Wohnprojekt „Terra Vista“ in Bolligen nahe Bern mit durchgängig mineralischer Gebäudehülle

Naturnah und zeitgemäß wohnen – diese Ansprüche bringt das Wohnprojekt „Terra Vista“ in der Gemeinde Bolligen nahe Bern in Einklang. Die drei Wohnhäuser ermöglichen durch großzügige Glasflächen einen starken Bezug zur Umgebung. Eine hochwertige  Gebäudehülle sorgt zusätzlich für Wohnkomfort.

Bolligen ist eine 6400 Einwohnergemeinde im Nordosten von Bern. Die Region zwischen Emmen- und Worblental ist vor allem durch ihre ländliche Lage geprägt. Die Bebauung ist traditionell. Im historischen Zentrum befinden sich unter anderem eine Kirche aus dem 12. Jahrhundert und ein Pfarrhaus aus dem 16. Jahrhundert. Doch auch moderne Architektur hält zunehmend in Bolligen Einzug: Auf dem Gelände eines ehemaligen Bauernbetriebs nahe des Stadtkerns wurde jetzt mit dem Projekt „Terra Vista“ eine kubische Wohnbebauung mit drei Häusern realisiert.

Terrassierte Gebäudeanordnung

Um das ansteigende Geländeprofil auf dem attraktiven Grundstück aufzunehmen, haben Gauer Itten Messerli Architekten die drei Wohnhäuser terrassiert hintereinander und seitlich versetzt angeordnet. Die dreigeschossigen Häuser überragen sich jeweils um ein Geschoss, wodurch sich von den Dachterrassen ein weiter Ausblick auf die Landschaft eröffnet – unter anderem bis zu den Freiburger Alpen. Jedes Haus verfügt über drei 3,5-, drei 4,5-Zimmerwohnungen sowie eine Maisonette-Wohnung mit fünf Zimmern. Unter dem Grundstück wurde zudem eine Tiefgarage mit 34 Parkplätzen realisiert. Die Wohneinheiten sind jeweils beidseitig mit einem Balkon beziehungsweise einer Terrasse ausgestattet. Der Blick von den nach Osten liegenden Außenbereichen fällt in das Grün und auf den alten landwirtschaftlichen Betrieb. Nach Westen bieten die Balkone den Eigentümern insbesondere Ausblick auf das westliche Mittelland.

Bei der Planung und Realisierung der Wohnbebauung „Terra Vista“ standen die Aspekte Nachhaltigkeit und Energieeffizienz im Fokus: So wurden die Häuser im Minergie-Standard erbaut. Der hohe Anteil an erneuerbaren Energien – hier mindestens 90 Prozent – wird durch die Nutzung einer Holzschnitzelheizung sichergestellt. Daneben ist die Gebäudehülle energetisch optimiert. Dies beinhaltete unter anderem den Einsatz eines effizienten und hochwärmedämmenden Dämmstoffs. Bei der Ausführung des Sockels fiel die Entscheidung auf „Foamglas T3+“ der Pittsburgh Corning Schweiz AG.

Feuchteresistenter und nichtbrennbarer Dämmstoff

Die Gebäudehülle im erdnahen Bereich ist sensibel – Feuchte- und Brandschutz müssen hier besonders berücksichtigt werden. Für die Dämmung an dieser Stelle bietet die Pittsburgh Corning Schweiz AG mit „Foamglas T3+“ eine nichtbrennbare Lösung an. Das zu über 60 Prozent aus hochwertigem Recyclingglas bestehende Material ist im Rahmen der europäischen Klassifizierung nach EN 13 501-1 in die höchste Baustoffklasse A1 eingestuft. Foamglas verfügt über eine hermetisch geschlossene Struktur aus Glaszellen. Sie bewirkt, dass die Dämmstoffplatten druckfest, formstabil und beständig sind. Das Material ist zudem über Jahrzehnte wasser- und dampfdiffusionsdicht, nimmt keine Feuchtigkeit auf und schrumpft nicht.

Ferner weist der Baustoff durch seine besondere Zellstruktur einen konstanten Wärmedämmwert auf. „Foamglas T3+“ erreicht eine niedrige Wärmeleitfähigkeit von lD ≤ 0,036 W/mK. Der Dämmstoff verhindert zudem den Durchtritt und die Weiterleitung heißer Brandgase. Im Brandfall ist die Entwicklung toxischer Gase und Rauch ausgeschlossen. Stattdessen tritt unter Flammeneinwirkung der so genannte „Melt-Shield-Effekt“ ein, bei der die Oberseite der Dämmung verglast und eine Schutzschicht bildet.

Flächenbündige Sockelausbildung

Die Ausbildung der exponierten Sockelbereiche erfolgte flächenbündig mit Foamglas in Kombination mit dem System „Marmoran Robusto“ der Saint-Gobain Weber AG. Verbaut wurden die Produkte „Foamglas T3+“ sowie „Foamglas Ready T3+“ mit werksseitig aufgebrachter Bitumendeckschicht. Die Verklebung der 20 cm dicken Platten erfolgte jeweils vollflächig und vollfugig mit „PC 56“ auf der bituminösen Bauwerksabdichtung. Der Kaltkleber wird hierbei mit dem Zahnspachtel auf eine kurze und eine lange Seitenfläche der Dämmplatten aufgetragen, so dass diese im Anschluss diagonal in die offene Ecke geschoben werden können. Auf der verlegten Dämmung führten die Handwerker ein Deckabstrich mit „PC 164“ aus. Dann erfolgte die Verarbeitung des Putzsystems mit doppelter Netzeinbettung auf Foamglas.

Hierzu steckten die Handwerker im ersten Schritt spezielle Spyder-Distanzteller auf den Dämmstoff. Die Stahlarmierungs-Gitterbahn „Marmoran Marmonet“ wurde verlegt und mit Schlagdübeln fixiert. Zur Einhaltung eines entsprechenden Abstands zwischen Dämmstoff und Gitterbahn kamen zusätzlich spezielle Clips zum Einsatz. In einem weiteren Schritt trugen die Handwerker den „Marmoran Robusto Grundputz KK78“ mit einer Dicke von 15 bis 18 mm auf. Es folgte die Grundbeschichtung „Marmoran KK71“ mit dem eingebetteten Armierungsgitter „Plus KA6“. Zum Schluss wurden der „Marmoran Silicon-Putzgrund G210“ sowie der „Marmoran Deckputz“ aufgetragen. Zum Erdreich hin dienen ein Vlies und eine Drainagematte als Hinterfüllschutz. Der Übergang zum Putzsystem ist zusätzlich mit der Dichtungsschlämme „Weber.tec. Superflex D2“ abgedichtet.

Hohes Maß an Brandschutz

Insgesamt wurden rund 145 m2 Fläche mit den Dämmstoffen „Foamglas T3+“ und „Foamglas Ready T3+“ ausgeführt. Die Lösung mit Foamglas stellt einen Wärmeschutz und damit einen hohen Wohnkomfort sicher und  reduziert das Risiko eines Brandes.

Autoren

Dirk Vogt ist Prokurist/Marketing Manager bei Dach Building Business, Foamglas + Paroc. Jürg Dornbierer ist Leiter Technik + Anwendung Building bei der Pittsburgh Corning (Schweiz) AG in Rotkreuz.

Baubeteiligte

Bauherr Alta Vista AG, Bern, Schweiz, www.alta-vista.ch

Architekten Gauer Itten Messerli Architekten AG, Bern, Schweiz, www.gim.ch

Sockel-Dämmung Pittsburgh Corning Schweiz AG, Rotkreuz, www.foamglas.com

Verwendete Produkte Dämmstoffe „Foamglas T3+“, „Foamglas Ready T3+“, www.foamglas.com, Stahlarmierungs-Gitterbahn „Marmoran Marmonet“, „Marmoran Robusto“ Grundputz KK78, Beschichtung „Marmoran KK71“, „Marmoran Silicon-Putzgrund G210“, „Marmoran Deckputz“, Dichtungsschlämme „Weber.tec. Superflex D2“, www.ch.weber

Weitere Informationen zu den Unternehmen
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