Knauf Werktage präsentieren neue Produkte zum baulichen Brandschutz und Schallschutz

Eine 100 mm schlanke Brandwand in EI90-M-Qualität, eine fugenlose Akustikdecke, flächenbündige Trockenbaufenster sowie eine schwere Schüttung für den Schallschutz sind einige der Neuheiten, die auf den Knauf Werktagen vorgestellt wurden, die an sechs Standorten stattfanden.

Lackierte Karosserieteile wie Autotüren oder Motorhauben sind sehr glatt. Wenn ein Brandschutzputz auf so einem rutschigen Untergrund haftet, dann wird er in seinem eigentlichen Einsatzgebiet – bei der Beschichtung von Stahlträgern- und stützen, Beton-decken und -stützen oder Trapezblechen – erst recht ohne Haftbrücke halten. Dieses sehr eindrucksvolle Szenario war die Grundlage der spektakulärsten Praxisvorführung auf den Knauf  Werktagen, mit dem der fränkische Hersteller die Leistungsfähigkeit seines Brandschutzputzes „MP 75 L Fire“ demonstrieren wollte. Das Produkt ist zwar nicht neu, aber die Vorführung war sicherlich dazu geeignet, Handwerker von den Verarbeitungseigenschaften des Maschinenputzes zu überzeugen und sich die Ausführung selber zuzutrauen. Zumal es nicht nur die Knauf-Anwendungstechniker problemlos schafften, eine 15 mm
dicke Schicht in einem Arbeitsgang auf die Karosserieteile aufzubringen. Selbst Freiwillige aus dem Publikum, darunter auch Auszubildende und sogar Menschen ohne handwerklichen Hintergrund, konnten auf Anhieb makelose Putzschichten auf die Motorhaube spritzen.

„MP 75 L Fire“ ist ein Gipsputz mit erhöhtem Anteil an Leichtzuschlägen für den passiven Brandschutz von konstruktiven Bauteilen im Innenraum. Der Mörtel auf Gipsbasis ermöglicht einen Feuerwiderstand für Betondecken und -wände bis REI 240, für Betonstützen und -träger bis R 180 und für profilierte Bleche mit Beton bis REI 120.

Mehrere Premieren

Die Auftaktveranstaltung der sechsten Werktage fand in Berlin statt. Die Hauptstadt war nicht nur zum ersten Mal als Veranstaltungsort dabei, hier konnte man erstmals auch an einem Samstag die Herstellermesse besuchen. Als weitere Premiere im Jahr 2019 wurde an drei Standorten eine speziell auf Architekten und Planer zugeschnittene Zusatzveranstaltung – die „Architek“ – angeboten, die neben einer speziellen Führung über die Messe auch einen hochkarätigen Vortrag beinhaltete. In Düsseldorf beispielsweise berichtete Stefan Behnisch unter der Überschrift „Das Streben nach Innovation in der Architektur, die Kräfte die dagegenstehen, und weshalb dieser Streit geführt werden muss“ über besonders innovative Projekte seines Büros. Seiner Ansicht nach können echte Innovationen beim Bauen nur entstehen, wenn man auch mal die ausgetretenen Pfade von DIN und HOAI verlässt und gemeinsam mit Herstellern, Handwerkern und vor allem den Bauherren nach Lösungen sucht.

Schwerpunkte: Brandschutz und Design

Traditionell nutzt die Knauf Gruppe, zu der die Marken Knauf Gips, Knauf AMF, Knauf Aquapanel, Cocoon, Knauf Design, Knauf Insulation, Knauf Integral, Knauf PFT, Richter System und Sakret gehören, die Werktage dazu, neue Produkte vorzustellen. In diesem Jahr diente dem Wandspezialisten die Plattform außerdem dazu, die gerade beschlossene Kooperation mit Hilti, Spezialist für Durchführungen und Abschottungen, bekannt zu machen. Beide Unternehmen wollen zukünftig gemeinsam für den baulichen Brandschutz praxisnahe Systemlösungen entwickeln, um die Schnittstellen in diesem kritischen Bereich zu vereinfachen. Ohnehin bildete der bauliche Brandschutz einen thematischen Schwerpunkt der Werktage. So wurde das neue Brandwandsystem „W131.de“ vorgestellt, mit dem es es erstmals möglich ist, in EI 90-M-Qualität eine schlanke Brandwand mit nur 2 x 12,5 mm Beplankung je Seite zu bauen. Die neue „Knauf Diamant Steel“ mit Blechkaschierung macht dies möglich, geprüft bis 9 m Wandhöhe und gleitendem Deckenanschluss.

Ein weiteres Produkt zum baulichen Brandschutz ist der Brandschutzestrich „Knauf FE Fire“. Damit lassen sich auf den verschiedenen Rohdecken und Holzbalkendecken Brandschutzanforderungen von F30 bis F90 erfüllen – auch als Heizestrich.

Viele neue Produkte zielen entweder auf eine leichtere und schnellere Verarbeitung, wie beispielsweise die Verarbeitung von Außeneckprofilen mit dem Spachteltrichter „Hopper“, oder auf ein schönes Design, und richten sich damit an die Zielgruppe der Planer und Architekten.

So lassen sich die neuen „FlatWin“ Fenster flächenbündig in eine Trockenbauwand integrieren. Die Elemente bestehen aus einem speziellen Rahmen, der in das Ständerwerk eingebaut wird. Nach dem Beplanken und der Herstellung der Oberfläche werden die Glaselemente dann nur noch eingeklipst.

Auf großes Interesse stieß die fugenlose Akustikdecke „Cleaneo Systexx“. Grundlage des Systems ist eine Weiterentwicklung der gelochten Akustikdeckenplatte „Cleaneo“. Sie wurde für diese Anwendung mit einem sehr spezifischen Lochbild ausgestattet. Die spezielle Lochausbildung der Platte ist optimal auf die saubere Verarbeitung der Oberflächenbeschichtung sowie auf die hohe akustische Qualität der Konstruktion abgestimmt. Die Platten werden wie eine normale Decke mit der üblichen Metall-Unterkonstruktion eingebaut. Darauf wird anschließend in einem patentierten trockenen Klebeverfahren der schalloffene Vliesbelag „Cleaneo Systexx Silent“ aufgebracht. Die Bahnen werden ohne sichtbare Nähte ausgeführt, indem das Vlies zunächst überlappend aufgebracht und dann mit einem Doppelnahtschnitt ein kaum sichtbarer Stoß erzeugt wird. Damit entsteht ein hochwertiges, geschlossenes Deckenbild. Die ausgeführte Decke ist oberflächenfertig und darf nicht mehr gestrichen werden. Sonst würde die akustische Wirksamkeit verloren gehen.

Makellos glatte Oberflächen ermöglicht auch der neue „Spritzspachtel Plus“, der airless gespritzt wird und Schichtdicken bis 7 mm ermöglicht.

Auf großes Interesse der designaffinen Fachbesucher stießen auch die „RiSyLUM“ LED-Dekorprofile von Richter System, mit denen sich leicht indirekte Beleuchtungslösungen und Lichtakzente mit LED-Technik umsetzen lassen. Die einteiligen Metallprofile werden einfach in die Trockenbaukonstruktion integriert und mit LED-Bändern beklebt.

Autor

Thomas Schwarzmann ist Redakteur der Zeitschriften bauhandwerk und dach+holzbau.

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