Hochhäuser im schweizerischen Wetzikon mit verschiedenen Dämmstoff-Dicken ausgestattet

Neben der Wahl der Farbe und der Materialität lassen sich Fassaden auch durch unterschiedlich dicke Wärmedämm-Verbundsysteme gestalten. In der schweizerischen Gemeinde Wetzikon entsteht durch verschiedene Dämmstoff-Dicken eine spannende Dreidimensionalität. Die Wahl fiel auf Brillux.  

Die Gemeinde Wetzikon gilt im Zürcher Oberland als treibendes Industrie- und Technologiezentrum. Im Zentrum von Oberwetzikon entstanden zwei siebenge­schossige Hochhäuser mit 60 Mietwohnungen, Ateliers und Geschäftsräumen sowie zentraler Tiefgarage. Wo sich zuvor zwei dreigeschossige Mehrfamilienhäuser aus den 1950er-Jahren befanden, schuf die Hodel Architekten AG aus Wetzikon zwei Baukörper, die mit ihrer bewegten Grundform einen öffentlichen, städtischen Ort entstehen ließen.

Statt einer einheitlichen, kompakten Fassade hatten die Architekten die Idee, mit verschiedenen Dämmstoffdicken zu spielen, um den Neubauten eine lebhafte, dreidimensional wirkende Fassade zu geben. „Ziel war es, durch die verschiedenen Ebenen im Bereich der Fensterlaibungen ein schönes Licht- und Schattenspiel zu erzeugen“, so Urs Rusch.

Zentraler Beitrag zu Energieeffizienz

Eingesetzt wurde ein hochwertiges Wärmedämm-Verbundsystem von Brillux, das nicht nur einen zentralen Beitrag zur Energieeffizienz und zu einem im Sommer wie im Winter gesunden Raumklima leistet, sondern durch die individuelle Gestaltung der Ausführung auch das äußere Erscheinungsbild des Gebäudekomplexes maßgeblich mitprägt. Mit der Ausführung der Wärmedämmung und der Umsetzung der Fassadengestaltung wurde die FG Fasogips AG aus Rupperswil beauftragt.

Zum Einsatz kam das Brillux-Wärmedämm-Verbundsystem „MW Top“, dessen Mineralwolle-Dämmplatten im Systemaufbau mit dem Silikonputz „Silcosil KR K3 3675“ als Schlussbeschichtung nicht brennbar sind und daher für das siebenstöckige Gebäude bestens geeignet war. „Statt einfacher Fensternischen wollte der Architekt Abstufungen haben. Für die Fensterbereiche wurden daher dünnere Dämmstoffdicken als für die übrigen Fassadenflächen gewählt. Das war eine Herausforderung für den Verarbeiter, da bei den zahlreichen Anschlüssen besonders akkurat gearbeitet werden musste“, erklärt Peter Schweizer, Technischer Berater bei Brillux.

Bis ins Detail sorgfältig arbeiten

Etwa 40 cm um die Fensterlaibungen herum sind die „MW Top Dämmplatten 3857“ 2 cm dünner, liegen also tiefer als die übrigen Fassadenflächen. Zur Ausgestaltung der Fensternischen montierte das Fasogips-Team die aus Betonelementen bestehenden Fensterlaibungen vor und schlossen die Dämmplatten dann an diese an.

Auch am Dachrand wurden diverse Absätze und Kanten eingearbeitet. „Die Herausforderung dieses Projekts bestand darin, dass viele Ausschnitte und dadurch Anschlüsse auszuführen waren. Der Zuschnitt der Dämmplatten erfolgte per Hand und es kam darauf an, bis ins Detail sorgfältig und sehr exakt zu arbeiten“, erklärt Alen Randjelovic, Bauleiter bei der Fasogips, und ergänzt: „Auch einen mit Steinwolle-Dämmplatten ausgestatteten Dachrand hat man nicht jeden Tag.“

Dauerhaft trockene Fassaden

Um die plastische, dreidimensionale Wirkung der Fassade zu verstärken, führte Fasogips auch den Putz in unterschiedlichen Dicken aus. Während die Fassadenflächen eine 3 mm dünne Putzschicht erhielten, erfolgte der Materialauftrag im Bereich der tiefer liegenden Fensterlaibungen in nur 1 mm Schichtdicke. Auf Empfehlung der Technischen Beratung von Brillux kam für die Schlussbeschichtung das Brillux-Silikon-System zum Einsatz.

Mit dem silikonverstärkten „Silcosil KR K3 3675“ entstand eine wetterbeständige, schlagregendichte Kratzputz-Beschichtung, die beständig gegen aggressive Umwelteinflüsse ist. Anschließend wurden die Fassaden mit der „Silikon-Fassadenfarbe 918“ in Protect-Ausstattung beschichtet. „Das Brillux-Silikon-System empfiehlt sich vor allem für wärmegedämmte Fassaden, denn dank der hohen Wasserabweisung und gleichzeitig sehr guter Wasserdampfdiffusionsfähigkeit bleibt die Fassade trocken“, erläutert Peter Schweizer.

Autor

Dirk Pöhlker arbeitet als Produktmanager WDVS bei der Firma Brillux in Münster.

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