„IndorTec THERM-E“: Flächenheizung, Entkopplung und Abdichtung in einem

Für den Einbau einer elektrischen Fußbodenheizung spricht ihre hohe Energieeffizienz und Vorteile bei Sanierungsprojekten. Bei der Entscheidung für ein System spielt aber oft auch die Flexibilität bei Bodenbelägen eine wichtige Rolle – und ob es Herausforderungen im Baustellenalltag meistern kann.

Elektrische Fußbodenheizungen werden gerade bei Sanierungen oft eingebaut, weil sie dünnschichtiger sind als wasserführende Systeme. Das System „IndorTec Therm-E“ von Gutjahr verbessert darüber hinaus die Trittschalldämmung um bis zu 8 dB, wirkt entkoppelnd und überbrückend bei gerissenen Estrichen und stellt eine Abdichtung gegen aufsteigende Feuchtigkeit dar.

Stellt sich beim Abriss des alten Fliesenbodens heraus, dass der Estrich gerissen ist, muss entweder der Estrich entfernt oder eine Entkopplungsmatte eingebaut werden, um Schäden am neuen Fliesenbelag zu vermeiden. Außerdem ist eine Abdichtung gegen aufsteigende Feuchtigkeit notwendig. Und zu guter Letzt war die Aufbauhöhe knapp: für Fußbodenheizung, Abdichtung, Kleber und Belag gerade einmal 20 mm.

Einfache Montage

Zunächst wird der alte Fliesenbelag samt Fliesenkleber komplett entfernt und die Risse im Estrich gegen Höhenversatz gesichert. Eventuelle Unebenheiten sollten ausgeglichen werden. Außerdem wird eine Grundierung empfohlen, um einen gleichmäßig saugenden Untergund herzustellen. Vor dem Beginn der Verlegung sollte ein Verlegeplan erarbeitet werden, der auch heizfreie Zonen darstellt.

An Wänden und aufgehenden Bauteilen wird ein „Aquadrain RD“-Dämmstreifen angeklebt, um eine Bewegungsfuge herzustellen. Dann werden die Trägermatten ausgerollt und passend zugeschnitten. Anschließend zieht man den Klebemörtel mit der Zahnkelle auf und bettet die zugeschnittenen Trägermatten vollflächig darin ein. Die Matten werden so aneinander gestoßen, dass angrenzende Matten stets komplette Kreuzknochen bilden.

Vor, während und nach dem Verlegen des Heizkabels, wird der Durchgangswiderstand gemessen und protokolliert. Danach kann man das Kabel einfach in die „Knochen“ der Trägermatte eingeclipsen. Zwischen den Schlaufen des Heizkabels sollte ein Abstand von mindestens zwei Kreuzknochen bleiben, der Abstand zu Wänden beträgt mindestens 40 mm. Für das Endstück wird eine Aussparung in die Matte geschnitten. Der Bodenfühler wird mittig in einer Schlaufe platziert. Danach werden die Mattenstöße und Randfugen abgedichtet und noch einmal der Durchgangswiderstand geprüft. Nur den zentralen Anschluss des Heizkabels an den Thermostat übernimmt ein Elektriker.

Zum Schluss kann man die neuen Fliesen frisch in frisch direkt auf der Fußbodenheizung verlegen. So gelingt das Projekt innerhalb eines Tages.

Autor

Ralph Johann ist Geschäftsführer der Gutjahr Systemtechnik GmbH in Bickenbach/Bergstraße.

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