Umbau und Sanierung der denkmalgeschützten Villa Weller in Vallendar

Die Villa Weller in Vallendar wurde 1902 erbaut und zählt zu den bedeutenden Baudenkmälern der Region. Kürzlich wurde das Gebäude umfassend saniert und bietet nun modernen Wohnraum für Studierende. Remmers-Produkte trugen maßgeblich zum Schutz der Bausubstanz und zur energetischen Ertüchtigung bei.

Die denkmalgeschützte Villa Weller in Vallendar nach Abschluss der Sanierungs- und Umbauarbeiten Die ­denkmalgeschützte Villa Weller in Vallendar nach ­Abschluss der Sanierungs- und Umbauarbeiten
Foto: Christian ­Baumgart

Die ­denkmalgeschützte Villa Weller in Vallendar nach ­Abschluss der Sanierungs- und Umbauarbeiten
Foto: Christian ­Baumgart
In der rheinland-pfälzischen Verbandsgemeinde ­Valle­ndar wurde 1902 ein repräsentativer Putzbau im spät­historischen Stil errichtet. Reich verziert mit ­Ornamenten, Skulpturen und dekorativen Fassadenelementen, zählt die Villa Weller zu den ­bedeutendsten ­Baudenkmälern der Region. Zuletzt wies das ­Gebäude jedoch einen umfassenden Sanierungsstau auf. Eine nicht mehr zeitgemäße Haustechnik und ein energetischer Standard, der heutigen ­Anforderungen nicht mehr ­entsprach, machten eine ­grundlegende Modernisierung unumgänglich. In enger Abstimmung mit der ­Gemeinde und dem Denkmalschutz wurde nicht nur die ­Bausubstanz wiederhergestellt – auch die Nutzung wurde neu gedacht: Aus dem einstigen ­Einfamilienhaus ­wurde hochwertiger Wohnraum für 14 internationale Studierende der WHU – Otto Beis­heim School of Management.

Bausubstanz bewahren – Räume neu denken

Bei der Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes wurde großer Wert auf einen behutsamen Umgang mit der historischen Substanz gelegt. Ziel war es, die charaktergebenden ­Bauelemente zu erhalten und gleichzeitig moderne Anforderungen an Funktionalität und Wohnkomfort zu erfüllen. ­Einige nicht originale Baustrukturen wurden zurückgebaut, während neue, raumtrennende Einbauten so positioniert wurden, dass sie historische Türanlagen, Stuckdecken und Gesimse nicht beeinträchtigen. Die ­Wohnungen selbst präsentieren sich heute klar ­strukturiert und modern gestaltet. Ein ­gestalterischer ­Kontrast entsteht durch das Zusammenspiel restaurierter Zement­fliesen, der überarbeiteten Holztreppe und heller, glatter Oberflächen. Ergänzt wird dieses Spannungs­feld durch ein modernes Lichtkonzept, das die historischen Innenräume ­gezielt in Szene setzt. Auch bei den Fenstern und Türen wurde denkmal­gerecht nachgebessert: Kunststoff­fenster wurden durch zeit­typische Holzfenster ersetzt, die wertvolle Blei­verglasung im Treppenhaus blieb ­erhalten. Das Dach erhielt eine Neueindeckung aus Naturschiefer. Fußböden, Außentüren sowie die ­zentrale Treppenanlage wurden repariert und auf­gearbeitet. Zuvor zugemauerte Fensteröffnungen konnten wieder freigelegt werden, während unpassende ­Glas­vordächer entfernt wurden – mit dem Ziel, das ursprüngliche Fassadenbild möglichst authentisch wiederherzustellen.

Dauerhaft geschützt vor Feuchte und Salz

Nach dem Sandstrahlen zeigt sich der freigelegte, gereinigte Ziegel ? eine ideale Basis für die anschließende Abdichtung mit ?MB 2K? Die freigelegten Ziegel sind eine ideale Basis für die anschließende Abdichtung mit „MB 2K“
Foto: Remmers

Die freigelegten Ziegel sind eine ideale Basis für die anschließende Abdichtung mit „MB 2K“
Foto: Remmers
Ein zentraler Bestandteil der Sanierung war der Schutz der Bausubstanz vor Feuchtigkeit und Salz­belastung. „Gerade bei denkmalgeschützten ­Gebäuden ist ein abgestimmtes Abdichtungs- und Dämmkonzept entscheidend. Hier war es besonders wichtig, Feuchtigkeit dauer­haft fernzuhalten – ohne die ­historische Substanz zu beeinträchtigen“, erklärt Torsten Weise, Verkaufsleitung Bautenschutz bei Remmers. So wurden insbesondere die Außenwände im Untergeschoss mit der Reaktiv­abdichtung „MB 2K“ abgedichtet, um die Wohn­ungen langfristig vor eindringender Nässe zu ­schützen. ­Zunächst wurden die Wandflächen aus Ziegel sand­gestrahlt und gereinigt. Entlang der Gelände­oberkante legten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Claessen GmbH & Co. KG aus Alken im Anschluss eine Bohrlochkette an, über die die ­Horizontalabdichtung mit der Silancreme „Kiesol C+“ ausgeführt wurde. Die Injektionsbohr­löcher wurden mit dem Dichtspachtel „WP DS Levell“ verschlossen. Zur Egalisierung der Wandflächen wurde zudem der salzspeichernde Porengrundputz „SP Levell“ eingesetzt.

Herstellung der Horizontalabdichtung im Sockelbereich mit der ?Silancreme Kiesol C+? Herstellung der Horizontalabdichtung im Sockelbereich mit der „Silancreme Kiesol C+“
Foto: Remmers

Herstellung der Horizontalabdichtung im Sockelbereich mit der „Silancreme Kiesol C+“
Foto: Remmers
Bei den Innenwänden stemmten die Handwerkerinnen und Handwerker im Fußpunkt eine schwalbenschwanzförmige Nut ein. Etwa 30 cm über der Betonsohle entstand  hier auch eine Bohrlochkette für die Horizontalabdichtung mit „Kiesol C+“, deren Bohr­löcher mit „WP DS Levell“ verschlossen wurden. Flank­ierend und 30 cm über die Bohrlochkette hinaus führten die Handwerker eine Innenabdichtung im Remmers Classic-System mit ­Anschluss an die Bodenplatte aus. Die Wandflächen wurden mit dem Vorspritzmörtel „SP Prep“ ­vorgespritzt, anschließend mit dem Sanierputz „SP Top White“ ­versehen und schließlich mit dem Schimmel-Sanier­spachtel „SL Fill Q3“ geglättet.

Kapillaraktive Innendämmung auf abgedichteten Wandflächen

Ansetzen der kapillaraktiven Innendämm-Paneele ?iQ Therm 2.0? mit  ?iQ M universal? als Klebe- und Armierungsspachtel Ansetzen der kapillar-aktiven Innendämm-Paneele „iQ Therm 2.0“ mit „iQ M universal“ als Klebe- und Armierungsspachtel
Foto: Remmers

Ansetzen der kapillar-aktiven Innendämm-Paneele „iQ Therm 2.0“ mit „iQ M universal“ als Klebe- und Armierungsspachtel
Foto: Remmers
Im Anschluss an die Abdichtungsarbeiten brachten die Handwerkerinnen und Handwerker auf den erdberührten Wandflächen die kapillaraktive Innendämmung „iQ Therm 2.0“ in 30 mm Dicke an. Die Dämmelemente wurden mit dem Ansatzkleber und Dünnschichtputz „iQ M universal“ in den Lagerfugen verschlämmt und mit dem gleichen Material als ­Klebemörtel mit der Mittelbettkelle vollflächig angesetzt. Im Anschluss wurde die Innendämmung mit „iQ M universal“ und dem Armierungsgewebe „Tex 4/100“ armiert. Zuletzt erfolgte ein oberflächenfertiges Finish mit dem Schimmel-­Sanierspachtel „SL Fill Q3“.

Fazit

Nach der gelungenen Sanierung bietet die Villa nun hochwertigen Wohnraum für Studierende Nach der gelungenen Sanierung bietet die Villa nun hochwertigen Wohnraum für Studierende
Foto: Christian ­Baumgart

Nach der gelungenen Sanierung bietet die Villa nun hochwertigen Wohnraum für Studierende
Foto: Christian ­Baumgart
Nach Abschluss der Arbeiten präsentiert sich die denkmalgeschützte Villa Weller in Vallendar ­gleichermaßen historisch wie modern. Andreas Claessen, Geschäftsführer der Claessen GmbH & Co. KG, fasst zusammen: „Die Herausforderung bestand darin, historische ­Bausubstanz mit moderner Technik in Einklang zu ­bringen. Die Systemlösungen von Remmers haben sich als äußerst zuverlässig erwiesen – sowohl in der Verarbeitung als auch in der bauphysikalischen ­Wirkung.“

Autor

Christian Behrens ist Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Firma Remmers in Löningen.

Baubeteiligte (Auswahl)

 

Bauherr

CB Immobilien, Vallendar

Planung

Heinrich+Steinhardt Architekten, Bendorf, www.heinrich-steinhardt.de

Sanierungsarbeiten

Claessen Hoch- und Tiefbau Straßenbau, Alken

Eingesetzte Produkte

Kiesol C+, WP DS Levell, SP Prep, SP Top White, SP Top, MB 2K, iQ Therm 2.0 (30 mm), iQ M universal, Tex 4/100, SL Fill Q3
Remmers, Löningen, www.remmers.com

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