer der Motor und das Getriebe stark abrasivem Feinstaub ausgesetzt wurden. Auch den Sturztest aus über zwei Meter Höhe müssen die Baustellenmaschinen durchlaufen. Ist auch dieser Test positiv bescheinigt, steht dem wirklichen Leben der Maschine im harten Baustellen-Alltag nichts im Wege. „Die Dreijahres-Garantie auf unsere Maschinen können wir damit guten Gewissens vergeben.“


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