Dreilagig gedämmter Kühlhallenboden

Bei der Dämmung von Bauteilen im Erdreich muss der eingebaute Dämmstoff sowohl auftretenden Druckspannungen als auch Feuchtebelastungen standhalten. Bewährt hat sich dafür extrudiertes Polystyrol (XPS). Die Platten von Ursa können auch dreilagig als lastabtragende Bodenplatte eingesetzt werden.

In der Nähe von Koblenz ist ein neues Zentrallager für eine Discount-Kette entstanden. Beim Bau der neuen Kühlhalle musste insbesondere der Hallenboden so beschaffen sein, dass er zukünftig mit Rollenregallagern ausgestattet werden kann. Neben der Lastableitung sollte der Bodenaufbau zugleich eine Kälteübertragung in den Untergrund und dessen Einfrieren verhindern. Auch bauphysikalisch musste der Aufbau genau geplant werden, da bei einer Kühlhalle die Wärme- und Feuchtstrom umgekehrt verläuft – nicht von innen (warm) nach außen (kalt) sondern von außen (warm) nach innen (kalt).

Aufbau des Bodens

Die kapillarbrechende Schicht mit einer Dicke von
30 cm wurde mit einer Sauberkeitsschicht aus Beton der Festigkeitsklasse C20/25 bedeckt. Als Dampfsperre kam eine bitumenhaltige Selbstklebebahn mit einem Sd-Wert größer 1500 m zum Einsatz, um das Eindringen von Feuchtigkeit in die Dämmung zu verhindern. Die aufliegenden Dämmschichten wurden wiederum mit einer zweilagigen PE-Folie als Trennlage versehen. Es folgte der Aufbau der unteren und oberen Bewehrung. Die Bodenplatte mit einer Dicke von 20 cm aus Stahlfaserbeton der Leistungsklassen L 1,5/1,2 wurde mit einer Hartstoffeinstreuung als Oberflächenvergütung versehen. Sie dient der Erhöhung des Verschleißwiderstandes und der Oberflächenhärte.

Dreilagige Verlegung

Das Besondere beim Bau der Kühlhalle: Die Ursa XPS N-VII-L Platten in 100 mm Dicke wurden dreilagig unter der Bodenplatte verlegt. Gemäß der Allgemeinen bauaufsichtliche Zulassung des Deutschen Institutes für Bautechnik können die XPS-Dämmplatten bis zu einer Gesamtdicke von 300 mm unter lastabtragenden Bodenplatten von Gebäuden eingesetzt werden. Damit können sowohl die Anforderungen an die Wärmedämmung erdberührter Bauteile als auch an den Hochlastbereich erfüllt werden, denn die Platten zeichnen sich durch eine Druckspannung von 700 Kilopascal und einem Kriechverhalten von 250 Kilopascal aus. Der Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit der
100 mm dicken Platten liegt bei 0,038 W/mK. Das Material nimmt nahezu kein Wasser auf und kann damit selbst in drückendem Wasser verbaut werden. Zudem sind die Platten dimensionsstabil und widerstandfähig gegen Frost-Tau-Wechsel.

Mit dem beschriebenen Gesamtaufbau wird ein U-Wert von 0,12 W/m²K erreicht. Dieser liegt damit deutlich unter den Anforderungen der aktuellen EnEV. Gleichzeitig werden über die gedämmte Bodenplatte die Gebäudelasten in den Untergrund abgeleitet.

Verarbeitung

Aufgrund des allseitigen Stufenfalzes der Hartschaumplatten kann man eine passgenaue, lückenlose und vor allem zügige Verlegung besonders einfach ausführen. Der Stufenfalz stellt auch die flächige Lastableitung von Platte zu Platte her. Die einzelnen Schichten werden versetzt verlegt, wobei die obere und die unterste Schicht parallel verlaufen. Die Platten lassen sich leicht und einfach zuschneiden und bearbeiten, so dass auch Stücke am Ende der einzelnen Dämmschichten im Wandanschlussbereich schnell zugesägt und eingesetzt werden konnten.

Autor

Kay Baugut arbeitet als Segmentmanager bei der Ursa Deutschland GmbH in Delitzsch.

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