Farbe „StoColor Dryonic“ führt Regen- und Tauwasser von der Fassade ab
Die Farbe „StoColor Dryonic“ führt Regen- und Tauwasser aufgrund ihrer mikrostrukturierten Oberfläche gezielt ab und sorgt so – ganz ohne bioziden Filmschutz – für eine trockene und saubere Oberfläche. Die neue Farbe lässt sich effizient auch im Airless-Spritzverfahren verarbeiten.
Ob Putz, Beton oder Blech – so unterschiedlich diese Baustoffe für den Außenbereich auch beschaffen sind, im Grunde sollten Materialien, die permanent der Witterung ausgesetzt sind, alle dasselbe: dauerhaft vor Feuchtigkeit geschützt werden. Zu diesem Zweck hat die Firma Sto die Farbe „StoColor Dryonic“ entwickelt, die auf allen genannten Untergründen hält.
Wirkprinzip beim Nebeltrinkerkäfer abgeguckt
Das Besondere der Farbe ist darüber hinaus, dass sie Regen- und Tauwasser aufgrund ihrer Oberfläche gezielt ableiten kann. Das der Natur entlehnte Wirkprinzip der wasserabweisenden Farbe basiert auf Mikrostrukturen. Auf ihnen kann sich Regen und Tau nicht wie auf herkömmlichen Beschichtungen sammeln. Er verteilt sich stattdessen großflächig und wird schnell abgeführt. So bleibt die Fassade trocken und sauber. Das Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF in Darmstadt hat „StoColor Dryonic“ mit vier anderen Fassadenbeschichtungsarten verglichen. Das Ergebnis: Wasser lief bei „StoColor Dryonic“ deutlich schneller ab als bei anderen Oberflächen und der Farbfilm selbst nahm am wenigsten Feuchtigkeit auf.
Abgeguckt hat sich der Hersteller dieses Wirkprinzip vom Nebeltrinkerkäfer. Um in der Hitze der Namibwüste nicht zu verdursten, klettert dieser Käfer täglich in der Morgendämmerung auf den Kamm der Sanddünen und macht dort einen Kopfstand. Die Morgenfeuchte kondensiert an seinem Rückenpanzer, und die auf diese Weise gewonnenen Wassertröpfchen rinnen durch die Rillen seines Panzers direkt in sein Maul. Das auf Mikrostrukturen basierende Wirkprinzip des Nebeltrinker-Panzers haben sich die Forscher bei der Entwicklung der neuen bionischen Fassadenfarbe ganz genau abgeschaut und auf diese übertragen.
Untergrund auf Testfläche per Gitterschnitt prüfen
Der Regen- und Tauwasser abweisenden Wirkung kommt die CO2-neutral produzierte Beschichtung nicht nur auf Putz zuverlässig nach, sondern sie ist auch für Spezialuntergründe geeignet. Dazu gehören pulverbeschichtete Metallfassaden ebenso wie Faserzementplatten oder eine aus Zinkblech gefertigte Regenrinne. Auch Alucobond, Hart-PVC und pulverbeschichtetes Aluminium lassen sich so vor Feuchtigkeit schützen. In vielen Fällen können die Bauteile sogar ohne zusätzliche Grundierung beschichtet werden – Voraussetzung ist ein intakter Untergrund. Auf der sicheren Seite ist der Handwerker, wenn er vor der Beschichtung eine Testfläche anlegt und die Haftfestigkeit mithilfe eines Gitterschnitts prüft. Je weniger die Beschichtung längs der Schnittränder und an den Schnittpunkten der Gitternetzlinien abplatzt, umso besser haftet später die neue Beschichtung. Nach diesem Test kann die Oberfläche grundiert und zweimal mit „StoColor Dryonic“ gestrichen werden. Sobald die Fläche getrocknet ist, wird die Haftung erneut mit Hilfe des Gitterschnitts geprüft.
Mehr Leistung an der Fassade per
Airless-Spritzverfahren
Besonders effizient lässt sich die Farbe mit dem Airless-Spritzverfahren auf die Fassade bringen. Das nebelarme Spritzen sorgt für eine gleichmäßig Beschichtung tragfähiger Untergründe und steigert die Flächenleistung nochmals erheblich. Besteht der Untergrund aus Metall, so wählt man am besten eine Lackdüse und einen Förderdruck von 190 bar. Bei Putzen genügen 120 bar bei Verwendung einer Doppeldüse – für eine optimal homogene Oberfläche sollte die frisch aufgetragene Farbschicht im nassen Zustand nachgerollt werden. Um unschöne Ansätze zwischen zwei Gerüstlagen zu vermeiden, sollten Maler gleichzeitig versetzt mit zwei Airlessgeräten arbeiten und dabei die Windrichtung beachten.
Robuste und umweltfreundliche Farbe
„StoColor Dryonic“ eignet sich auch für den Einsatz auf WDV-Systemen. Die Farbe erfüllt höchste Anforderungen des nachhaltigen Bauens (nach LEED oder DNGB). Zudem ist sie sehr robust: Während bei herkömmlichen, stark pigmentierten Farben das Risiko eines Füllstoffbruchs („Schreibeffekt“) in Kauf genommen werden muss, ist die neue Beschichtung sehr viel unempfindlicher. Das bietet vor allem in stark frequentierten Zonen wie Hauseingängen, wo die Beschichtung mechanischen Belastungen ausgesetzt ist, einen Vorteil. Geheimnis dieser Widerstandskraft ist eine spezielle Formulierung mit funktionalen Füllstoffen.
Vor dem Anstrich sollte man den Untergrund auf einer Testfläche per Gitterschnitt prüfen