Altes Wasserwerk in Malchin mit Wasserlabor erhalten

In diesen Tagen erscheint die Dezember-Ausgabe des Magazins Monumente der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Beispielhaft werden darin fünf Förderprojekte vorgestellt, die für die rund 450 Restaurierungsmaßnahmen in diesem Jahr stehen. Über das alte Wasserwerk in Malchin (Mecklenburg-Vorpommern) schreibt Iris Milde:

Sauberes Wasser ist ein hohes Gut, heute wie damals. Das spiegelt sich auch in der Architektur des 1903 fertiggestellten neogotischen Backsteingebäudes wider. Filialtürmchen zieren die Ecken des Gebäudes. Die Flächigkeit der Giebelseiten wird mit Blendfeldern aufgelockert. Durch hohe, gusseiserne Fenster fällt Licht in die historische Maschinenhalle, wo die technische Ausstattung zu großen Teilen noch vorhanden ist: Pumpen, Schaltschränke, Barometer, Rohrleitungssysteme und einer der riesigen Filterkessel, der zur Anschauung vor dem Gebäude steht.

Mit Kies gefüllte Filterkessel

Bis in die Mitte der 1980er Jahre war das alte Wasserwerk Malchin in Betrieb. Das Rohwasser floss in einen Vorlagebehälter, der 50.000 Liter fasste. Von dort wurde das kostbare Nass durch fünf Meter hohe, mit Kies gefüllte Filterkessel geschickt. Das Wasser durchströmte den Kies, dabei fielen Eisen und Mangan aus. Wasseraufbereitung verblüffend einfach. „Das funktioniert im Prinzip heute noch so“, sagt David Schacht, Geschäftsführer des Wasserzweckverbands Malchin Stavenhagen. Der Zweckverband ist Eigentümer des technischen Denkmals, in dem gerade das Wasserwerk der Zukunft entsteht.

Das Wasserwerk Malchin besitzt einen Anbau, der ebenfalls in Backstein ausgeführt ist. Auch dort soll die Aufarbeitung der Fenster und Türen, die mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz möglich wurde, bis Jahresende abgeschlossen sein. Gleiches soll nun auch in der Maschinenhalle des Wasserwerks geschehen. Dafür ist ebenfalls eine Förderung beantragt.

Netzwerkzentrum soll entstehen

„Das Gebäude ist das eine, eine gute Nutzung war uns genauso wichtig“, so Geschäftsführer David Schacht. Für die Belebung des Wasserwerks der Zukunft wird der gleichnamige Verein zuständig sein. Dessen Vorsitzende ist Uta Berghöfer: „Es geht uns vor allem darum, ausgehend vom Thema Wasser die Menschen in der Region zusammenzubringen, die an der Landschaft beteiligt sind, denn Wasser durchfließt ja alle Bereiche.“

Entstehen soll ein Netzwerkzentrum, in dem institutionsübergreifend Lösungen zum Schutz von Landschaft und Wasser entwickelt werden. Außerdem wird es ein Wasserlabor geben, in dem Schüler experimentieren können, und Raum für Kunst und Kultur entstehen.“  (bhw/ela)

www.denkmalschutz.de

 

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