Gerüstbauarbeiten und -lösungen mit den Rohbau- und Ausbaugewerken

Eine frühzeitige Abstimmung von Gerüstbauarbeiten und -lösungen mit den Rohbau- und Ausbaugewerken bringt Vorteile für alle Beteiligten. Das wirkt sich auch auf das Baustellenergebnis und den Zeitplan positiv aus. Die achtgeschossigen Bürotürme in Ulm wurden mit Systemen von Peri eingerüstet.

Drei achtgeschossige Bürotürme wachsen derzeit in Ulm in die Höhe. Der „Universelle“, so der Name des markanten Bürokomplexes, wird neuer Bestandteil der Ulmer Wissenschaftsstadt. Hier entwickeln sich in drei Science Parks Gewerbeflächen in unmittelbarer Nähe zur Universität und zu den Hochschulen. Basis für ein gut funktionierendes Netzwerk von Unternehmergeist und Wissenschaft, um Forschungsergebnisse schnell und effektiv in Produkte umwandeln zu können. Zudem bieten die Science Parks der Ulmer Wissenschaftsstadt eine entsprechend hohe Verfügbarkeit von Fach-, Führungs- und Nachwuchskräften sowie eine ideale Verkehrsanbindung.

Im Zeitplan

Der neue Komplex „Universelle“ weist in den drei Türmen, die sich über einem zweigeschossigen Sockel erheben, rund 35 000 m² Bürofläche auf, darunter mehr als 10 000 m² für Labore, Forschung und Entwicklung. Zusätzlich zur guten ÖPNV-Anbindung stehen 500 Tiefgaragen-Stellplätze und weitere 150 Außenstellplätze zur Verfügung.

Dass das Projekt im Zeitplan liegt und auch die weiteren Bauabschnitte wie vorgesehen realisiert werden können, dafür sorgt ein straffes Projektmanagement und zuverlässige Partner mit hoher Einsatzbereitschaft. Insbesondere die bauausführende Leonhard Weiß GmbH & Co. KG aus Göppingen und die für die Region Ulm zuständigen Gerüstspezialisten der Schäfer Gerüstbau GmbH bilden ein eingespieltes Team. Und beide Unternehmen setzen beim Ulmer Gemeinschaftsprojekt moderne Gerüst- und Schalungssysteme von Peri ein, die ebenso aufeinander abgestimmt sind.

Baubegleitendes Fassadengerüst

Hingucker: Eine Besonderheit bei den Bürotürmen in Ulm stellen die stirnseitig angebrachten Konsollagen auf Höhe der dritten Obergeschosse sowie versetzt angeordnete Absetzbühnen innerhalb des Fassadengerüsts dar
Fotos: Peri Deutschland

Hingucker: Eine Besonderheit bei den Bürotürmen in Ulm stellen die stirnseitig angebrachten Konsollagen auf Höhe der dritten Obergeschosse sowie versetzt angeordnete Absetzbühnen innerhalb des Fassadengerüsts dar
Fotos: Peri Deutschland
Pro Büroturm sind rund 5000 m² „Peri Up“-Fassadengerüst im Einsatz, die baubegleitend mit dem Rohbau nach oben wachsen und im Zuge der Fassadenmontage wieder nach unten verschwinden. Anders gesagt wandert das Gerüstmaterial des ersten Turms sukzessive zum dritten Abschnitt, während der mittlere Turm für die Rohbau- und Fassadenarbeiten derzeit noch komplett eingerüstet ist.

Grundlage dafür ist ein 1 m breites Fassadengerüst des „Peri Up“-Gerüstbaukastens, das mithilfe des „Easy Stiels“ sicher von der jeweils unteren Gerüstlage aus montiert und demontiert werden kann. Die vorlaufende Geländermontage erfolgt bei „Peri Up“ systemintegriert, also ohne zusätzliche Bauteile – auch wie in Ulm geschehen an der Gerüstinnenseite. Gut auch, dass der integrierte Gerüstknoten am „Easy Stiel“ den einfachen Anbau von Konsolen und außenliegenden Treppenzugängen ermöglicht – ohne aufwendige Rohr-Kupplungsarbeiten.

Konsolbühne aus Systembauteilen

Optisch und technisch hervorstechend bei diesem Projekt sind die stirnseitig angebrachten Konsollagen auf Höhe der dritten Obergeschosse. Dadurch konnte das südliche Baufeld freigehalten werden, beispielsweise zum Ziehen der Spundwände. Jeweils 10 Konsolen aus „Variotkit“- Systembauteilen tragen in etwa 15 m Höhe die 10 darüber angeordneten „Peri Up“-Gerüstlagen.

Bemerkenswert dabei ist, dass die Konsolen auf die untere Brüstung aufgelagert und nur oben mit DW 15 Spannstahl rückverankert sind. Dabei werden ausschließlich die vorhandenen Ankerlöcher der Brüstungsschalung, liegend eingesetzte 90er „Maximo“-Elemente, verwendet. Durch diese aufeinander abgestimmte Lösung ließen sich aufwendige Bohrungen für die Konsolaufhängung vermeiden und auch der Lastabtrag war ideal auf die Bauwerksstatik abgestimmt. Zudem konnten die vormontierten „Variokit“-Konsoleinheiten aus gesicherter Position angebracht werden.

Beide Baukastensysteme, „Peri Up“ und „Variokit“, basieren auf einem metrischen Systemraster und lassen sich dadurch problemlos kombinieren. Auch die frühzeitige Synchronisation der Systemlösungen für Gerüstbau und Rohbau ergab wertvolle Vorteile für alle am Bau Beteiligten, denn dadurch konnten alle Interessen vereint und Schnittstellenproblematiken vermieden werden – Vorteile, die sich auch positiv auf das Baustellenergebnis und den Zeitplan auswirken.

Integrierte Absetzbühnen

Versetzt angeordnet: In das „Peri Up”-Fassadengerüst integrierte Absetzbühnen kragen jeweils 1,50 m nach außen aus und dienen zur Andienung, Lagerung und Vormontage der Fassadenelemente
Foto: Peri Deutschland

Versetzt angeordnet: In das „Peri Up”-Fassadengerüst integrierte Absetzbühnen kragen jeweils 1,50 m nach außen aus und dienen zur Andienung, Lagerung und Vormontage der Fassadenelemente
Foto: Peri Deutschland
Eine weitere Auffälligkeit beim Ulmer Bauprojekt sind die versetzt angeordneten Absetzbühnen, die in das „Peri Up“-Fassadengerüst integriert jeweils 1,50 m nach außen auskragen. Diese dienen in jeder zweiten Gerüstlage als Lastplattform zur Andienung, Lagerung und Vormontage der Fassadenelemente. Das Schäfer-Gerüstteam bildete diese mithilfe von Knotendiagonalen aus, die ebenso wie die Horizontalriegel direkt am Gerüstknoten des „Easy Stiels“ anschließen. Wie beim „Peri Up“-Gerüstsystem üblich, konnte aufgrund der Verwendung von Systembauteilen auch hierbei ohne aufwendige Rohr-Kupplungsarbeiten gearbeitet werden. Ein großer Vorteil nicht nur bei der Gerüstmontage, sondern auch bei der Gerüstnutzung. Denn ebene, geschlossene Gerüstflächen ohne Belagspalt und Stolperkanten sorgen für eine sichere Arbeitsumgebung.

Autor


Andreas Tausend ist Marketing-Spezialist Fotografie und PR bei Peri in Weißenhorn.

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