Kompakter Transporter mit viel Platz

Der VW Caddy V Maxi im Praxistest

Während manche Anbieter sich aus dem Segment der kleinen Transporter zurückziehen, ist der „Caddy“ seit 26 Jahren ein wichtiges Standbein im Sortiment des Herstellers Volkswagen Nutzfahrzeuge. Wir
haben den „Caddy V“ in der aktuellen Version „Maxi“ mit Dieselmotor und sieben Sitzplätzen getestet.

Unser Testfahrzeug war ein „Caddy V“ in der Version „Maxi“ als 7-Sitzer mit großem Dieselmotor (90 kW/122 PS und 320 Nm) und 7-Gang-Automatikgetriebe. Der Transporter hatte ein großes Panoramadach und war zusätzlich mit dem Winterpaket „Basis“ sowie einer Standheizung ausgestattet. Diese ist sowohl mit dem Handy als auch mit dem Funkschlüssel bedienbar. Dadurch lässt sich das Fahrzeug vor dem Start vorheizen.

Für Handwerksbetriebe, die oft viele Personen transportieren, bietet der „Caddy V“ mit sieben Sitzplätzen und langem Radstand in der Version „Maxi“ viel Platz. Sollen Werkzeuge oder Materialien transportiert werden und der Kofferraum hinter der dritten Sitzreihe dafür zu klein sein, lassen sich die Rückenlehnen der ­zweiten und dritten Sitzreihe umklappen. Außerdem können die Sitze der zweiten und dritten Reihe ausgebaut werden.

Ladefläche erweitern mit optionalem Anhängerpaket

Ein zusätzlich erhältliches Anhängerpaket mit abnehmbarer und abschließbarer Anhängevorrichtung und Rangierassistent erlaubt 1500 kg gebremste Anhängelast und kostet knapp 1400 Euro. Damit lassen sich weitere Werkzeuge und Materialien transportieren, wenn diese nicht auf den Rückenlehnen abgelegt werden sollen oder man sich den Ausbau der Sitze sparen möchte. Somit bietet der „VW Caddy V“ mit und ohne Anhänger viele Lademöglichkeiten.

Der Spritverbrauch des Transporters lag im Test bei sparsamer Fahrweise bei 5,5 l Diesel auf 100 km und insgesamt im Durchschnitt bei 5,9 l je 100 km – ein guter Wert bei 122 PS Motorleistung und 186 km/h Spitzengeschwindigkeit.

Nützliche Assistenzsysteme

Die Assistenzsysteme des „Caddy V“, wie etwa die automatische Leuchtweitenregelung und der Spurhalteassistent, haben schnell reagiert und gut funktioniert. Das digitale Cockpit des kompakten Transporters ist übersichtlich und besteht aus zwei Bildschirmen: Der erste befindet sich hinter dem Lenkrad und bietet die gewohnten Armaturen-Anzeigen, ein weiterer Bildschirm befindet sich in der Mitte des Armaturenbretts und bietet zusätzliche Funktionen, unter anderem ein Navi, eine Rückfahrkamera-Anzeige und eine Sprachsteuerung für das Fahrzeug. Das im Testfahrzeug eingebaute Navigationssystem „Discover Pro“ mit Touch-Farb-Display hat mit 1904 Euro einen stolzen Preis, in der Bedienung und Nutzbarkeit hat es aber überzeugt. Wer darauf verzichten möchte, kann alternativ mit dem iPhone oder Smartphone per „Apple Carplay“ oder „Google Maps“ navigieren, das setzt aber eine Handyhalterung voraus.

Sicheres und angenehmes Fahrgefühl

Die „AGR ergo Comfort“-Sitze im Fahrzeug erlaubten ein sicheres und angenehmes Fahren, sowohl beim Rangieren als auch im Stadtverkehr und auf der Autobahn. Die Rückfahrkamera in Verbindung mit Park-Assistenten sowie Einparkhilfen im Front- und Heckbereich erleichtern das Rangieren und Parken zusätzlich. Die beidseitigen Schiebetüren des „VW Caddy V“ erleichtern das Aus- und Einsteigen für die Fahrgäste in der zweiten und dritten Sitzreihe.

Die aktuell fünfte Generation des „VW Caddy“ basiert auf der „MQB“-Plattform, so wie auch der „Golf 8“ und der „Ford Tourneo Connect“. Es gibt beide mit einer Plug-in-Hybrid-Motorisierung, rein batterieelektrisch nicht. Der Listenpreis für den „Caddy V“ beginnt bei 45 023 Euro in der Version „Maxi“ mit 122 PS-Dieselmotor, 7-Gang- Automatikgetriebe, langem Radstand und als 7-Sitzer mit Frontantrieb. Mit allen Extras, die das Fahrzeug im Praxistest hatte, liegt der Listenpreis bei 56 770 Euro brutto (inklusive MwSt). Seit Oktober 2024 hat VW-Nutzfahrzeuge seine Herstellergarantie für verbindliche Fahrzeugbestellungen auf fünf Jahre ausgeweitet. Das hat die Wirtschaftlichkeit der Transporter noch einmal verbessert.

Fazit

Der „VW Caddy V“ in der Version „Maxi“ als 7-Sitzer mit Dieselmotor hat mit seinem vielen Platz im Innenraum, der Fahrzeugausstattung und den Fahreigenschaften im Praxistest insgesamt überzeugt.

Autor

Dipl.-Betriebswirt (FH) Jens Kathmann ist freier Journalist, lebt und arbeitet in Karlsruhe und führt regelmäßig Nutzfahrzeugtests für die Redaktionen bauhandwerk und dach+holzbau durch.

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