Ehemalige Industriehalle wird durch Sattel-Lichtbänder zu Tageslicht-Museum
In Traunreut zeigt die Stiftung „Das Maximum“ zeitgenössische Kunst. Ausgestellt sind die Werke in zurückhaltend gestalteten Industriehallen, umgebaut zu einem Tageslicht-Museum. Die Velux „Modular Skylights“ (ehemals Modulares Oberlicht-System) schaffen für das Betrachten der Kunstwerke optimale Lichtverhältnisse und fügen sich nahtlos in die Innenarchitektur ein.
Bis Ende der neunziger Jahre mieteten sich verschiedene Firmen in die historischen Werkshallen ein, zuletzt standen sie leer – bis der in New York lebende Kunstförderer Heiner Friedrich vor einigen Jahren die ehemaligen Depots in ein Museum für Gegenwartskunst umwandelte. Anders als bei Kunstmuseen üblich, verfolgte Friedrich das Konzept, die Kunstwerke nicht aufwändig mit Spots und indirekter Beleuchtung in Szene zu setzen, sondern sie im wechselnden Licht der Tages- und Jahreszeiten zu zeigen, was die Farben unterschiedlich wirken lässt und den Betrachter reizt, die Exponate immer wieder neu zu entdecken.
Das Tageslicht gelangt vor allem über Oberlichter, die entlang der Firste verlaufen, in die Ausstellungsräume, die sich auf mehrere Gebäude verteilen. Die Oberlichter in den zuerst sanierten Hallen weisen hier und da bereits kleinere Undichtigkeiten auf. Deswegen entschieden sich der Architekt Schorsch Brüderl und der Bauherr bei der Modernisierung eines weiteren Gebäudeflügels, der die Ausstellungsfläche ergänzen sollte, bewusst für eine neue Lösung zur Belichtung. Der Raum sollte zwar ebenfalls mit einem Sattel-Lichtband nach oben geöffnet werden, allerdings mit einer öffenbaren Variante und industriell vorgefertigten Fensterelementen. Damit sollte das Risiko kleinerer Fehler bei der Montage, die später Undichtigkeiten zur Folge haben können, vermieden werden. Die Wahl fiel auf die „Modular Skylights“ von Velux. Zum Einsatz kamen bei den beiden jeweils 25 m langen Sattel-Lichtbändern insgesamt hundert Module, davon sind 32 Stück motorisch öffenbar. Die Öffnungsflügel tragen zur Belüftung der Räume bei.
Die Montage der Skylights ging dank des modularen Systems einfach: Zunächst wurde bau-
seits eine Unterkonstruktion aus Brettschichtholz erstellt und Flachstahlprofile auf den Längsseiten der Unterkonstruktionen montiert. Für die beiden rund 25 m langen Sattel-Lichtbänder sah das Holzbauunternehmen Hartl zudem vorsichtshalber Zugstangen in der Mitte des Lichtbandes vor. Sie verhindern, dass die Unterkonstruktionen durch das Gewicht der jeweils 25 Module links und rechts vom First auseinandergedrückt wird. Anschließend erfolgte der Einbau der Skylights inklusive Eindeckrahmen und Anschlussblechen. Den nahtlosen Anschluss der Modular-Skylights an das mit blauen Ziegeln eingedeckte Dach ermöglicht die Unterkonstruktion, an die die Unterspannbahn angeschlossen wird und die hierfür mindestens 200 mm über die wasserführende Ebene ragen muss.