Ausstellung „Liebe oder Last?! – Baustelle Denkmal“ der Deutschen Stiftung Denkmalschutz auf Tour

„Unsere Ausstellung soll Spaß machen“, sagt Dr. Steffen Skudelny, Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), „sie lädt ein, sich ganz grundsätzlich und auf spielerische Art und Weise mit dem Thema Denkmalschutz zu beschäftigen.“ Mit ihrer interaktiven und multimedialen Wanderausstellung „Liebe oder Last?! – Baustelle Denkmal“ will die DSD, Deutschlands größte private Initiative zum Thema, dazu beitragen, das Themenfeld Denkmalschutz in Deutschland besser bekannt zu machen – und auch beliebter. Die Ausstellung beantworte gängige Fragen, stellt irrtümliche Annahmen richtig und kläre über herrschende Vorurteile auf. Sie wende sich an Jung und Alt, ist familienfreundlich und alle Oberflächen seien antiviral behandelt, heißt es in der Pressemitteilung der DSD.

Von Samstag, 5. März 2022, bis Samstag, 30. April 2022, ist die Ausstellung erstmals in Berlin zu sehen, und zwar in der Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Potsdamer Straße 33 in 10785 Berlin, täglich außer sonntags von 8 bis 22 Uhr. Im Anschluss tourt „Liebe oder Last?! Baustelle Denkmal“ weiter nach Rügen.

Ein Denkmal ist immer eine Baustelle

„Ein Denkmal ist immer auch eine Baustelle – im wörtlichen wie im übertragenen Sinne. Baudenkmale werden modifiziert, kritisiert, erhalten, herausgeputzt und leider auch abgerissen“, so die DSD. Die Baustelle gehöre daher zum Denkmalschutz wie das Gerüst zur Baustelle. Sechs Baugerüste auf rund 200 Quadratmetern Fläche dienen als Träger des Informationsangebotes und seien zugleich unterhaltsame Multimediastationen.

Die interaktiven Themenorte sind zweisprachig (deutsch und englisch) und mit einer Ausnahme auch für Rollstuhlfahrer passierbar. Die Gerüste der sechs Ausstellungs-Stationen erinnern in ihrer Silhouette an verschiedene Architekturen, von der Kirche bis zur Fabrik. Eva Masthoff, Leiterin der Abteilung Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, betont: „Die anzutreffenden Beispiele zeigen deutlich, wie wichtig Denkmalschutz ist. Viele alte Gebäude, die gerettet wurden, sind heute lebendige Kulturorte und gehören unverzichtbar zum Gesicht einer Region.“

Womit Baudenkmäler bedroht werden

Die Ausstellung kann durch den Zugang „Liebe“ oder den Eingang „Last“ betreten werden. Hat sich der Besucher entschieden, wird er zunächst mit den allgegenwärtigen Bedrohungen historischer Baudenkmale konfrontiert. Ob Überschwemmung oder Larve, Stadtplanung oder wirtschaftliche Interessen – Denkmale sind gefährdet. Sie sind aber zugleich unersetzliche Wissensspeicher und künstlerisch-handwerkliche Meisterleistungen.

Nur dank spezieller handwerklicher Kunst und einsatzbereiten Engagements der Eigentümer bleiben sie für nachfolgende Generationen erhalten – das macht die dritte Station deutlich. Die vierte Station erläutert, was ein Denkmal zum Denkmal macht und wie der Denkmalschutz im Paragraphenwald der 16 Bundesland-Gesetze funktioniert. Station 5 plädiert dafür, dass Denkmalpflege nur gelingen kann, wenn viele Experten, die Öffentlichkeit und freiwillige Helfer an einem Strang ziehen. Und schließlich zeigt der Ausblick vom Turm am Ende der sechsten Station, wie sehr Denkmale unsere Städte und deren Wiedererkennungswert prägen.

Zahlreiche Corona-Maßnahmen sorgen für Sicherheit. Sämtliche Touchscreens und Bedienelemente sind antiviral behandelt, Desinfektionsspender vorhanden und die Besuchsmöglichkeiten entsprechen den aktuellen Auflagen und behördlichen Empfehlungen.

Weitere Informationen unter www.denkmalschutz.de/ausstellung

Nächste Station: Ab 7. Mai 2022 bis 30. November 2022 ist „Liebe oder Last?! Baustelle Denkmal“ im Naturerbe-Zentrum in Binz auf Rügen zu sehen.     (bhw/ela)

 


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