Fußbodensanierung und Einbau einer Fußbodenheizung in einem historischen Bauernhaus in Neetze

Für den Einbau einer Fußbodenheizung waren die vorhandenen Holzbalkendecken und -dielen in einem historischen Bauernhaus in Neetze nur bedingt tragfähig, die Raumhöhe niedrig. Zur Ausführung kam das Fußbodenheizungssystem „Uponor Minitec“ mit dem Ausgleichsmörtel „Knauf S 400 Sprint“.

Ein perfekt glatter Boden, beheizbar, in einem historischen Bauernhaus – das ist die gelungene Verbindung aus modernem Wohnkomfort und historischem Charme. Von unebenen Dielen ist unter den warmen Füßen nichts mehr zu spüren, denn der Boden wurde perfekt ausgeglichen. Hierfür wurde im Bauernhaus in Neetze, das vor dem Umbau als Seniorenheim genutzt worden war, der neue Leichtausgleichsmörtel „Knauf S 400 Sprint“ eingebracht – ein nicht brennbarer Mörtel aus einem zementären Bindemittel mit EPS-Zuschlag. „Mit diesem innovativen Mörtel lassen sich stabile und tragfähige Untergründe mit geringem Gewicht und niedriger Aufbauhöhe herstellen. Unebenheiten auf Rohböden werden einfach ausgeglichen, Kabel und Rohrleitungen eingebettet“, fasst Knauf-Fachberater Jochen Hohenstein zusammen.

Bodenausgleich, leicht und tragfähig

Der Zusatz „Sprint“ steht für schnelle Verarbeitung und kurze Trockenzeiten, denn der Ausgleichsmörtel kann mit einem Druckluftförderer maschinell gemischt und gepumpt werden. Er lässt sich somit leicht verarbeiten und erhärtet schnell. Nach nur einem Tag ist der Untergrund hoch belastbar und es können Nachfolgearbeiten ausgeführt werden.

Die Fachunternehmer bringen den Ausgleichsmörtel ?Knauf S 400 Sprint? auf die Schrenzlage auf, der mit Druckluftförderer eingebracht wurde Die Fachunternehmer bringen den Ausgleichsmörtel „Knauf S 400 Sprint“ auf die Schrenzlage auf, der mit Druckluftförderer eingebracht wurde
Foto: Knauf / Dirk Masbaum

Die Fachunternehmer bringen den Ausgleichsmörtel „Knauf S 400 Sprint“ auf die Schrenzlage auf, der mit Druckluftförderer eingebracht wurde
Foto: Knauf / Dirk Masbaum
Für eine ebene Fläche genügte in Neetze eine Schichtdicke von 30 bis 40 mm „Knauf S 400 Sprint“, abhängig von den Unebenheiten. Darunter kam zum Schutz der Holzdielung die „Knauf Schrenzlage“. Dieses Natronkraftpapier ist beidseitig mit Polyethylen beschichtet.

„Wir haben ,Knauf S 400 Sprint‘ in Neetze das erste Mal verarbeitet und haben sehr viel Erfahrung mit ähnlichen Produkten. Von der Qualität und den Verarbeitungseigenschaften ist es das Beste, was ich kenne“, lobt Fachunternehmer Bernd Baade von der Brahlstorfer Estrichbau GmbH. Für insgesamt 370 m² Bodenfläche – in allen Räumen, außer den Bädern – waren 3 Mann etwa 8 Stunden beschäftigt.

Fußbodenheizung im System

Für die Trittschalldämmung sorgen Holzweichfaserplatten WF 10 mm auf der Ausgleichsmörtelschicht. Eine weitere Schrenzlage dichtet zur Fußbodenheizung ab, dem Heizsystem „Uponor Minitec“. Das eignet sich auch sehr gut zur Verlegung oberflächennaher Fußbodenheizungen auf bestehendem Estrich, Dielenboden oder Fliesen. Bestehend aus selbstklebenden Folienelementen und PE-Xa 9,9 mm Systemrohren hat die Fußbodenheizung eine geringe Aufbauhöhe von nur 12 mm.

Eine Schichtdicke von 32 bis 40 mm des Ausgleichsmörtels genügt, um Kabel und Rohrleitungen verschwinden zu lassen Eine Schichtdicke von 32 bis 40 mm des Ausgleichsmörtels genügt, um Kabel und Rohrleitungen verschwinden zu lassen
Foto: Knauf / Dirk Masbaum

Eine Schichtdicke von 32 bis 40 mm des Ausgleichsmörtels genügt, um Kabel und Rohrleitungen verschwinden zu lassen
Foto: Knauf / Dirk Masbaum
Die schmalen Heizungsrohre betteten die Fachunternehmer in „Knauf N 440 Ausgleichsmasse“ in 32 bis 40 mm Dicke ein. Der Ausgleichsspachtel macht die Oberfläche perfekt eben zur Aufnahme des Designbelages. Beide Bodenmassen sind sehr spannungsarm, das heißt für den Einsatz von Heizestrichen geeignet. Sie verlaufen sehr gut und wurden jeweils in einem Arbeitsgang aufgebracht.

Entscheidung für Fließestrich aus Schallschutzgründen

Anhydridestriche sind im Norden Deutschland nicht so verbreitet wie in anderen Gegenden, doch ein Zementestrich war aufgrund des Gewichts nicht möglich und ein Trockenestrich sollte es auch nicht sein. „Nach Beratung durch Herrn Hohenstein entschieden wir uns aus Schallschutzgründen gegen einen Trockenestrich und für ,Knauf S 400 Sprint‘, auch wenn die Kosten hierdurch höher ausfielen. Das hat sich gelohnt, wir sind sehr zufrieden“, berichtet Bauherr Dr. Rüdiger Wesche. Seine Mieter profitieren vom Fußbodenheizungssystem durch hohen Komfort, kurze Aufheizzeiten und eine schnelle Regelbarkeit. Niedrige Systemtemperaturen sparen Energie.

Auch Frank Bartnik, Projektleiter im Architekturbüro Rabeler, ist zufrieden: „Mich haben der unkomplizierte, schnelle und professionelle Einbau durch die Brahlstorfer Estrichbau GmbH und die schöne glatte Oberfläche überzeugt. Dadurch, dass die dünne Schicht ,Knauf S 400 Sprint‘ in kürzester Zeit ausgetrocknet war und weitergearbeitet werden konnte, hatten wir eine enorme Zeitersparnis im Bauablauf und konnten so den Zeitverzug anderer Gewerke kompensieren.“

Autor

Jochen Hohenstein ist als Gebietsleiter Nord bei Knauf Boden-Systeme bei der Knauf Gips KG in Iphofen tätig.

Baubeteiligte (Auswahl)

 

Bauherr Dr. Rüdiger Wesche, Braunschweig 

Planung Architekturbüro Rabeler, Lüdersburg/OT Bockelkathen, www.peter-rabeler.de

Estricharbeiten Brahlstorfer Estrichbau, Brahlstorf, www.estrich-brahlstorf.de

Fachberatung Jochen Hohenstein, Außendienst Bodensysteme Gebiet Nord Knauf Gips

Produkte Knauf Schrenzlage, Knauf S 400 Sprint, Uponor Minitec, Knauf N 440 Dünnestrich, Knauf N 410 Ausgleichspachtel, Knauf Gips, Iphofen, www.knauf.de

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