Polyurethan-Sprühdämmung
Gedämmt und dicht dank aufgesprühten Polyurethan

Das Bauhandwerk ist die treibende Kraft, wenn es um die energetisch korrekte Sanierung alter Gebäude geht. Wenn durch Gebäudeundichtigkeit Energie und Wärme verloren geht, bringt eine Polyurethan-Sprühdämmung neben der notwendigen Dämmung auch die erforderliche Dichtigkeit gleich mit.

Wo heute ein Handwerker, Architekt oder Dämmspezialist zu einem älteren Gebäude gerufen wird, ist fast immer auch ein besserer energetischer Standard für die Gebäudehülle gefordert – mit Blick auf die EnEV sogar zwingend. Die nachträgliche Dämmung von Fugen, Hohl- und Zwischenräumen, von nicht isolierten Leitungen, schlecht, falsch oder gar nicht gedämmten Gebäudeteilen stehen im Kampf gegen Energieverluste, immer höhere Kosten und unnötige CO2-Belastungen im Fokus.

Je höher die Gebäudedichtigkeit, desto geringer der Energieverbrauch

Ganze 80 Prozent der Gebäudekosten entfallen im Laufe eines Gebäudelebens auf  Verbrauchs- und Wartungskosten. Davon lassen sich für den Wärmebedarf (Wasser/Heizung) etwa 30 Prozent anrechnen. Bei gleichbleibendem Nutzungsverhalten sinkt dieser Anteil mit jeder Dämmung. Bei über 75 Prozent Gebäudebestand aus den Jahren 1945 bis 1980 lässt sich leicht erkennen, wie viel Potenzial  in der klugen Sanierung steckt. Nicht umsonst können wir in Deutschland zwischen über 200 unterschiedlichen Dämmstoffen und etwa 50 bis 70 Dämmsystemen wählen.

Wobei man häufig nicht wirklich eine Wahl hat. Wie soll man aus etwas wählen, das einem nicht angeboten wird oder etwas anwenden, das man nicht kennt? Die Frage nach der „richtigen“ Dämmung ist nicht leichtfertig zu klären und kann auch nicht einseitig für ein Bauteil oder einen bestimmten Dämmstoff beantwortet werden. Wem neben der Dämmung auch die Luft- und Winddichtigkeit wichtig ist, dem bieten sich begrenzte aber überzeugende Lösungen. Eine davon ist die Isofekt Plus PU-Sprühdämmung. Damit lassen sich bei einem alten Gebäude oder Bauteil hohe energetische Standards bis hin zum Passivhaus-Standard erreichen. Im Neubau wird so in kürzester Zeit eine fugen- und nahtlose Vollflächendämmung sichergestellt.

Wie eine PU-Sprühdämmung funktioniert

Der PU-Sprühdämmstoff ist ein Zweikomponentenschaum. Er wurde 1937 von Otto Bayer erfunden und für die Dämmung und Isolierung weiterentwickelt. Ähnlich wie beim Bauschaum – nur in anderen Dimensionen, Verarbeitungsprozessen und Dosierungen – wird bei der maschinellen Vorort-Herstellung einer Sprühdämmung mit großer Wärme und unter hohem Druck eine chemische Reaktion der beiden exakt zu dosierenden Komponenten erzeugt. Es entstehen feine Sprühpartikel, die sich vollflächig verbinden, bis zum 20fachen expandieren können und in Sekunden aushärten. Die Sprühdämmung wird in Lagen oder Schichten von etwa 3 cm aufgebracht. Auch Dicken von 80 cm sind zum Beispiel an einer Hallendecke aufgrund der Leichtigkeit des Endproduktes für die Gebäudestatik kein Problem.

Die Leistungsparameter bei Komponenten, Technologie und Ausführung werden ständig optimiert um raumsparend (geringe Dicke), langjährig haltbar und ohne Belastung für die Gesundheit größtmögliche Effekte für die Gebäudehülle zu erzielen. Noch kommt die Sprühdämmung in Deutschland überwiegend für die Vollflächendämmung und Großflächensanierung bei Industrie-, Lager- und Produktionshallen oder öffentlichen Flächen zum Einsatz. Doch beeindruckende Energieeffizienzprojekte im Wohnungsbau zeigen, dass auch die professionell ausgeführte Isofekt PU-Sprühdämmung eine hocheffiziente Lösung für den gesamten Gebäudesektor und das Bauhandwerk ist.

Wofür eine PU-Sprühdämmung geeignet ist

Das PU-basierende Sprühverfahren ist bei unterschiedlichen Herausforderungen an Energieeffizienz, Gebäudekonstruktionen, Bauphysik und anspruchsvoller Architektur oft die einzige Möglichkeit, Struktur- und Gewölbekeller, unebene, schmale oder poröse Flächen, oder Anbauten mit hoher Winddichtigkeit zu dämmen und zeitsparend im gleichen Arbeitsgang zu sanieren.

Als Dämmsystem zeichnet es sich durch hohe Flexibilität und Anpassungsfähigkeit aus. Im direkten Vergleich mit einer Polyurethan-Dämmplatte, die maschinell in der Fabrik hergestellt wird, lässt sich die Dämmdicke während der Verarbeitung variieren. Die Sprühdämmung verbindet sich ohne zusätzliche Hilfsmittel wie Klebstoff direkt und wärmebrückenfrei mit der zu dämmenden Fläche – auf jedem sauberen Untergrund. Zeitraubendes Anpassen und Ungenauigkeiten in der Verbindung zwischen Fläche und Dämmstoff entfallen. In einem Arbeitsgang wird passgenau bis in den letzten Winkel isoliert, abgedichtet und gedämmt.

Auf Wand-, Boden- und Deckenflächen kann eine Isofekt-PU-Sprühdämmung direkt aufgebracht werden. Auf dem Boden wirkt sie mit einer Druckfestigkeit von 300 kPA als Dämmung unter Estrich und als Höhenausgleich bei Unebenheiten in der Fläche. Wird sie als Zwischensparrendämmung unterm Dach verarbeitet, so kann entweder direkt auf die vorhandene Unterbahn, auf einem x-beliebigen Trägermaterial oder auf ein zwischen die Sparren gespanntes Dämmnetz gesprüht werden. Bei Hallendächern ist die direkte Sprühdämmung auf alle Profile und Untergründe möglich.

Dichtigkeit der Gebäudehülle

Gebäudeundichtigkeiten tragen bei allen Gebäuden, die zwischen 1945 und 1980 gebaut wurden, mit über 40 Prozent einen enormen Anteil an der Energieverschwendung und an den Kosten für den Gebäudeunterhalt. Die PU-Sprühdämmtechnik wird für eine fugen- und nahtlose Vollflächendämmung eingesetzt. Auch bei Fertigbauteilen, in der Sandwichbauweise, im Trockenbau jüngerer Generation, wo bereits fabrikseitig eine Dämmung in Bauteile eingebracht wurde, sind die Fugen und Stöße Schlupflöcher für viel Energie. Das gilt ebenso für Gebäude, die in bestimmten Temperaturgraden konstant kühl oder warm gehalten werden müssen (Obst-/Gemüselager). Die Sprühdämmung von Fugen und Trägerkonstruktionen unterbindet jeden ungewünschten Luft-, Wärme- und Kältetransfer.

Mit weniger mehr erreichen

PU-Sprühdämmung ist ein Hochleistungsdämmstoff. Bereits eine geringe Sprühschicht von 3 cm ist Garant für eine sofortige klimatische wie thermische Verbesserung. Um die Wirksamkeit einer 5 cm dünnen Sprühdämmung zu erreichen, werden etwa 13 cm Holzfaserdämmplatten, etwa 76 cm Leichtbetonstein oder 23 cm Weichholz benötigt.

Sprühdämmung hat gegenüber lose auf- beziehungsweise eingebrachten Dämmstoffen den Vorteil der absoluten Beständigkeit. Sie verliert bei größter Flexibilität weder an Form, noch kann sie zusammenfallen. Risse, Luftspalten und andere Schäden lassen sich im gleichen Arbeitsgang dauerhaft reparieren. Sie ist hitze- und kältebeständig und macht Gebäudebewegungen bis etwa 3 Prozent mit, ohne zu reißen.

Mit einer PU-Sprühdämmung lassen sich komplizierte Wandaufbauten und Wandformen, alle Untergründe und Profile im Bestand und Neubau fugenlos, luftdicht und wärmebrückenfrei dämmen. Undichte Fugen und Stoßkanten, Trägerverbindungen (wie Stahlträger für Balkon- oder Fassadenaufhängungen) schützt sie vor unkontrolliertem Wärmetransfer von außen nach innen (Sommer) oder von innen nach außen (Winter).

Qualifizierte und sichere Ausführung

Was in der Ausführung dann einfach aussieht, ist das Ergebnis jahrelanger Qualifizierung – in Theorie und Praxis. Sprühdämmtechniker, die für Hybriddämm im Einsatz sind, werden durch die Gütegemeinschaft Hartschaum ständig überwacht, sind nachweislich geschult und zertifiziert. Für die gefahrenlose Ausführung werden die Sprühdämmer mit Spezialhelmen und Schutzkleidung ausgestattet. Zudem verfügen sie über eine separate Versorgung mit Atemluft. Ausgereifte Maschinentechnik, der gekonnte Umgang damit und professionelles Zubehör gehören zur Grundausstattung einer professionellen Sprühkolonne. Alle Bestandteile sind fest in mobile Dämmfahrzeuge eingebaut. Von dort wird der Dämmstoff direkt durch einen etwa 100 m langen Schlauch zu der zu dämmenden Fläche verbracht. Platzaufwendige Lagerung und zeitraubende Transporte entfallen.

Vom Profi für Profis

Um als Handwerksbetrieb die Isofekt PU-Sprühdämmung im Rahmen der eigenen Tätigkeiten einsetzen und anbieten zu können, bietet Hybriddämm drei Möglichkeiten.

Co-Workership: Isofekt Plus Sprühdämmer (Mann, Maschinenfahrzeug, Material) werden vom Handwerksbetrieb bei Hybriddämm angefordert. Die Ausführung der Sprühdämmung ist flexibel zwischen Vor- und Nacharbeit mit dem Bauzeitenplan zu koordinieren. Nach Ausführung kann der Handwerksbetrieb seine Anschlussarbeiten wie Trockenbauplatten montieren, Estrich verlegen, vorgehängte/vorgesetzte Fassade verbauen usw. sofort fortsetzen. Die Isofekt Sprühdämmer führen an einem Tag bis zu 700 m2 aus.

Sprühdämmung in Eigenleistung: Bau- oder Handwerksbetriebe, die die Sprühdämmung selber ausführen wollen, haben die Möglichkeiten sowohl Maschinenanhänger, Material nebst technischer Unterstützung auftragsbezogen zu mieten. Unternehmen, die die Sprühdämmung langfristig in Eigenleistung erbringen wollen, können Maschinen/Material/Zubehör mitsamt dem notwendigen Qualifizierungsprogramm erwerben.

Direktauftrag für Bauherren, Gebäudemanagement: Für Eigentümer oder Verwalter von Wohngebäuden, Produktions- oder Gewerbeflächen wird eine Sprühdämmung nach vorheriger Begutachtung des zu dämmenden Bauteils kalkuliert und dessen Wirksamkeit berechnet. Die Begutachtung findet durch Hybriddämm eigene Spezialisten, die Ausführung findet im Rahmen eines Direktauftrages statt. Gegebenenfalls müssen Architekten oder technische Fachplaner oder Sachverständige in die Machbarkeitsprüfung mit einbezogen werden.Letztere werden von Hybriddämm mit den notwendigen Daten und Fakten wie Machbarkeit, Wirtschaftlichkeit und Wirksamkeit versorgt.


Autorin

Christiane Pellny ist Geschäftsführerin der Hybriddämm GmbH in Düsseldorf.

Bereits eine Sprühschicht von 3 cm ist Garant für eine thermische und strukturelle Verbesserung

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