Zwei fischer „BauBots“ erledigen Bohrarbeiten im Cartesius-Neubau in Utrecht
12.06.2025In Utrecht entsteht von 2020 bis 2030 das Stadtquartier Cartesius. Das Projekt umfasst rund 3000 neue Wohnungen, von Sozialwohnungen bis hin zu luxuriösen Penthäusern, sowie weitere Einrichtungen, die durch ein cleveres Grünflächennetz miteinander verbunden sind. Durch den Einsatz von zwei fischer „BauBot“ Baurobotern ließen sich etwa 4800 Löcher vollautomatisch in die Decke eines im Bau befindlichen Wohngebäudes bohren, was Überkopfmontagen erheblich erleichterte sowie die Effizienz und Präzision der Arbeiten deutlich steigerte.
Intelligente Helfer: Zwei „BauBots“ erstellten zur Befestigung der abgehängten Decke im Cartesius-Neubau vollautomatisch Tausende Bohrlöcher „über Kopf“
Foto: fischer
Mit über 2800 Wohnungen entsteht mit Cartesius Utrecht ein Stadtquartier, das Bewohnern alles bietet, was sie für ein komfortables Leben brauchen. „Zu unserem erfolgreichen Einsatz der ,BauBots‘ bei dem Cartesius-Neubau in Utrecht trug unser integraler Projektansatz maßgeblich bei“, betont Jan Popma, Technischer Manager für die Benelux-Länder beim Befestigungsspezialisten fischer. „Von Beginn an wurden verschiedene Akteure eingebunden, um Synergien zu nutzen und den Projekterfolg zu maximieren.“
Integrierter Projektansatz
Der Projektansatz begann bei der Planung durch den Statiker und bezog alle relevanten Partner ein: den Kunden, den Bauunternehmer, den Subunternehmer und mehrere Logistikdienstleister. Mit seiner 2024 gegründeten BauBot Services GmbH und der niederländischen fischer Landesgesellschaft bot fischer sämtliche Dienstleistungen zum Roboter-Einsatz aus einer Hand an. Die Services umfassten die Unterstützung bei der Erstellung des digitalen Bauplans und die professionelle Begleitung der Bohrarbeiten durch einen Operator vor Ort. Zusätzlich sorgten Ersatzroboter, Ersatz-Endeffektoren und Ersatz-Operatoren für einen durchgehend reibungslosen Ablauf. Auch Bohrer und Verbrauchsmaterial waren im Angebot inkludiert.
Das Cartesius-Projekt zeigt eindrucksvoll, wie die digitale Dokumentation beim Bauen mit den „BauBots“ die Effizienz auf der Baustelle zusätzlich steigern kann: Prozessparameter jedes einzelnen Schrittes inklusive Bohrlochtiefen, Bewehrungstreffer und weiterer wichtiger Angaben wurden präzise erfasst.
Einsatz der „BauBots“
Selbst bei beengten Platzverhältnissen und komplexer Statik bewährten sich die „BauBots“ durch präzise Bohrarbeiten – unterstützt durch ein durchdachtes Lastverteilungssystem
Foto: fischer
„Unsere ,BauBots‘ trugen entscheidend zum Projekterfolg bei“, betont Emil Kral, Geschäftsführer der fischer BauBot Services GmbH. „Sie bohrten rund 4800 hammergebohrte Löcher mit 6 mm Durchmesser und 50 mm Tiefe mit höchster Präzision und Geschwindigkeit in die Betondecke. Das erhöhte die Effizienz und Präzision der Montagearbeiten erheblich.“ Darüber hinaus entlasteten die Roboter die Handwerker von körperlich anstrengenden, strapazierenden Tätigkeiten und reduzierten ihr Verletzungsrisiko. Die integrierte Staubabsaugung sorgte für eine saubere, gesundheitsschonende Arbeitsumgebung und garantierte gleichzeitig die zulassungskonforme Montage der eingesetzten mechanischen Anker. Emil Kral führt weiter aus: „So belegen unsere ,BauBots‘, wie sich fischer Pionier-Lösungen in der Praxis behaupten. Der Einsatz unserer Bauroboter passte perfekt zur Philosophie unseres Kunden Fleurbaaij Totaal Afbouw, der konsequent auf moderne Technologien setzt.“
Erfolgreiche Produktintegration
Durch die enge Zusammenarbeit und den Austausch aller internen und externen Projektbeteiligten konnten neben den „BauBots“ auch die jeweils passenden fischer Befestigungslösungen zur Planung und Ausführung der Cartesius-Bauten eingesetzt werden. Anwendung fanden bereits der Bolzenanker „FAZ II Plus“, die Betonschraube „UltraCut FBS II“, die sensorintegrierte Unterlegscheibe „SensorDisc“ und über 5000 m der Montageschiene „FLS 30“ aus dem fischer Leichten Schienensystem (FLS) – und der Befestigungsexperte begleitet seine Partner weiter bis zum erfolgreichen Projektabschluss.
Lösung zur Befestigung der abgehängten Decke
Präzise Bohrungen im 600 x 600 mm Raster durch den „BauBot“ ermöglichten die reibungslose Montage der abgehängten Decke
Foto: fischer
Für die Befestigung der abgehängten Decke des Wohngebäudes wurde eine maßgeschneiderte Lösung entwickelt, die „FLS 30“-Montageschienen, M10-Gewindestangen und „FBS II 6“-Betonschrauben des Befestigungsexperten kombiniert. Mit dem Bauunternehmer und dem Subunternehmer wurden alle Details zur Überkopfmontage des Systems abgestimmt. Ein Raster aus 600 mm x 600 mm Löchern wurde gebohrt, das die exakte Installation ermöglichte. Nachdem die „BauBots“ die Bohrlöcher gemäß dem BIM-Modell schnell und präzise ausführten, war die Montage der abgehängten Decke mit den fischer Befestigungs- und Installationssystemen ein einfacher Schritt. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten konnten die Prozesse reibungslos und effizient durchgeführt werden.
Installationsherausforderungen erfolgreich gemeistert
„Die Fahrtrichtung der ,BauBots‘ war zwar stark eingeschränkt, auch lag eine komplexe Tragwerksgeometrie vor, und es musste für eine sichere Lastverteilung gesorgt werden. Doch unsere ,BauBots‘ leisteten dennoch exzellente Arbeit“, sagt Emil Kral. Die Bohrarbeiten fanden in etwa 20 m Höhe auf einem Gerüst statt. Die Roboter wurden mit FMS-Schienen (fischer Massives Schienensystem) zur Lastverteilung ausgestattet, die an jeder Stütze angebracht wurden. Zusätzlich bewegten sich die „BauBots“ ausschließlich auf speziell ausgelegten Lastverteilungsplatten. Die Bohrarbeiten gelangen dabei problemlos – selbst bei der niedrigen Raumhöhe von 3,2 m und der komplexen Tragwerksgeometrie mit zahlreichen Querträgern, welche die effektive Arbeitshöhe auf 2,7 m begrenzten.
Digitale Kompetenz trifft auf Baupraxis
Der integrierte Projektansatz von fischer, der die Expertise verschiedener Disziplinen und Partner zusammenbrachte, trug maßgeblich zum erfolgreichen Einsatz der „BauBots“ beim Cartesius-Projekt bei. Dank enger Zusammenarbeit aller Projektbeteiligter konnten die fischer Bauroboter ihre Vorteile vollumfänglich ausspielen: höhere Produktivität, maximale Präzision, bessere Arbeitsbedingungen und gesteigerte Sicherheit. Der Befestigungsexperte beweist damit einmal mehr, wie sich seine Pionier-Lösungen gekonnt in der Praxis bewähren.