Umbau des historischen Lok-Zirkus zum modernen Bürokomplex „Paradome Potsdam“ fertiggestellt

Die Umnutzung der markanten und denkmalgeschützten Lokomotiv-Montagehalle in Potsdam-Babelsberg zum Büro- und Verwaltungsgebäude ist abgeschlossen. Das Berliner Architekturbüro Bollinger + Fehlig Architekten (BFA) hat gemeinsam mit den Partnern UndKraussConsult und Kniepkamp Architekten ein zum Abriss bereits freigegebenes einzigartiges Baudenkmal wieder zu neuem Leben erweckt.

Blick auf die zum Büro- und Verwaltungsgebäude umgenutzte Lokomotiv-Montagehalle in Potsdam-Babelsberg Blick auf die zum Büro- und Verwaltungsgebäude umgenutzte Lokomotiv-Montagehalle in Potsdam-Babelsberg
Foto: euroluftbild.de / Robert Grahn

Blick auf die zum Büro- und Verwaltungsgebäude umgenutzte Lokomotiv-Montagehalle in Potsdam-Babelsberg
Foto: euroluftbild.de / Robert Grahn

Der umgestaltete „Paradome Potsdam“ in Potsdam-Babelsberg bietet nun auf etwa 16000 Quadratmetern Raum für rund 540 Arbeitsplätze. Der charismatische Charme des Gebäudes aus dem Jahr 1899, das zuletzt nur noch als Filmkulisse diente, konnte erhalten bleiben.

BFA wurde 2021 mit der Planung des Umbaus von DRIVEN Investment, die bei diesem Projekt als Vertreter einer Investorengemeinschaft agieren, beauftragt. Die als „Lok-Zirkus“ bekannte historische Montagehalle wurde nach Jahren des Leerstands so modernisiert, dass sie künftig als Sitz für das Hauptzollamt Potsdam fungieren kann: Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) hat das in fußläufiger Entfernung zum S-Bahnhof Babelsberg gelegene Gebäude angemietet.

„Die Transformation dieser ehemaligen Lok-Montagehalle in einen modernen Bürobau zeigt, wie Bauen im Bestand Geschichte und Zukunft miteinander verbindet. Es ist etwas Besonderes, an einem Gebäude zu arbeiten, das industrielle Vergangenheit atmet und zugleich die Anforderungen einer zeitgemäßen Arbeitswelt erfüllen soll. Hier wird der Denkmalschutz nicht als Einschränkung verstanden, sondern als Chance, einen einzigartigen Ort zu schaffen, der Identität und Innovation vereint. Mit dem Paradome Potsdam zeigen wir, welches enorme Potenzial in der Wiederbelebung von Bestandsgebäuden steckt. Die besondere Atmosphäre kann auch ein wirtschaftlicher Vorteil sein", sagt Roger Bollinger, geschäftsführender Gesellschafter von BFA.

Bei der Modernisierung des Gebäudes wurde die einstige Durchfahrt der Halle als Eingangsbereich des Bürokomplexes umgestaltet. Um die Nutzfläche zu erschließen und dennoch den imposanten Eindruck der 20 m hohen Kuppel mit 48 m Spannweite zu erhalten, wurde im Inneren der Werkhalle ein eingeschossiges Gebäude mit begehbarem Dach errichtet. Die ursprünglichen Sheddächer wurden durch ein Dach aus Stahlbeton ersetzt, dass die historische Form aufgreift und neu interpretiert. Fassadendurchbrüche sorgen für natürliches Licht in den neuen Büroräumen.

Der Umbau des „Paradome Potsdam“ wurde im vergangenen Jahr bei der Vergabe des Brownfield Award mit einem Sonderpreis des DEBV ausgezeichnet.

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