WDVS gestalten, Teil 7: Mit der Borkenoptik markante Akzente setzen
Im siebten Teil unserer Serie zur Gestaltung von WDVS-Fassaden stellen wir die Technik Bark vor. Durch sie erhalten Fassaden eine markante Struktur, die an Baumrinde erinnert. So entsteht in wenigen Schritten eine profilierte Oberfläche in natürlicher Optik.
Eine handwerklich hochwertig hergestellte Strukturierung trifft moderne Wärmedämmung – mit der Fassadentechnik Bark gestaltete Gebäudehüllen überzeugen nicht nur durch ihr prägnantes Erscheinungsbild, sondern auch durch Langlebigkeit. Handwerkerinnen und Handwerkern, die planvoll vorgehen, gelingt die Kreativtechnik mit Leichtigkeit. Vorzugsweise eignet sich die Technik zur Anwendung auf mineralisch armierten Flächen in den Brillux-WDV-Systemen zur Gestaltung von geschlossenen Teilflächen – zum Beispiel als Wandspiegel, Schmuckfläche oder Kreativband zur optischen Strukturierung der Fassade.
So gelingt die Optik einer Baumrinde
Die mit „Mineral-Leichtputz G 3679“ in Kombination mit „Extrasil 1911“ und „Creativ Versico 82“ gestaltete Technik erzeugt eine Textur mit profilierter, rillenförmiger Struktur, die an eine streifige bis schuppenartige Baumrinde erinnert. Die fertig erstellten Flächen erhalten durch die Veredelung mit „Creativ Versico 82“ eine deutliche Tiefenwirkung mit mineralischer, matter Oberfläche.
Schritt 1: Der Ausgangspunkt ist die Grundspachtelung mit „Mineral-Leichtputz G 3679“
Foto: Brillux
Schritt 1 – Grundspachtelung: Zu Beginn der Verarbeitung tragen die Handwerkerinnen und Handwerker den „Mineral-Leichtputz G 3679“ mit einem Edelstahlglätter gleichmäßig auf und durchkämmen den Oberputz anschließend mit der Zahnkelle. Danach glätten sie die Putzschicht und erstellen eine gleichmäßige Oberfläche.
Schritt 2 – Strukturspachtelung: Nach der Trocknung tragen die Handwerker die zweite Schicht Mineral-Leichtputz mit einer „Zahnkelle 3704“ auf und glätten ihn in der gewünschten Strukturrichtung – vorzugsweise vertikal. Um die charakteristische Borkenstruktur zu erzielen, empfiehlt es sich, die Gesamtfläche in Teilflächen zu unterteilen und diese vorab mit einem Bleistift vorzuzeichnen.
Schritt 3: Mit der „Tapeten-Andrückwalze 1108“ gelingt die schuppige Rindenstruktur
Foto: Brillux
Schritt 3 – Modellieren: Direkt nach Schritt 3 erfolgt das Modellieren der noch nassen Putzschicht. In den Teilflächen arbeitend, modellieren die Handwerkerinnen und Handwerker die noch nasse Putzschicht von oben abwärts mit der „Tapeten-Andrückwalze 1108“. In gegengesetzter Richtung beginnt dann die Modellierung der nächsten Fläche. Anschließend verbinden sie die Teilflächen durch unsystematische, überlappende Arbeitsschritte. So entsteht ein harmonisches und individuelles Muster ohne Ansätze. Ungefähr 90 Minuten müssen die Oberflächen anziehen. Die noch leicht feuchte Putzschicht glätten die Handwerker danach behutsam mit der „Venezianischen Glättekelle 1764“. Dazu setzen sie die Kelle möglichst flach auf und ziehen sie mit geringem Druck quer zur Strukturausrichtung über die Oberfläche, so dass sich die erhabene Struktur leicht verformt.
Schritt 4 – Nachbearbeitung und Grundierung: Nach der vollständigen Trocknung schleift man konsequent in Ausrichtung der Struktur. Dadurch entstehen flache, glatte, erhabene Stellen im Strukturbild. Die Grundierung der Oberfläche erfolgt mit „Fondosil 1903“.
Schritt 5 – Zwischenanstrich: Die Silikat-Fassadenfarbe „Extrasil 1911“ wird anschließend zweimal in gleichbleibender, nicht zu dünner Schicht aufgetragen und mit der „Flächenstreichbürste 1210“ in Strukturausrichtung verschlichtet. Der Anstrich ist möglichst gleichmäßig mit geringer Struktur anzulegen.
Schritt 6: Mit dem Lasuranstrich „Versico 82“ werden die Fassadenarbeiten abgeschlossen. Optional empfiehlt sich noch ein Abrakeln
Foto: Brillux
Schritt 6 – Lasurauftrag: Ist der Farbanstrich getrocknet, erfolgt der Lasurauftrag mit „Versico 82“. Für den gewünschten Effekt nimmt man den Anstrich erneut ohne System vor und verstärkt so das individuelle Gesamtbild. Zur besonderen Betonung kann die ausgeprägte Struktur durch Abrakeln optional hervorgehoben werden. Hierzu zieht man den noch nassen Lasuranstrich nach einer kurzen Ablüftzeit direkt mit der Kante des „Gummi-Reibebretts 3766“ mit wechselnder Richtung ohne nachvollziehbaren Rhythmus ab.
Dirk Pöhlker ist Produktmanager WDVS bei Brillux in Münster.
