Peugeot bietet Elektro-Transporter im Paket

Peugeot bietet neben Elektro-Vans auch Services für den einfacheren Betrieb der Fahrzeuge.
Die geamte Nutzfahrzeugpalette des französischen Herstellers ist ab sofort auch in einer elektrifizierten Variante verfügbar.

„Bis Ende 2020 werden wir für unsere gesamte Nutzfahrzeugpalette eine elektrifizierte Variante anbieten“, erklärte Haico van der Luyt, Geschäftsführer von Peugeot Deutschland, bereits im Mai. Und der französische Automobilhersteller treibt diese Elektrooffensive konsequent voran: Die Elektroversion des mittleren Transporters „Expert“ ist bereits seit August 2020 bestellbar, der große Transporter „Boxer“ kam im vierten Quartal 2020 in einer Elektrovariante auf den europäischen Markt. Dabei sollen Kunden die freie Wahl beim Antrieb habe, wie Haico van der Luyt erklärt: „Ob Elektro- oder Verbrennerversion, das Ladevolumen und die Nutzlast bleiben identisch.“

„e-Expert“ ist International Van Of The Year 2021

So ist der „e-Expert“, der Mitte Dezember 2020 zum International Van Of The Year 2021 gekührt wurde,  in drei Längen und drei Ausstattungsniveaus erhältlich. Die Nutzlast ist die gleiche wie bei der Verbrenner-Variante und beträgt, je nach gewählter Länge und Variante, bis zu 1275 kg. Die Einstiegsvariante „Pro“ beinhaltet bereits eine Berganfahrhilfe, einen Geschwindigkeitsregler und -begrenzer. Ab dem Niveau „Premium“ ist der Transporter mit einer akustischen Einparkhilfe hinten sowie Licht- und Regensonsoren ausgestattet. Die Variante „Asphalt“ richtet sich speziell an Vielfahrer. Dementsprechend erweitert das Niveau die Ausstattung um einen Toterwinkelassistenten und um das Sicherheits-Paket. Dieses beinhaltet unter anderem einen Müdigkeitswarner und Spurwechselassistenten. Alle drei Längen (4,60 m; 4,95 m; 5,30 m) sind serienmäßig mit einer 50 kWh starken Batterie erhältlich. Sie sorgt für eine Reichweite von bis zu 230 km gemäß WLTP1 (Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedures). Die zwei längeren Varianten können optional mit einer 75 kWh-Batterie ausgestattet werden, durch die der „e-Expert“ sogar bis zu 330 km nach WLTP1 fährt. Der Elektromotor des „e-Expert“ leistet bis zu 100 kW und hat ein maximales Drehmoment von 260 Nm. Damit erreicht er eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 130 km/h. Der Einstiegspreis des Modells liegt bei 34 690 Euro netto.

„e-Boxer“ mit gleicher Nutzlast wie Verbrenner

Beim großen Bruder des „e-Expert“, dem „e-Boxer“, verbaut Peugeot in den zwei „kurzen“ Längen L1 und L2 eine Lithium-Batterie mit 37 kWh. Damit soll der Transporter eine Reichweite von bis zu 200 km nach WLTP erreichen. Die längeren Varianten L3 und L4 erhalten dagegen eine 70 kWh starke Batterie. Mit ihr soll der „e-Boxer“ bis zu 340 km weit kommen. Der Transporter ist serienmäßig mit einem doppelten Bordladegerät für 1-phasiges (7 kW) und 3-phasiges (22 kW) Laden ausgestattet. Unabhängig von der Batterie bietet der vollelektrische „e-Boxer“ vom Start weg ein Drehmoment von 260 Nm bei einer maximalen Leistung von 96 kW (120 PS). Die maximale Geschwindigkeit liegt bei 110 km/h und 90 km/h für die 4-Tonnen-Variante (Längen L3 und L4). Der „e-Boxer“ bietet mit bis zu 1890 Kilogramm die gleiche Nutzlast wie der Verbrenner. Dasselbe gilt für das Ladevolumen mit 8 bis 17 m3, da die Batterie unter dem Boden verbaut ist. Basierend auf drei Radständen (3 m, 3,45 m und 4,04 m), gibt es den Kastenwagen in fünf unterschiedlichen Größen, die sich in Länge (L1 bis L4) und Höhe (H1 bis H3) unterscheiden.

Unterstützung bei der Nutzung der E-Transporter

Doch die Elektrostrategie von Peugeot umfasst mehr als nur die reinen Fahrzeuge, wie Peugeot Deutschland Geschäftsführer Haico van der Luyt betont: „Wir wollen unsere Kundinnen und Kunden auf dem Weg in die Elektromobilität von Anfang an begleiten und unterstützen. Durch das Peugeot Ecosystem erhalten sie sämtliche Serviceleistungen aus einer Hand.“ Zu diesem „Ecosystem“ gehören verschiedene Dienste, die die Nutzung der Elektro-Transporter im Alltag vereinfachen: Der Service „Easy-Charge“ beinhaltet ein Programm rund um das Thema Laden und Infrastruktur. Dazu gehört beispielsweise ein Zubehörangebot, mit dem die Batterie des Fahrzeugs zu Hause oder am Arbeitsplatz einfach aufgeladen werden kann. Dieses reicht von unterschiedlichen Ladekabeln und Adaptern über Wall Boxen mit diversen Kapazitäten. Auf Wunsch kann zudem ein Rundum-Service dazugebucht werden. Der enthält unter anderem die maßgeschneiderte Beratung zum Thema Wall Box sowie deren Installation durch den Kooperationspartner inno2grid.Über „Free2Move“ Services kann man für eine Pauschale von 4,99 Euro pro Monat einen Ladepass und Trip-Planner beziehen, der in Europa den Zugang zu einem Netzwerk von mehr als 130 000 Ladestationen ermöglicht. Der Kunde erhält Informationen zu den Stationen wie Entfernung, Ladegeschwindigkeit und Preis. Das Navigationssystem führt ihn zu der ausgewählten Station. Die App „Trip Planner“ berücksichtigt die verbleibende Reichweite und die Ladestationen auf der Strecke. Die optimale Route wird auf dem vernetzten Navigationsbildschirm wiedergegeben. Mit dem „Mobility Pass“ können Kunden jederzeit und je nach Bedarf ein Fahrzeug mieten. In einer eigenen App kann man zudem Ratschläge erhalten, um seine Fahrweise für eine optimale Reichweite anzupassen.

Zudem stehen auf der Website neue digitale Simulationen und Dokumentationen zur Verfügung. Dienstleistungsverträge und ein Pannendienst können in einem einfachen Paket hinzugebucht werden. Die Bescheinigung der Batteriekapazität erleichtert auch den Weiterverkauf des Fahrzeugs.

Autor

Dipl.-Ing. Olaf Meier studierte Maschinenbau und arbeitet als freier Fachjournalist. Er lebt in Mönchengladbach und schreibt unter anderem als Autor für die Zeitschrift bauhandwerk.

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