Warum sich eine vorgehängte hinterlüftete Fassade bei der Sanierung eines WDVS lohnt
 

Veraltete Wärmedämmverbundsysteme entsprechen oft nicht mehr den aktuellen energetischen Anforderungen. Um die Gebäudehülle zukunftssicher zu machen, Heizkosten zu reduzieren und gestalterisch freie Hand zu haben, empfiehlt sich für die Sanierung eine vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF).

Die VHF ist ein bauphysikalisch sicheres und langlebiges System, bei dem ein Hinterlüftungsraum zwischen Wärmedämmung und Fassadenbekleidung eine stetige Luftzirkulation ermöglicht und für ein gesundes Raumklima sorgt. Um beste Energie- und Wärmeschutzstandards zu erfüllen, dürfen beim Befestigen der Außenhülle an der tragenden Wand bei der Durchdringung der Dämmebene keine Wärmebrücken entstehen.

Die langlebigen und umweltfreundlichen Fassadenpaneele können einem alten Haus ein neues, natürliches Gesicht geben. Beim Neubau und bei der Modernisierung können individuelle und lebendige Fassadenbilder horizontal oder vertikal verwirklicht werden. Die Fassadenpaneele schützen gegen Wind, Wetter und auch gegen Feuer. Sie sind leicht zu verarbeiten und schnell montiert.

Mit der thermisch trennenden Befestigung „Isolink“ der Schöck Bauteile GmbH und dem „Veco-Adapter“ der GIP GmbH lassen sich Cedral Fassadenpaneele sicher befestigen. Die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt, wie einfach sich eine Cedral-VHF mit wärmebrückenfreier Unterkonstruktion montieren lässt.

Dämmschicht durchbohren

Die Dämmschicht wird für die Befestigung des Wandhalters durchbohrt
Foto: Cedral / Conné van d’Grachten

Die Dämmschicht wird für die Befestigung des Wandhalters durchbohrt
Foto: Cedral / Conné van d’Grachten
Zur Befestigung des wärmebrückenfreien Wandhalters Schöck „Isolink“ wird hier einfach die Dämmschicht durchbohrt. Besteht die darunterliegende Wand aus Beton und Vollstein, kommt ein Bohrhammer zum Einsatz; bei Hohlsteinen wird im Drehbohrverfahren gearbeitet. Die Verankerungstiefe muss bei Beton mindestens 40 mm und bei Stein 80 mm betragen.

Ein zugelassener Zwei-Komponenten-Verbundmörtel wird injiziert
Foto: Cedral / Conné van d’Grachten

Ein zugelassener Zwei-Komponenten-Verbundmörtel wird injiziert
Foto: Cedral / Conné van d’Grachten
Die Montage erfolgt nach dem Prinzip eines Verbunddübels: Nach der gründlichen Reinigung des Bohrlochs wird in die tragenden Schichten ein zugelassener Zwei-Komponenten-Verbundmörtel injiziert. In Vollstein und Beton wird das Bohrloch zu 40 Prozent und im Lochstein zu 100 Prozent gefüllt. Bei Lochsteinen müssem zusätzlich Siebhülsen verwendet werden. In den nichttragenden Schichten wie bei bestehenden WDVS ist kein Verbundmörtel erforderlich.

Der stabförmige Wandhalter kann durch leichtes Drehen ausgerichtet werden
Foto: Cedral / Conné van d’Grachten

Der stabförmige Wandhalter kann durch leichtes Drehen ausgerichtet werden
Foto: Cedral / Conné van d’Grachten
Der stabförmige Wandhalter „Isolink“ kann einfach durch leichtes Drehen mit der Hand gesetzt und ausgerichtet werden und muss dann je nach Temperatur des Wandbaustoffs 30 bis 90 Minuten aushärten. Dabei muss die minimale Verankerungstiefe beachtet werden. Der Wandhalter besteht aus einem hochwertigen Glasfaserverbundwerkstoff und einem Anschlussgewinde aus langlebigem Edelstahl. Dieser wärmebrückenfreie Wandhalter eignet sich für alle gängigen VHF-Unterkonstruktionen. Im Vergleich zu Aluminium-Wandhaltern sind dadurch beim Dämmmaterial Einsparungen von rund 50 Prozent möglich.

Adapter lässt sich flexibel montieren

Der Wandhalter besteht aus einem Glasfaserverbundwerkstoff und einem Anschlussgewinde aus Edelstahl
Foto: Cedral / Conné van d’Grachten

Der Wandhalter besteht aus einem Glasfaserverbundwerkstoff und einem Anschlussgewinde aus Edelstahl
Foto: Cedral / Conné van d’Grachten
Als Verbindung zwischen dem Schöck „Isolink“ und der vertikalen Holz-Unterkonstruktion wird der Anschlussadapter in das metrische Anschlussgewinde aus Edelstahl geschraubt, so dass die Unterkonstruktion montiert werden kann. Der U-förmige Aluminiumadapter „Veco“ lässt sich flexibel auf der Unterkonstruktion justieren und bietet einen hohen Montagekomfort. Beim Aufschrauben des Adapters kommen eine Mutter und eine Unterlegscheibe zum Einsatz.

Abgestimmt  auf die gängigen ­Holzquerschnitte und die erforderlichen Befestigungsabstände der Cedral Fassadenpaneele sorgt der Adapter für eine optimale Verbindung zwischen Verankerungsgrund und Unterkonstruktion.

Bei der Montage einer VHF mit Cedral Paneelen können Toleranzen der Bausubstanz, wie etwa Vorsprünge im Rohbau, problemlos ausgeglichen werden
Foto: Cedral / Conné van d’Grachten

Bei der Montage einer VHF mit Cedral Paneelen können Toleranzen der Bausubstanz, wie etwa Vorsprünge im Rohbau, problemlos ausgeglichen werden
Foto: Cedral / Conné van d’Grachten
Auf der Unterkonstruktion können die Cedral Fassadenpaneele schnell und einfach montiert werden. Die energieeffiziente VHF-Sanierung ist daher im Vergleich zu einer WDVS-Komplettsanierung mit Abriss, Entsorgung und Neuaufbau deutlich effizienter und ressourcenschonender. Bei der Montage einer VHF mit Cedral Paneelen können Toleranzen der Bausubstanz wie etwa Vorsprünge im Rohbau problemlos ausgeglichen werden. Gegenüber Holzfassaden haben Bekleidungselemente aus Faserzement den Vorteil, dass sie leicht zu pflegen und nichtbrennbar sind. Außerdem sind Faserzementpaneele in zahlreichen Farben und zwei Oberflächen erhältlich, so dass die Fassade individuell gestaltet werden kann.

Paneele überdecken sich

Bei der Verlegung der Fassaden­paneele als Stülpschalung werden die Paneele horizontal auf einer vertikal befestigten Traglattung angebracht, wobei das nächste Paneel immer das vorherige überdeckt
Foto: Cedral / Conné van d’Grachten

Bei der Verlegung der Fassaden­paneele als Stülpschalung werden die Paneele horizontal auf einer vertikal befestigten Traglattung angebracht, wobei das nächste Paneel immer das vorherige überdeckt
Foto: Cedral / Conné van d’Grachten
Bei der Verlegung der Fassadenpaneele als Stülpschalung werden die Paneele horizontal auf einer vertikal befestigten Traglattung angebracht, wobei das nächste Paneel immer das vorherige überdeckt. Eine Montagehilfe  dient dazu, eine präzise Überlappung zu erreichen und für eine korrekte Platzierung der Schraube oder des Schraubnagels zu sorgen. So entsteht eine langlebige diffusionsoffene Fassade, bei der Dämmung und Konstruktion trocken bleiben – für effektiven Wärmeschutz im Winter und spürbaren Schutz vor Überhitzung in den Sommermonaten.

Autorin

Dipl.-Ing. Vera Gerdes ist Brand- and Customer Journey Manager bei Cedral.

Die Vorteile von Fassadenpaneelen

Einfach zu montieren: Die Paneele sind leicht zu schneiden, es ist kein Vorbohren erforderlich und es gibt eine umfassende Auswahl an Profilen in Paneelfarben.

Werkseitige Farbbeschichtung: Die Faserzementpaneele sind mit einer UV-beständigen Reinacrylat-Farbbeschichtung versehen, die das Eindringen von Wasser wirkungsvoll verhindert.

Dauerhaft: Faserzement ist wasserfest, frostsicher, schimmelresistent und immun gegen Angriffe von Bakterien und Insekten. Deshalb haben sie eine Lebenserwartung von mehr als 50 Jahren. Die Cedral Fassadenpaneele sind nichtbrennbar gemäß DIN EN 13 501-1 (A2-s1, d0).

Wirtschaftlich: Die Faserzementpaneele bieten schöne, dauerhafte Fassaden, die den Wert eines Hauses steigern. In Kombination mit den Vorteilen der vorgehängten hinterlüfteten Fassade können  Hausbesitzer Energie sparen – Dämmstoffdicken bis hin zum Passivhaus sind realisierbar.

Quelle: www.cedral.world/de

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