Hörsaalsanierung an der Universität Erfurt

Der Campus der Uni Erfurt ist wunderbar grün. Aber an einigen seiner Gebäude nagt der Zahn der Zeit. Unter der Leitung des Erfurter Planungsbüros Südseite Architektur und mit viel Farb- und Gestaltungs-Know-how von Brillux erstrahlen nun der Hörsaal und die angrenzenden Foyers im Lehrgebäude 1 schöner als je zuvor.

Den Zuschlag für die Instandsetzung erhielten die Planer/-innen von Südseite Architektur aus Erfurt. Architekt Karsten Rost erinnert sich wegen der besonderen Herausforderungen an einen spannenden Auftrag. Anders als die Baumeister vor 60 Jahren musste er nämlich auch Aspekte wie die optische Barrierefreiheit berücksichtigen. „Wir wollten“, berichtet er, „gerade sehbehinderten Menschen die Orientierung im Gebäude erleichtern. Deswegen haben wir bei der Farbgestaltung der Wände und Decken auf Grautöne mit deutlichen Hell-Dunkel-Kontrasten gesetzt. Diese heben sich klar vom vorhandenen Eichenboden ab.“

Farben spiegeln menschliches Farbempfinden wider

Auf Basis der Vorgaben von Südseite Architektur schlug Brillux vor, die Malerarbeiten im Hörsaal mit ?Sensocryl ELF 267? und ?Dolomit ELF 900? auszuführen Auf Basis der Vorgaben von Südseite Architektur schlug Brillux vor, die Malerarbeiten im Hörsaal mit „Sensocryl ELF 267“ und „Dolomit ELF 900“ auszuführen
Foto: Brillux

Auf Basis der Vorgaben von Südseite Architektur schlug Brillux vor, die Malerarbeiten im Hörsaal mit „Sensocryl ELF 267“ und „Dolomit ELF 900“ auszuführen
Foto: Brillux
Bei der Auswahl der neuen Farben vertraute Südseite Architektur auf Brillux. Nach Gesprächen im Januar 2020 präsentierte der Technische Berater Marc-Hinrich Müller wenig später die Farbmuster. Er schlug vor, den größten Teil der Wandflächen mit der seidenmatten Reinacrylat-Innendispersion „Sensocryl ELF 267“ zu beschichten. Das Planungsbüro hatte für diese Bereiche zuvor einen mittelgrauen Grundfarbton aus der NCS-Farbfamilie festgelegt. Dieser spiegelt das menschliche Farbempfinden besonders gut wider. Als Kontrast zum Mittelgrau sah das Farbkonzept den hellen Grauton NCS S 0603-G40Y vor. Damit sollten die farblichen Einrahmungen der Säulen, Kassetten-rahmen, die Türen einfassenden Stuckelemente und die Abschlüsse zur Decke gestrichen werden. Hier entschied sich der ausführende Malerbetrieb später für die Innendispersion „Dolomit ELF 900“.

Natürlich hatte Karsten Rost die Farbwahl mit der Denkmalschutzbehörde abgestimmt. Ziel war es, der originalen Gestaltung möglichst nahe zu kommen. Diese zu ermitteln, war allerdings herausfordernd. „Im Hörsaal mussten wir vorsichtig mehrere Farbschichten entfernen, bis wir die Grundschicht freigelegt hatten“, schildert Rost. In den Foyers wiederum waren die Wände und sogar die Fenstereinfassungen aus Muschelkalkstein bräunlich-gelb übertüncht worden.

Maler freute sich über prestigeträchtiges Projekt

Die Wandflächen in den Foyers wurden mit „Sensocryl ELF 267“ in Mittelgrau gestrichen; davon abgesetzt sind hellere Bereiche an Säulen, Kassettenumrandungen und den die Türen einfassenden Stuckelementen Die Wandflächen in den Foyers wurden mit „Sensocryl ELF 267“ in Mittelgrau gestrichen; davon abgesetzt sind hellere Bereiche an Säulen, Kassettenumrandungen und den die Türen einfassenden Stuckelementen
Foto: Brillux

Die Wandflächen in den Foyers wurden mit „Sensocryl ELF 267“ in Mittelgrau gestrichen; davon abgesetzt sind hellere Bereiche an Säulen, Kassettenumrandungen und den die Türen einfassenden Stuckelementen
Foto: Brillux
Die endgültigen Malerarbeiten führte der Erfurter Betrieb von Nicky Boxberger aus. Das Projekt war für ihn insofern eine Herzensangelegenheit, weil es um ein prestigeträchtiges Gebäude in seiner Heimatstadt ging. Eigentlich ist er auf Ladenbauprojekte spezialisiert und dafür in ganz Deutschland unterwegs. Dabei greift er immer wieder gern auf die Produkte von Brillux zurück: „Gerade ,Sensocryl ELF 267‘  ist besonders strapazierfähig und deshalb für den gewerblichen Bereich sehr gut geeignet.“ Vor dem ersten Pinselstrich besserten die Mitarbeitende des Malerbetriebs Boxberger die schadhaften Wände aus. Unterschiedliche Materialien, Wasserschäden sowie Temperaturunterschiede zwischen innen und außen hatten für Spannung in den Putz- und Farbschichten gesorgt, Risse waren die unvermeidliche Folge. Also spachtelten sie die Wände zunächst in einem zweistufigen Prozess. Als Erstes glättete er gröbere Unebenheiten und Ausbrüche, indem er mit dem Maler-Stahlspachtel 1280 den „Briplast Fugen- und Wandspachtel 1875“ auftrug. Dann spritzte er mit einem Schneckenfördergerät den „Briplast Airless-Spachtel ELF 1890“ mit einer Schichtdicke von 3 mm auf. Der weiße Spritzspachtel haftet gut und lässt sich wegen der langen Offenzeit ohne Hast verarbeiten. Mit dem „Flächenspachtel 1828“ glättete der Malerbetrieb Boxberger die Oberfläche und schliff sie.

„Lightvlies“ beugt neuerlichen Rissbildungen vor

Um künftige Rissbildungen zu verhindern, klebte der Maler den Wandbelag „Lightvlies Pro 130“ auf die Wandflächen auf. Er besteht aus speziellen Zellstoff- und Textilfasern, die mit polymeren Bindemitteln kombiniert sind und Spannungen in der Oberfläche ausgleichen. Den Anstrichträger klebten die Maler mit dem „Vlieskleber 375“ auf die gespachtelte Oberfläche. Weil er entsprechend vorbeschichtet ist, konnte er – sobald der Kleber trocken war – schnell mit „Sensocryl ELF 267“ gestrichen werden. Die Wände rollte das Team vom Malerbetrieb Boxberger je zwei Mal mit der „Kurzflor-Farbwalze 1217“ und der „Polyamid-Kleinrolle 1314“, die nur wenig Rollenstruktur hinterlassen. Auch beim Schlussanstrich der bis zu 8,20 m hohen Decken mit „Dolomit ELF 900“ nutzten die Maler diese Rollen und Walzen.

Als die Gerüste nach dem Abschluss der Malerarbeiten entfernt waren, kamen die brillanten Farbeigenschaften von „Sensocryl ELF 267“ auf den Wandoberflächen sofort zur Geltung. Durch den nahezu spurenfreien Auftrag war eine lackähnliche Oberfläche mit perfektem Verlauf entstanden. Die fast 5000 Studierenden der Uni Erfurt werden sich daran noch lange erfreuen, denn die Innendispersion ist sehr strapazierfähig und überzeugt durch eine geringe Verschmutzungsneigung. Damit ist sie ideal für intensiv beanspruchte Bereiche, wie die beiden Foyers und den Hörsaal, geeignet.

Die Türeinfassungen aus Muschelkalkstein waren bräunlich-gelb übertüncht und mussten aufwendig abgebeizt und gereinigt werden Die Türeinfassungen aus Muschelkalkstein waren bräunlich-gelb übertüncht und mussten aufwendig abgebeizt und gereinigt werden
Foto: Brillux

Die Türeinfassungen aus Muschelkalkstein waren bräunlich-gelb übertüncht und mussten aufwendig abgebeizt und gereinigt werden
Foto: Brillux
Die praktische Umsetzung der Hörsaal-Sanierung erfolgte in mehreren Schritten. Bevor das Team rund um Nicky Boxberger loslegte, hatten andere Unternehmen bereits einige Vorarbeiten erledigt. Unter anderem wurden die Fenster- und Türeinfassungen aus Muschelkalkstein schonend abgebeizt, gereinigt und neu verfugt. Auch zwischendurch pausierten die Malerarbeiten, weil sich die Tischlerinnen und Tischler um Fensterrahmen und Heizkörperverkleidungen kümmerten. Dann wiederum musste ein Flächengerüst errichtet werden, damit Boxberger in luftiger Höhe die bis zu 8,20 m hohen Decken streichen konnte. Mit dem Endergebnis ist Nicky Boxberger zufrieden: „Das Gesamtkonzept finde ich sehr gelungen.“

Autor

Fabian Störkmann ist als Produktmanager Dispersionen bei der Firma Brillux in Münster tätig.

Baubeteiligte (Auswahl)

 

Eigentümer / Bauherr Wissenschaftsministerium Thüringen

Architekten Südseite Architektur, Karsten Rost,
Erfurt, suedseite-architektur.de

Malerarbeiten Malerbetrieb Nicky Boxberger,
Erfurt, optimaler-style.de

Beratung Marc-Hinrich Müller und Benjamin Schäfner, Brillux, Münster, www.brillux.de

Eingesetzte Produkte Sensocryl ELF 267, Dolomit ELF 900, Lightvlies Pro 130, Maler-Stahlspachtel 1280, Briplast Fugen- und Wandspachtel 1875,
Briplast Airless-Spachtel ELF 1890, Flächenspachtel 1828, Kurzflor-Farbwalze 1217, Polyamid-Kleinrolle 1314 Brillux, Münster, www.brillux.de

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