Wetterschutzdach von Altrad plettac assco für Bauarbeiten im Kloster Rottenbuch
Der Dachstuhl des Brauhauses vom ehemaligen Kloster Rottenbuch brannte kurz vor Abschluss der Sanierungsarbeiten 2018 ab. Infolgedessen musste der Dachstuhl neu errichtet werden. Die Handwerker führten ihre Arbeiten unter einem Wetterschutzdach von Altrad plettac assco aus.
Das Kloster Rottenbuch ist ein ehemaliges Augustiner-Chorherrenstift im oberbayerischen Rottenbuch im Erzbistum München und Freising. 1963 wurde es von den Don-Bosco-Schwestern übernommen. Zur Anlage gehört auch ein Brauhaus, das 2018 zwei Wochen vor Abschluss der fast zweijährigen Sanierungsarbeiten abbrannte. Der fertig sanierte Dachstuhl wurde völlig zerstört und das historische Gebäude bis zum Erdgeschoss von Löschwasser beschädigt. Infolgedessen musste das zerstörte Dachgeschoss aufgrund von Einsturzgefahr abgerissen werden.
Der Brand warf das komplette Sanierungsprojekt wieder zurück. Die Schäden des Brandes erforderten einen neuen Sanierungsplan, um eine möglichst zügige Inbetriebnahme des Unterrichts an den Schulen, die im ehemaligen Kloster untergebracht sind, wieder zu ermöglichen. Bei der Einrüstung des 20 m hohen Gebäudes setzte man auf das Know-how von Gerüstbau und -verleih Seyfert aus Gornau.
Wetterschutzdach mit schwenkbarem Firststück
Der Plan: die Brandschäden an Fassade und Dach Schritt für Schritt anzugehen. Zunächst folgte der Aufbau eines Notdachstuhls in Holzbauweise, nach etwa einem halben Jahr begannen dann die Gerüstbauarbeiten zur Wiederherstellung des Objektes. Bei den Arbeiten setzte Gerüstbau und -verleih Seyfert auf Lösungen aus dem Hause Altrad plettac assco. Die Lage am Alpenrand (770 m über NN) sowie starke Witterung setzten hohe Maßstäbe an das Sanierungsprojekt. Für einen reibungslosen Ablauf, auch in den kalten Monaten, kam auf einer Fläche von etwa 1660 m² das Wetterschutzdach „plettac 75“ mit schwenkbarem Firststück und besonderer Verankerung auf dem gesamten Dach zum Tragen. Dieses bietet nicht nur den Vorteil einer ebenerdigen, schnellen und zugleich sicheren Vormontage flachliegend am Boden ohne zusätzliche Hilfsgerüste und einen Aufstieg zum First, sondern auch das sichere Arbeiten und minimiert teure Kraneinsatzzeiten.
Neben der Flexibilität ist die Sicherheit einer Baustelle und der dort arbeitenden Gerüstmonteure immer oberstes Gebot. So auch bei diesem Baustellenprojekt: Unter anderem das regelmäßige Öffnen des Wetterschutzdachs zur Materialbeschickung erforderte ein sicheres und kompromissloses System. So wurden zu Sicherungszwecken Druckplatten mit Ringmuttern als Anschlagpunkte auf der gesamten Dachfläche vorgesehen. Bei einer maximalen Standhöhe von 22 m besteht auf diese Weise für die Einsatzkräfte bei der Dachmontage eine gute Sicherungsmöglichkeit.
Gerüstscheiben und Planen für beheizbare Baustelle
Neben dem Wetterschutzdach dienten bei umlaufend 200 m und einer Höhe von 22 m drei- bis vierfach voreinander gesetzte Gerüstscheiben als Arbeits-, Stütz- und Aussteifungsgerüst für das Wetterschutzdach. Das Stützgerüst stand 10 m frei über der letzten Verankerungsmöglichkeit. In Summe wurden etwa 10 000 m² „plettac SL 70“ und zusätzlich 1300 m³ „plettac contur“ als Aussteifungsgerüst verwendet. Aufgrund der notwendigen Beheizung der Baustelle kam eine doppelte Planenbekleidung innen und außen von 12 bis 22 m im Dachbereich zum Tragen. Hier wurde an der Traufe auch eine Trümmerlage mit OSB-Platten geschaffen und das Gerüst bis zur Wand abgedichtet, um Trümmerteile während der Sanierungsarbeiten nicht auf die unteren Gerüstlagen fallen zu lassen.
Herausforderungen bei der Verankerung und Aussteifung
Die nach dem Brand als nicht mehr tragfähig befundenen Außenwände erforderten eine spezielle Lösung bezüglich der Verankerung. Hier entschied man sich für eine Sonderverankerung im Traufbereich mit horizontalen Gitterträgern außen, die von dort mit Spannstählen durch die Wand gespindelt und mit Stahlbaukonsolen verbunden und an der Betondecke verankert wurden. Eine weitere Herausforderung wie die Problematik der Verankerung nur in Bereichen zwischen den Fenstern konnte durch den Einsatz von mehr Spannstählen und Ankern statt Rahmenzügen gelöst werden. Die tieferliegenden Verankerungen konnten konventionell ausgeführt werden.
Das Stütz- beziehungsweise Auflagergerüst wurde mit der Gerüstscheibe „plettac SL 70“ mit Querdiagonalen „L191“ als Auflagergerüst für das Wetterschutzdach gelöst, das direkt vor dem Arbeitsgerüst steht. Beide Scheiben sind mit „plettac Distanzkupplungen L11“ verbunden. Vor dem Auflagergerüst wurde zur Stabilisierung ein zusätzliches Stützgerüst als „plettac SL 70“-Scheibe und in Teilbereichen aus „plettac contur“ montiert. Die Stützgerüste sind im Fußpunkt mit 3 kN bis 19,5 kN je Rahmenzug ballastiert. Insgesamt wurden 130 Tonnen Ballast verbaut.
Aufgrund der hohen auftretenden Lasten im Bereich der oberen Verankerung im Traufbereich sind zusätzlich zu Arbeits-, Auflager- und Stützgerüstscheiben an der Außenseite vertikale 8,20 m lange Stahlgitterträger „plettac H40“ verbaut. Der betroffene Stützgerüstbereich ist mit Querdiagonalen in beide Richtungen ausgebaut. Die Außengurte der Stahlgitterträger mussten mit Stahlrohr-Kupplungen ausgesteift werden. Um die hohen Lasten abzutragen und die Knicklänge der Rahmenstiele zu reduzieren, sind im Stützgerüst, im Traufbereich, über vier Lagen in den Rahmen in 1 m horizontal in Quer- und Längsrichtung Gerüstrohre verschraubt.
Für die Durchführung des Schornsteins im Bereich der Gitterträger eines Binderfeldes erfolgte durch den Bau eines Passfeldes die konstruktive Aussteifung mit Stahlgitterträgern H40 und eine Stahlrohr-Kupplung-Konstruktion, so dass in einem kurzen Teilstück im Bereich des Schornsteinkopfs der Bindergitterträger komplett unterbrochen ist. Die Dachkassette wurde ausgespart und angepasst für die Ableitung des Wassers in die benachbarten Rippen der Kassette.
AutorinDagmara Gross ist als Marketing Managerin bei der Firma Altrad plettac assco tätig und unter anderem für die Pressearbeit und Texterstellung von Baustellenberichten zuständig.