Fließende Formen im 5-Sterne-Superior-Hotel The Fontenay in Hamburg

Die amorphe Form des Luxushotels The Fontenay verlangt außen wie innen nach außergewöhnlichen Lösungen. Kuppeldecken und Friese basieren auf Knauf Formteilen und schaffen so das perfekte Ambiente für „Lakeside Luxury“ an der Hamburger Außenalster.

Alles ist im Fluss. Inspiriert von den Windungen der Außenalster hat der Hamburger Architekt Jan Störmer drei Kreise miteinander verschmolzen und so die Grundform des Luxushotels The Fontenay entwickelt. Der Patio, ein mit Pflanzen begrünter Innenhof, ist die zentrale Taille der Kreislandschaft. Ein 27 m hohes geschlossenes Atrium ist ein Teil der insgesamt drei Kreise und Herzstück des Hauses. Ringsum reihen sich lichtdurchflutete Gästezimmer und -suiten entlang der Fassade an- und aufeinander, ein großer Teil mit Blick auf die Wasserfläche vor dem Hotel.

Der Kreis als formgebendes Element zieht sich wie ein Muster durch das gesamte Gebäude. Keine Wand steht parallel zur anderen. Stattdessen prägen amorphe und unregelmäßige Linien den Stil des Neubaus – und erfordern innen wie außen maßgeschneiderte Antworten auf den wegweisenden Architekturgedanken. Um Qualität und Form in Einklang zu bringen, wurden Innenwände und -decken daher zu großen Teilen mit Knauf Formteilen gestaltet. Vorgefertigte Elemente kombinieren die akustisch wirksame Lochplatten „Cleaneo Akustik“ mit Heiz- und Kühldecken, verleihen Wänden Schwung und Standfestigkeit oder setzen als Kuppeln räumliche Akzente.

Kuppeln beim Bar- und Restaurantgeflüster

Zum Beispiel in dem Gourmetrestaurant im siebten Stock des Fontenay: Rund 2 m Stichüberhöhung und 7,50 m Radius charakterisieren die komplett aus Formteilen gebaute Kuppel über dem Zentrum des Raumes. Ihre Basis bildet ein ebenfalls von Knauf vorgefertigtes Gerüst aus gebogenen 20/20 mm Vierkantrohren und CD-Profilen. Die Beplankung setzt sich aus Lochplatten „Cleaneo Akustik 12/25 Q“ zusammen, die als rund 2 x 2 m große Formteile passgenau vorgefertigt und von Climadomo mit Kapillarrohrmatten ergänzt wurden.

Die kleine Schwester dieser Konstruktion – eine Kuppel mit 280 mm Stichhöhe und 10 m Durchmesser – hängt über der Rotunde, der zentralen „Taille“ des Fontenay in der Pianobar. Sie kommt ohne Heiz-/Kühltechnik aus. Doch ansonsten ist die Konstruktion weitgehend identisch: gebogene Vierkantrohre und CD-Profile sowie in Segmenten vorgefertigte, rückseitig mit Folie kaschierte Akustikputzträgerplatten, die mit anthrazitfarbenem Akustikputz mit Glimmeranteilen verputzt wurden.

Hohe Installationsdichte führt zu kniffeligen Lösungen

Sämtliche an die gerundete Fassade angrenzenden Deckenvorsprünge der Hotelzimmer wurden ebenfalls als gerundete Formteile – mit integrierten Lüftungselementen vorgefertigt. Dabei musste eine Vielzahl von Auswechslungen und Aussparungen berücksichtigt werden, da die Gesamtschürzen vor Ort ohne Unterkonstruktion mit der jeweiligen Rohdecke verdübelt wurden. Auch die Decken im Gartenrestaurant, in den Konferenzräumen und im Foyer sind aus vorgefertigten Formteilen zusammengesetzt. Diese bestehen in der Regel aus rückseitig mit Folie kaschierten Akustikputzträgerplatten „Cleaneo 12/25 Q“ in Kombination mit integrierter Heiz-/Kühltechnik und „Fumi“ Akustikputz, um die Räume sowohl akustisch zu optimieren als auch temperieren zu können.

Die hohe Installationsdichte führte auch in anderen Teilen des Hotels zu Sonderlösungen: Über die Toilettenanlagen des Veranstaltungsbereichs erstreckt sich eine freitragende Decke mit 12 m Spannweite und integrierten Lichtvouten. Die Vielzahl der hier verlaufenden Leitungen und Kanäle erlaubte nur wenige Abhängepunkte, so dass die Konstruktion explizit danach ausgerichtet werden musste. In einem anderen Bereich verkürzten die Trockenbauer die Spannweite einer Akustikdecke über einem 8 m breiten Raum durch eine Mittelabhängung auf 4 m. Dabei kombinierten sie eine auf Hutprofilen befestigte „Cleaneo“ Akustikdecke mit CW-Doppelprofilen 125. In Räumen, in denen extreme akustische Anforderungen mit Kühltechnik kombiniert werden mussten, kam zudem das System Decke unter Decke zum Einsatz: Knauf Schallschutzdecken und darunter Formdecken, die gleichzeitig als Kühldecke fungieren.

Im Vorfeld der Bauarbeiten mussten sämtliche Räume digital eingemessen werden. Auf Basis der von einer Raumachse ausgehenden und auf den Boden projizierten Daten erfolgte die detailgenaue Planung der von Knauf mit Unterkonstruktion gelieferten Einzelelemente, in denen bereits Einbauteile wie Lüftung oder Lautsprecherboxen berücksichtigt waren. „Vor Ort haben die Monteure das Ganze nach Nummern zusammengesetzt, ähnlich wie bei einem Puzzle“, erklärt der für die gesamten Deckensysteme zuständige Bauleiter der mit dem Innenausbau betrauten DIG, Jens Schneider.

Von runden Ecken über gerade Säulenübergänge bis zu schweren Bädern

Für die Säulen, die die Decke im Gartenrestaurant und im Eingangsbereich tragen, fertigte Knauf nicht nur die Bekleidungen, sondern auch gerundete Übergänge respektive Kapitelle als Formteile vor. Diese Einzelelemente wurden in Spantentechnik gebaut und losgelöst von den jeweiligen Stützen befestigt. „Auf diese Weise kommt es nicht zu Rissen in der Decke, wenn die Stütze „arbeitet“, verrät Schneider. Ebenfalls rund ging es bei einen wie ein Korkenzieher gefertigtem Treppengeländer mit integrierter Handlaufnische her: Die hierfür notwendigen Formteile wurden auf Basis eines 3D-Modells in Spantentechnik mit 6 mm Gipsplatten konzipiert und auf einem Gerüst aus Vierkantstählen sowie CD-Profilen befestigt.

Runde Ecken kennzeichnen nicht zuletzt die Fahrstuhlkabinen sowie die Übergänge zwischen verschiedenen Fluren. Als Basis dieser vorgefertigten Elemente ebenso wie in vielen anderen Wandbereichen dienen Diamantplatten, die sowohl die gefragte Robustheit als auch hohen Schallschutz gewährleisten. Zur Erhöhung der schallschutztechnischen Anforderungen setzten die Trockenbauer vor Betonwänden teilweise Vorsatzschalen mit „Knauf Silentboard“ ein. In einigen Badezimmern erforderten die dort gewünschten Natursteinbekleidungen ein starkes Ständerwerk aus UA-Elementen, die bis zu 170 kg/m² sicher tragen, wobei der Ständerabstand der UA-Profile zur sicheren Montage auf 31 cm verringert wurde. Seiten- und Duschnischen in den Wänden wurden als Fertignischenelemente von Knauf vorgefertigt. Bei der Beplankung der Gästebäder setzten die Trockenbauer auf Diamant Platten und „Aquapanel Cement Board Indoor“. Im Wellnessbereich des Hotels kamen ausschließlich „Knauf Aquapanel“-Platten zum Einsatz, um optimalen Feuchteschutz und – wie im Rest der Luxusanlage – höchste Qualität in optimaler Form zu garantieren.

Autor

Petra Stöcklein ist im Marktmanagement Trockenbau der Knauf Gips KG in Iphofen tätig.

Baubeteiligte (Auswahl)

 

Architekten Störmer, Murphy and Partners, Hamburg, www.stoermer-partner.de 

Innenarchitekt Christian Meinert von Aukett + Heese, Berlin, www.aukett-heese.de 

Trockenbauarbeiten DIG Deutsche Innenbau GmbH, Hofheim am Taunus, www.deutsche-innenbau.de

Fachberatung Jörg Schröder, Ekkehard Scholz,
Michael Thorwart (Abteilung Sonderkalkulation und Objekte), Knauf Gips, Iphofen, www.knauf.de

 

 

Herstellerindex (Auswahl)

 

Trockenbauplatten und Formteile Knauf, Iphofen, www.knauf.de 

Dämmung Knauf Insulation, Simbach am Inn, www.knaufinsulation.de

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