Energetische Sanierung zweier Mehrfamilienhäuser in Grevenbroich mit Einblasdämmung aus Mineralwolle
In Grevenbroich wurden zwei Mehrfamilienhäuser mit einer Fassadenfläche von rund 2000 m2 energetisch saniert. Ziel des Projekts war es, den Energieverbrauch signifikant zu senken und die Wohnqualität für die Bewohner zu erhöhen, wofür ein Einblasdämmstoff von Ursa zum Einsatz kam.
Ein Hubsteiger unterstützte die sichere und schnelle Dämmung der oberen Fassadenbereiche
Foto: Ursa
Wenn Wände sprechen könnten, hätten die beiden Mehrfamilienhäuser in der Rheydter Straße in Grevenbroich sicher einiges zu erzählen – von Jahrzehnten, in denen sie Wind und Wetter getrotzt und Generationen von Bewohnern geschützt haben. Errichtet im Jahr 1977, verfügen die Gebäude heute über insgesamt 45 Mietwohnungen für alle Altersklassen – von Singles, über junge Familien bis hin zu Seniorinnen und Senioren. Doch mit den Jahren sind nicht nur die Anforderungen an Energieeffizienz und Klimaschutz stetig gestiegen – auch die Bau- und Energiekosten haben deutlich zugenommen. Den daraus resultierenden Herausforderungen wurden die beiden Häuser in ihrer bisherigen Bausubstanz nicht mehr gerecht. Für die Bauverein Grevenbroich eG als Bauherrin und Investorin bedeutete dies nicht nur eine notwendige Modernisierung zur Werterhaltung der Immobilien, sondern auch die Herausforderung, eine wirtschaftliche und zugleich nachhaltige Lösung für die Gebäude zu finden. Erschwerend hinzu kommt die innerstädtische Lage des Stadtteils Grevenbroich-Elsen: Enge Platzverhältnisse, der Schutz der Umgebung vor Baulärm und Staub sowie die Aufrechterhaltung des Wohnungsbetriebs erforderten eine präzise Planung, das geeignete Dämmmaterial und eine effiziente Umsetzung.
Innen neu, außen bewahrt
Das zweischalige Mauerwerk mit Klinkerverblendung und damit die rheinische Backsteinarchitektur blieben bestehen. Die Einblasdämmung ermöglicht einen wirtschaftlichen Erhalt
Foto: Ursa
Von März bis April 2025 wurden die rund 2000 m² Fassadenfläche der Mehrfamilienhäuser mit dem Hochleistungs-Einblasdämmstoff „Purefloc Cavity“ von Ursa energetisch aufgewertet. Die Verarbeitung übernahm Hansen Dämmtechnik aus Hückelhoven. Das zweischalige Mauerwerk mit Klinkerverblendung blieb erhalten und damit auch die rheinländische Backsteinarchitektur. Dies brachte nicht nur gestalterische, sondern auch wirtschaftliche Vorteile mit sich: Aufwändige Eingriffe in die Gebäudehülle entfielen, wodurch Kosten und Aufwand deutlich reduziert wurden. Gleichzeitig entstanden moderne, energieeffiziente und klimafreundliche Wohnverhältnisse – ohne den Charakter des Quartiers zu verändern. Für die großflächige Fassade waren zwei Lkw-Ladungen mit über 16 Paletten Einblasdämmung sowie ein rund vierwöchiger Arbeitszeitraum erforderlich. Durch die gezielte Kerndämmung konnten sowohl die thermische Gebäudehülle als auch das Innenraumklima signifikant optimiert werden. „Das Ergebnis sind verbesserte Energiekennwerte, ein gesteigerter Wohnraumkomfort und dauerhaft niedrigere Betriebskosten“, so die Bauverein Grevenbroich eG.
Optimale Wärmedämmung
Der Einblasprozess erfolgt präzise und kontrolliert, um die Dämmflocken gleichmäßig in die Hohlräume der Fassade einzubringen
Foto: Ursa
Ursa bietet die weiße Einblasdämmung aus Mineralwolle „Purefloc“ in zwei Varianten an: „Purefloc Frame“ für Innenanwendungen, oberste Geschossdecken und Steildächer sowie „Purefloc Cavity“ für die Hohlraumdämmung von zweischaligem Mauerwerk. Letztere kam in Grevenbroich zum Einsatz. Sie zeichnet sich durch eine sehr niedrige Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/mK aus. Dadurch werden Wärmeverluste effizient reduziert, was zu einer deutlichen Senkung der Heizkosten führt. Für die Bewohner bedeutet dies langfristig niedrigere Energiekosten und eine stabilere Innentemperatur, was den Wohnkomfort erhöht. Die Rohdichte der unter Druck verdichteten Einblasdämmung liegt bei 30 bis 40 kg/m³. Dies trägt zur Stabilität und Setzungssicherheit des Materials bei, so dass es auch nach vielen Jahren formstabil bleibt und nicht rieselt. Die Setzungssicherheit gewährleistet zudem eine konstante Dämmleistung, die kalte Zugluft und ungleichmäßige Heizlasten verhindert und so für ein behagliches Wohnklima sorgt. Der Einblasdämmstoff eignet sich sowohl für die Altbaumodernisierung als auch für den Neubau.
Brandsicher und geräuscharm
Der Dämmstoff „Purefloc Cavity“ ist nach DIN EN 13 501-1 in die höchste Brandschutzklasse A1 eingestuft, das heißt, er ist nicht brennbar. Dies erhöht die Sicherheit im Gebäude erheblich und bietet den Bewohnern einen zusätzlichen Schutz, da im Falle eines Falles der Dämmstoff eine Brandausbreitung innerhalb der Bausubstanz nicht unterstützt und sein nichtglimmendes Verhalten zu keiner wiederholten Entflammung führt. Darüber hinaus überzeugt der Dämmstoff durch seine Schallschutzeigenschaften. Mit einem längenbezogenen Strömungswiderstand (AFr) von über 20 kPa∙s/m² dämpft er effektiv störende Außengeräusche und trägt zu einer angenehmeren Raumakustik bei. Für die Bewohner bedeutet dies eine ruhigere Wohnatmosphäre, insbesondere in städtischen Gebieten mit hohem Verkehrsaufkommen.
Flexibler Einsatz leistungsstarker Maschinen
Das komprimierte Dämmmaterial wird von einer leistungsstarken Einblasmaschine aufgelockert und gleichmäßig in die Fassade eingeblasen. Somit ist eine effektive Kerndämmung möglich
Foto: Ursa
Die Firma Hansen Dämmtechnik blies vor Ort das lose Dämmmaterial über flexible Schläuche in die vorbereiteten Hohlräume ein. Dazu wurden zuvor punktuell Kreuzfugen im Mauerwerk angebohrt, durch die das Material eingebracht wurde. Die Einblasflocken passen sich der Geometrie des Zwischenraums an und gewährleisten ein lückenloses und fugenfreies Ausfüllen des Hohlraums – ohne Beschädigung der bestehenden Bausubstanz. Bei derart großen Fassadenflächen wie in Grevenbroich ist eine umfangreiche Maschinenausstattung erforderlich, um die gesamte Fläche effizient zu dämmen. Hansen Dämmtechnik setzte hier auf Einblasmaschinen von IsoBlow und Stewart, die ein schnelles und präzises Verarbeiten ermöglichten.
Für den Zugang zu den unterschiedlichen Gebäudeteilen wurden verschiedene Optionen genutzt: Für die unteren Teile der Gebäude wurde überwiegend mit Gerüsten gearbeitet. Wo es nicht möglich war, kam die Leiter zum Einsatz. Der obere Gebäudeteil wurde mit einem Hubsteiger zugänglich gemacht. Der flexible Einsatz dieser Möglichkeiten trug zur Wirtschaftlichkeit und Effizienz der Dämmarbeiten bei.
Mit Recyclingglas zu verbesserter Wohnqualität
Der Dämmstoff von Ursa besteht zu einem hohen Anteil aus Recyclingglas, was zur Ressourcenschonung beiträgt. Frei von Formaldehyd und Schadstoffen wirkt er sich zudem positiv auf das Raumklima aus. Zum einen sinkt das Risiko, dass sich Schimmel bildet oder Feuchtigkeitsschäden entstehen, da die innere Oberfläche der gedämmten Außenwand wärmer wird. Zum anderen ist das Dämmmaterial hydrophobiert, so dass es keine Feuchtigkeit annimmt. Und sollte Feuchte im hinteren Mauerwerk sein, so unterstützt die diffusionsoffene Struktur der Dämmung die Rücktrocknung des Mauerwerks, wodurch die Bausubstanz geschützt und die Wohnqualität verbessert wird. Darüber hinaus trägt die fachgerechte Dämmung der Gebäudehülle zu einer deutlichen Reduzierung der Wärmeverluste bei, wodurch der Heizenergiebedarf und der CO2-Ausstoß erheblich gesenkt werden. Ursa „Purefloc Cavity“ erfüllt die hohen Anforderungen des Umweltzeichens „Der Blaue Engel“ sowie des Zertifikats „Eurofins - Indoor Air Comfort Gold“.
Fazit
Mit dem Hochleistungs-Einblasdämmstoff „Purefloc Cavity“ wurde eine Lösung gefunden, die den hohen Anforderungen an Energieeffizienz, Schall- und Brandschutz gerecht wird. Die Wahl des Dämmstoffs entspricht einer zukunftsfähigen Sanierung, die die Identität der Bestandsbauten respektiert und gleichzeitig die wirtschaftlichen Vorteile einer kostengünstigen, effizienten Dämmung bietet. Das Ergebnis: eine bessere Lebensqualität, niedrigere Betriebskosten und ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz. In Grevenbroich zeigt sich einmal mehr, dass eine energetische Sanierung weit mehr ist als eine neue Fassade – sie ist eine Investition in die Zukunft. Für ein Zuhause, das sich gut anfühlt und noch viele Geschichten erzählen wird.
AutorTimo Leich ist Marketing Manager Communication der Ursa Deutschland GmbH in Leipzig.
Neue Produktnamen für Einblasdämmungen
Ursa hat seine Produkbezeichnungen europaweit vereinheitlicht und in diesem Zuge auch seine „Purefloc“-Produktfamilie umbenannt: Das Produkt für das zweischalige Mauerwerk, bisher bekannt als „Pureone Pure Floc KD“, heißt ab sofort „Purefloc Cavity“, aus „Pureone Pure Floc“ für Holz- und Stahlrahmenkonstruktionen wird künftig „Purefloc Frame“. Die Umbenennung wurde im Artikel bereits berücksichtigt.
