Neubau der Firmenzentrale für die Gustav Epple Bauunternehmung in Stuttgart

Ein Gebäude, das schon von außen weithin sichtbar die Werte des Unternehmens selbstbewusst verkörpert – das war die Grundidee der a+r Architekten beim Bau der neuen Firmenzentrale der Gustav Epple Bauunternehmung GmbH in Stuttgart-Degerloch. Sie entschieden sich für eine monolithische Sichtbetonkonstruktion aus Liapor-Leichtbeton, die auch unter energetischen und statischen Gesichtspunkten perfekt zum skulpturalen Neubau passt.

Die neue Firmenzentrale der Gustav Epple Bauunternehmung GmbH verkörpert selbstbewusst die inneren Werte des Unternehmens Die neue Firmenzentrale der Gustav Epple Bauunternehmung GmbH verkörpert selbstbewusst die inneren Werte des Unternehmens
Foto: Max Leitner

Die neue Firmenzentrale der Gustav Epple Bauunternehmung GmbH verkörpert selbstbewusst die inneren Werte des Unternehmens
Foto: Max Leitner
1909 gründete der Maurer, Steinmetz und Baumeister Gustav Epple eine kleine Zimmerei in Stuttgart-Degerloch. Aus diesem Betrieb entstand die Gustav Epple Bauunternehmung GmbH, die heute mit rund 160 Mitarbeitern unterschiedlichste Projekte realisiert, von Schulen und Medienzentren über Industrie- und Bürogebäuden bis hin zu Wohnbauten. Kennzeichnend für das Unternehmen ist der ausgeprägte Innovations- und Fortschrittsgeist, aber eben auch Tradition und Bodenständigkeit. Bauen wird bei der Gustav Epple Bauunternehmung GmbH stets als nachhaltige Investitionen in die Zukunft und die Gesellschaft betrachtet. Dafür steht auch die Unternehmensphilosophie des „Anders.Bauen.“. Sie zielt bewusst auf Kreativität, Wertschöpfung und Zufriedenheit ab.

Kompakte Eigenständigkeit

Man konnte also durchaus gespannt sein, als 2016 die Gustav Epple Bauunternehmung GmbH den Bau einer neuen Firmenzentrale bekanntgab: Wie wird die Philosophie des Unternehmens am eigenen Objekt umgesetzt? Inwieweit kann das Gebäude die Werte und die Identität des Unternehmens vermitteln? Und wie lassen sich dort auch die hohen Ansprüche an Qualität und Wertigkeit erfüllen? Die Antwort auf diese Fragen lieferte die a+r Architekten GmbH aus Stuttgart – mit einem dreigeschossigen, skulptural wirkenden Neubau mit insgesamt 4300 Quadratmetern Nutzfläche. Eines der Highlights des Gebäudes ist sein besonderer Grundriss in Form eines gleichschenkligen, abgerundeten Dreiecks. Dieses zeichnet die elegante und weiche Kontur des Gebäudes und sorgt für dessen besondere Eigenständigkeit. „Der kompakte Baukörper verkörpert selbstbewusst bereits im Außenbereich die inneren Werte des Unternehmens, nämlich Innovation und Fortschritt sowie Tradition und Bodenständigkeit“, erklärt Johannes Weiß, zuständiger Architekt der a+r Architekten GmbH.

Werthaltigkeit aus einem Guss

Entscheidend zum Erscheinungsbild der neuen Firmenzentrale trägt die Gebäudehülle bei. Sie besteht aus einer monolithischen Sichtbetonkonstruktion aus Liapor-Leichtbeton in 60 cm Dicke. „Der Baustoff Beton verleiht dem Gebäude Stärke und Kraft“, so Johannes Weiß. „Er passt perfekt zum Unternehmen, das mit dem Baustoff Beton seit jeher eng verbunden ist.“ Weiterer Pluspunkt: Mit dem Leichtbeton ließ sich wie gewünscht eine monolithische Gebäudehülle aus einem Guss errichten. „Die monolithische Fassade kommt ganz ohne zusätzliche Wärmedämmung aus und ist besonders werthaltig und langlebig“, betont Johannes Weiss.

Freitragende Fassadenbänder

Für die besondere Energieeffizienz und Werthaltigkeit des Baustoffs Liapor-Leichtbeton sorgen die darin enthaltenen Blähtonkugeln. Sie bestehen aus naturreinem Lias-Ton und weisen ein luftporendurchsetztes Inneres auf, das von einer harten, keramischen Außenhülle umschlossen ist. Damit wirkt Liapor hochwärmedämmend und wärmespeichernd, verfügt gleichzeitig aber auch über eine praktisch unbegrenzte Lebensdauer. Damit punktet der Naturbaustoff auch unter Nachhaltigkeits-Aspekten, zumal sich damit errichtete Bauwerke am Ende ihrer Nutzungsdauer auch problemlos und sortenrein recyceln lassen. Dazu kommt das geringe Gewicht sowie die besondere Festigkeit und Tragfähigkeit des Leichtbetons. Damit ließen sich auch bei der neuen Epple-Firmenzentrale spezielle statische Herausforderungen meistern. Dazu gehören die verhältnismäßig langen Spannweiten im Gebäude, insbesondere die über 30 m freitragenden Fassadenbänder. Diese wurden um etwa 6 cm überhöht betoniert, senkten sich dann wie geplant ab und liegen heute absolut waagerecht.

Reminiszenz an die Zimmerei

Mit dem Leichtbeton ließ sich auch das äußere Erscheinungsbild der neuen Firmenzentrale wie gewünscht umsetzen. So wurden die auskragenden Wandflächen im Sockelbereich mit einer horizontalen Brettschalung erstellt, die sich als Reminiszenz an die frühere Zimmerei versteht. Neben der Holzstruktur setzt die waagrechte Rillung der Schalung den Leichtbeton hier einmal mehr gekonnt in Szene. Alle darüber liegenden Fassadenflächen wurden dagegen mithilfe einer herkömmlichen Systemschalung errichtet. Sämtliche Leichtbetonflächen sind nicht nur außen, sondern auch im Inneren des Gebäudes sichtbar. Sie bilden dort die passende Kulisse für ein zentrales Atrium, das Raum für Kommunikation und Vernetzung bietet, und die umliegenden Büroflächen sind über eine imposante Stahlwendeltreppe damit verbunden.

Im Inneren bilden die Sichtbetonflächen die passende Kulisse für das zentrale Atrium, in dem sich eine imposante Stahlwendeltreppe befindet Im Inneren bilden die Sichtbetonflächen die passende Kulisse für das zentrale Atrium, in dem sich eine imposante Stahlwendeltreppe befindet
Foto: Max Leitner

Im Inneren bilden die Sichtbetonflächen die passende Kulisse für das zentrale Atrium, in dem sich eine imposante Stahlwendeltreppe befindet
Foto: Max Leitner

Besondere Auszeichnung

Insgesamt kamen für die Gebäudehülle der neuen Firmenzentrale rund 1010 Kubikmeter eines Liapor-Leichtbetons „LC12/13 D1.1 mit Liapor 3“ und „Liapor K-Sand 0-2 mm“ zum Einsatz. Die Rezeptur wurde von Liapor entwickelt, und als Baustoffhersteller- und Lieferant fungierte die Godel-Beton GmbH in Stuttgart. Die Bauausführung übernahm die Gustav Epple Bauunternehmung GmbH natürlich selbst. Die Architekten sind insbesondere mit dem Baustoff, mit dem sie auch bereits die Neuapostolische Kirche in Pliezhausen und weitere Bauten realisierten, sehr zufrieden: „Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, wie perfekt sich damit monolithische, langlebige Gebäudekonstruktionen umsetzen lassen, die gleichzeitig auch die nötige Energieeffizienz bieten“, so Johannes Weiß. Das 2022 bezogene Gebäude stößt auch in der Fachwelt auf positive Resonanz. So erhielt es die renommierte Hugo-Häring-Auszeichnung 2023 vom BDA Baden-Württemberg, der damit den Neubau als besonders anspruchsvollen, ästhetischen Beitrag würdigte.

Infoveranstaltung am 18. Juli 2024

Und wer nun die neue Firmenzentrale und insbesondere den Baustoff Liapor-Leichtbeton einmal live vor Ort erleben möchte, hat dazu am 18. Juli 2024 Gelegenheit. An diesem Tag findet die nächste Veranstaltung zum Thema „Bauen mit Leichtbeton“ statt, zu der Liapor und die InformationsZentrum Beton GmbH herzlich einladen. Auf dem Programm stehen interessante Fachvorträge rund um den Baustoff, Erläuterungen der Architekten sowie eine Besichtigung der neuen Firmenzentrale. Für weitere Informationen und Anmeldungen können sich Interessierte per E-Mail an direkt an Liapor wenden.

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