Markante Spachtelschläge

Bei kaum einer Technik lässt sich die Handschrift des Verarbeiters so deutlich „lesen“ wie bei der Spachtel-Strukturtechnik. Die markanten Spachtelschläge verleihen der Oberfläche eine individuelle Note. Große Flächen erfordern besondere Konzentration, da ein Wechsel der Arbeitsweise das Gesamtbild beeinträchtigt.

Die modellierte Oberflächenstruktur lässt sich uni beschichten oder wie im gezeigten Beispiel mit weiteren dekorativen Techniken überarbeiten. Auf diese Weise wird der gespachtelten Fläche das Tüpfelchen auf dem i verliehen.

Zuerst wird eine Plastikmasse auf Dispersionsbasis aufgerollt. Direkt nach dem Materialauftrag erfolgt das Modellieren. Mit dem Flächen-Spachtel werden hierbei markante Schläge in lockerer Verteilung gesetzt. Ungleichmäßige Strukturerhebungen lassen sich anschließend mit einem Doppelblatt-Spachtel glätten. Hierbei wird kreuz und quer gearbeitet und das Werkzeug immer wieder gesäubert. 

Farbige Gestaltung

Nach der Trocknung müssen vorhandene Spachtelgrate abgeschliffen werden. Nun kann die farbige Gestaltung ausgeführt werden. Auf dem Grundanstrich wird dabei eine Kombination von Lasurtechniken ausgeführt. Hierzu wird getönte Dispersionslasur gleichmäßig aufgetragen und mit der Flächen-Streichbürste verwischt (Lasurtechnik gewolkt). Um die Pinselstriche und grobe Schläge zu egalisieren, kann mit einem Schwammbrett nachgearbeitet werden (Schwammtupftechnik).

Nach Trocknung wird ein weiterer Farbton der Dispersionslasur aufgerollt. Durch das Abrakeln mit einem Viskoseschwamm bleibt das Material in den Vertiefungen stehen (Rakeltechnik – abgewandelt). Die reliefartige Oberfläche der Spachtel-Strukturtechnik wird durch die Kombination mit unterschiedlichen Lasurtechniken besonders hervorgehoben.

Bei der Spachtel-Strukturtechnik wird die „Handschrift“ des Handwerkers sichtbar

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