Perfekt gedämmt und wohngesund im Sixenstadel – Bauherrengemeinschaft setzt bei Sanierungsprojekt in Nördlingen auf die mineralische Dämmung „Tri-o-Therm M“

Der Sixenstadel und ein Nachbargebäude in der historischen Altstadt von Nördlingen wurden saniert und dabei 10 neue Wohnungen geschaffen. Die Einhaltung von Brandschutz- und Denkmalschutzanforderungen gelang durch den Einsatz des spritzbaren hochwärmedämmenden Leichtputzes „Tri-o-Therm M“.

Maximaler Wohnkomfort für zehn Familien in zwei ehemaligen Scheunen. Nichts Geringeres war der Anspruch der Bauherrengemeinschaft, die jetzt im geschichtsträchtigen Sixenstadel und dem angrenzenden Nachbargebäude in der historischen Altstadt von Nördlingen in Schwaben insgesamt zehn neue Wohnungen mit Größen zwischen 80 und 130 m2 realisierte. Die Herausforderungen für den Architekten und Energieeffizienzexperten Michael Leberzammer vom Architekturbüro Schlientz waren groß. Schließlich galt es bei der Sanierung der beiden alten Fachwerkgebäude, alle Auflagen der strengen Altstadtsatzung und des Denkmalschutzes einzuhalten, ein tragfähiges Brandschutzkonzept zu erstellen und auch sonst alles zu meistern, um die zwei alten, als Lager genutzte Stadel in zwei moderne Mehrfamilienhäuser mit zehn Einheiten umzuwandeln.

„Allein die Sicherstellung der Rettungswege und die Bauteilanforderungen für Wohngebäude der Gebäudeklasse 4 fordern einen Planer bei Fachwerkhäusern ordentlich. Außerdem war es natürlich wichtig, eine bauphysikalisch sichere Lösung zu entwickeln“, so Leberzammer, der bei dem Projekt nicht nur Architekt und Bauleiter war, sondern auch einer der Bauherren ist und eine Wohnung selbst mit seiner Familie bewohnt. Die Bauherrengemeinschaft Sixenstadel besteht aus insgesamt fünf Parteien.

Mineralische Baustoffe

Um alle Anforderungen unter einen Hut zu bringen, entschieden sich der Architekt und seine Mitstreiter für die Sanierung der beiden Gebäude fast ausschließlich mineralische Baustoffe einzusetzen. Bei der Dämmung der beiden Häuser setzte Michael Leberzammer auf die neue Art der spritzbaren Dämmung, den hochwärmedämmenden Leichtputz „Tri-o-Therm M“ von Schwenk Putztechnik. „Tri-o-Therm M“ ist ein rein mineralischer, EPS- und aerogelfreier Leichtputz der Baustoffklasse A1 (nicht brennbar), der das Umweltzeichen „Blauer Engel“ trägt.

„Mit dieser Lösung haben wir mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Für den Brandschutz kam nur ein nichtbrennbarer Baustoff nach Baustoffklasse A1 als Dämmstoff in Frage. Außerdem schied eine klassische Dämmung an der Fassade aus ästhetischen und Denkmalschutzgründen aus. Und natürlich sollte das komplette Wand- und Dämmsystem diffusionsoffen und kapillarleitend sein“, so der Architekt.

Schlagregenschutz durch Trass-Kalkputz

Um die Fachwerkgebäude wirksam und nachhaltig gegen Umwelteinflüsse und insbesondere gegen Schlagregen zu schützen, wurden die Fassaden außen mit einem Trass-Kalkputz belegt, der sich durch eine hohe Beständigkeit gegenüber Umwelteinflüssen auszeichnet. Zuvor war das Fachwerk bereits mit dem Quellmörtel von Schwenk ausgespritzt worden, um ein Höchstmaß an Dichtigkeit zu erreichen.

Die Fachwerkwände wurden innen jeweils zunächst mit einer Schicht Trass-Kalkputz belegt, ehe die Handwerker die spritzbare Dämmung „Tri-o-Therm M“ mit Dicken von 60 bis 80 mm aufbrachten. An den Bruchsteinwänden betrug der „Tri-o-Therm M“-Auftrag
50 mm. Als Armierungsputz lieferte Schwenk den „KSN“, einen Kalkspachtel Natur, als Oberputz kam der „Kalk-Innenputz naturweiß“ zum Einsatz. So wurde ein diffusionsoffenes kapillarleitendes System auf rein mineralischer Basis mit hervorragender Feuchteregulierung realisiert, das darüber hinaus höchsten Ansprüchen an die Wohngesundheit genügt. Die Kalk-Innenputzlinie (KIP) der Schwenk Putztechnik ist bislang als einziges Innenputzsystem überhaupt vom TÜV Nord als „für Allergiker geeignet“ zertifiziert.

Ideal für Wandheizung geeignet

Der diffusionsoffene feuchteregulierende Wandaufbau und die Dämmung kam den Bauherren auch in Bezug auf das Heizkonzept zu gute. „Wir setzen in allen Räumen eine Wandheizung ein und durch die hervorragend niedrige Wärmeleitfähigkeit des Dämmputzes wird sichergestellt, dass keine Strahlungswärme nach außen verloren geht, sondern die Wandheizung ideal in die richtige Richtung, also nach innen, wirken kann“, erklärt Michael Leberzammer.

Beim Verlegen der Wandheizungen wurde zunächst „Tri-o-Therm M“ in Solldicken von 60 bis 80 mm aufgetragen, dann montierten die Handwerker die Kunststoffverbundrohre in Schienen, die in eine weitere Lage des Dämmputzes eingebettet wurden. Nach dem Trocknen und Aufheizen armierten die Handwerker die Oberfläche mit Gewebe und trugen darauf eine Dickschicht-Spachtelung mit dem „Kalk Spachtel Natur“ auf. Das Finish der Innenwände bildet der „Kalkspachtel glatt“.

„Durch sein günstiges E-Modul ist ‚Tri-o-Therm M‘ gut für den Einbau von Wandheizungen geeignet. In Kombination mit dem passenden Armierungsgewebe kommt er mit den unterschiedlichen Rohrmaterialien klar und gleicht etwaige Ausdehnungen der Leitungssysteme aus – ohne Gefahr der Rissbildung“, erklärt Markus Hager, der betreuende Projektmanager bei der quick-mix Gruppe.

Fachwerkcharakter erhalten

„Unser Konzept ist voll aufgegangen. Wir haben es geschafft, modernen, wohngesunden Wohnraum zu schaffen und gleichzeitig den Charme der Fachwerkhäuser zu bewahren“, so Leberzammer, der viel Wert auf den Erhalt von bestehender Bausubstanz legte. Wo nötig, wurden Fachwerkbalken zwar ertüchtigt oder ausgetauscht, aber stets sichtbar gehalten. So dominiert beispielsweise bei den Fenstern im Obergeschoss die jahrhundertealte Kreuzkonstruktion mit vier Flügeln.

Strenge Vorschriften

Der Erhalt der historischen Fassade ist in der strengen Altstadtsatzung der Stadt Nördlingen vorgeschrieben und nur eines von ganz vielen Details, die hier genauestens geregelt sind. Im Jahr 2001 hatte der Nördlinger Stadtrat eine entsprechende örtliche Bauvorschrift erlassen. Ihr zur Folge haben der Neubau oder die Sanierung von baulichen Anlagen in der Altstadt so zu erfolgen, „dass sie sich nach der Form, dem Maßstab, der Gliederung, dem Material und der Farbe am historischen Charakter ausrichten“. Auf die künstlerische Eigenart und die städtebauliche Bedeutung der umgebenden Bebauung muss dabei genauso Rücksicht genommen werden wie auf das Straßen- und Platzbild sowie das Altstadtgefüge.

Autor

Ingo Jensen ist Geschäftsführer und Redaktionsleiter der Fachpresseagentur Jensen media GmbH in Memmingen.

Baubeteiligte (Auswahl)

Bauherren Bauherrengemeinschaft Sixenstadel

Planung Architekturbüro Schlientz, Nördlingen, www.architekt-schlientz.de

Tragwerksplanung Ingenieurbüro Strohm, Nördlingen, www.ibstrohm.de

Rohbau Karl Haas GmbH, Maihingen

Holzbau- und Dachdeckerarbeiten Eigner-Bau, Nördlingen, www.eigner-bau.com

Verputzarbeiten Robert King, Westhausen,
www.robert-king.de

Malerarbeiten Maler Mieling, Nördlingen

Innenausbau Ries-Akustik, Alerheim, www.riesakustik.de

Fenstermontage Fenstertechnik & Schreinerei G. Sauber, Auhausen, www.fenstertechnik-sauber.de

Herstellerindex (Auswahl)

Trass-Kalk-putz, Tri-o-Therm M, Armierungsputz KSN, Kalk-Innenputz naturweiß, Putz Schwenk Putztechnik, Osnabrück, www.quick-mix.de/schwenk-putztechnik

Dachziegel Tondachziegel, Braas, Oberursel, www.braas.de

Dämmung Holzfaser-Aufdachdämmung Steico, Feldkirchen, www.steico.com

Ziegel Stengel Ziegel, Donauwörth, https://stengel-ziegel.de

Trockenbauplatten Saint-Gobain Rigips, www.rigips.de

Farbe Fassade: Keim Granital, Holz außen: Keim Lignosil, Innen: Keim Biosil, Keimfarben, Diedorf, www.keim.com

Über den Sixenstadel in Nördlingen

Der Sixenstadel von Nördlingen ist ein denkmalgeschütztes historisches Gebäude aus dem Jahr 1712, das erstmals 1796 in den Geschichtsbüchern der Stadt erscheint – und zwar als „Stadel des Hofrats Düttel“. Nach mehrmaligem Besitzerwechsel diente der Stadel schließlich der in Nördlingen ansässigen Brauerei Sixenbräu als Lagerhaus. Auch das angrenzende Nebenhaus war als Lagerhaus genutzt worden.

Über „Tri-o-Therm M“

In der über vierjährigen Entwicklung, die aufgrund des Innovationspotenzials von der Europäischen Union gefördert wurde, entstand mit „Tri-o-Therm M“ ein rein mineralischer, EPS- und aerogelfreier Leichtputz. Seine im Vergleich zu anderen mineralischen Dämmputzen sehr niedrige Wärmeleitfähigkeit erreicht „Tri-o-Therm M“ ausschließlich über eine Kombination einer hochfesten Hartperlite mit einem speziell für dieses Produkt entwickelten Luftporenbildner und -stabilisator. Beides ist patentiert und erzielt ein Luftporenvolumen von über 75%. Die dritte Komponente der Tri-o-Technologie ist ein hybrides Bindemittel, welches die Härtung des schaumartigen Mörtels im Vergleich zu klassischen Putzmörteln deutlich reduziert. Das Besondere daran ist das Zusammenspiel dieser namensgebenden drei Komponenten: Durch die Wasserzugabe entsteht ein Mörtelschaum mit einem hohen Luftporenvolumen, der durch das gleichzeitige Einsetzen der beschleunigten Bindemittelhärtung nicht mehr in sich zusammenfällt. Somit werden die Luftporen eingeschlossen und das hohe Luftporenvolumen auch nach der maschinellen Verarbeitung noch gemessen. Dies ist der Garant für die außergewöhnlichen bauphysikalischen Eigenschaften und dafür, dass die Werte auch am ausgeführten Haus in der Praxis nachgewiesen werden.

Nicht nur, weil „Tri-o-Therm M“ immer öfter für die Dämmung im Innenraum verwendet wird, war es der quick-mix Gruppe wichtig, den rein mineralisch aufgebauten Dämmstoff auch mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ zertifizieren zu lassen.

Über den Sixenstadel in Nördlingen

Der Sixenstadel von Nördlingen ist ein denkmalgeschütztes historisches Gebäude aus dem Jahr 1712, das erstmals 1796 in den Geschichtsbüchern der Stadt erscheint – und zwar als „Stadel des Hofrats Düttel“. Nach mehrmaligem Besitzerwechsel diente der Stadel schließlich der in Nördlingen ansässigen Brauerei Sixenbräu als Lagerhaus. Auch das angrenzende Nebenhaus war als Lagerhaus genutzt worden.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 04/2020

Umnutzung der Dresdner Oberpostdirektion mit zeitgemäßem Wärmeschutz dank Leichtputz „Tri-O-Therm M“

Insgesamt 246 neue Mietwohnungen entstanden in der neuen Residenz am Postplatz in Dresden

Uwe Hallas liebt Herausforderungen. Gerade einmal 16 Wochen hatten der Geschäftsführer und sein Team Zeit, die teilweise zerbombte Ruine der ehemaligen Dresdner Oberpostdirektion zu sanieren und in...

mehr
Ausgabe 11/2019

Mauerwerk von Schloss Günzburg mit hoch wärmedämmendem Leichtputz saniert

Im ersten Bauabschnitt wurde der Westfl?gel des G?nzburger Schlosses saniert

Es ist nicht weniger als eine Herkulesaufgabe, die sich Planer Theodor Merk und seine Kollegen vom Staatlichen Bauamt in Krumbach aufgeladen haben. Im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums der...

mehr
Ausgabe 11/2010

Vor dem Verfall gerettet

Bis Anfang der 1990er Jahre wurde die Villa als Zahntechniklabor genutzt. 1998 wurde eine statisch erforderliche Sanierung eingeleitet, ohne jedoch die notwendige Instandsetzung des Gebäudes zu Ende...

mehr
Ausgabe 7-8/2023

Dämmputz von akurit im denkmalgeschützten Kantinengebäude der Eisenhütte Westfalia in Lünen

Mitten im Ruhrgebiet in Lünen steht das 1870 erbaute Kantinengebäude der ehemaligen Gewerkschaft Eisenhütte Westfalia. Als ältestes technisches Denkmal des Ruhrgebiets steht es seit 1990 unter...

mehr
Ausgabe 04/2024

Dachgeschossausbau in einem historischen Kaufmannshaus in Lindau

Wohnbereich mit Krangaube. Die Unterseite des Daches ist mit dem Lehmputz-Trockenbausystem mit integrierter Deckenheizung von Naturbo verkleidet

Was auf der Insel Mainau die Blumen sind, sind auf der Insel Lindau die Stadthäuser: Zahlreiche schmucke Bürger- und Handwerkerhäuser mit Laubengängen, Krangauben, Erkern und geschnitzten...

mehr