Umnutzung eines Stalls in Ziegelbauweise in Olfen zu Ferienwohnungen

Auf dem landwirtschaftlichen Betrieb „Schulte im Busch“ in Olfen bei Coesfeld sind aus einem lange ungenutzten Stall- und Speichergebäude moderne Ferienwohnungen entstanden. Für den dauerhaften Schutz des historischen Ziegelmauerwerks sorgen Bautenschutz-Systeme von Remmers.

Auf der Landwirtschaftlichen Hofstelle ?Schulte im Busch? in Olfen bei Coesfeld ist aus einem lange ungenutzten Stall- und Speichergebäude nun neuer Wohnraum entstanden Auf der landwirtschaftlichen Hofstelle „Schulte im Busch“ in Olfen bei Coesfeld ist aus einem lange ungenutzten Stall- und Speichergebäude nun neuer Wohnraum entstanden
Foto: Remmers

Auf der landwirtschaftlichen Hofstelle „Schulte im Busch“ in Olfen bei Coesfeld ist aus einem lange ungenutzten Stall- und Speichergebäude nun neuer Wohnraum entstanden
Foto: Remmers
Das 1911 errichtete Gebäude am Ortsrand der nordrhein-westfälischen Kleinstadt Olfen hatte nach jahrzehntelanger landwirtschaftlicher Nutzung viele Jahre leer gestanden. Nach der Übernahme der elterlichen Hofstelle entschied sich der heutige Eigentümer Fabian Schulte im Busch dazu, den historischen Stall- und Speicherkomplex umfangreich zu sanieren und in drei individuell gestaltete Ferienapartments sowie eine Wohneinheit für sich und seine Frau Annika im Obergeschoss umzuwandeln. Dabei sollten der ländliche Charme und die historische Bausubstanz erhalten bleiben und mit modernem Komfort verbunden werden – ganz nach dem Motto: „Neue Wohnqualität in alten Mauern.“

„Die besondere Herausforderung lag im Umgang mit der Altsubstanz. Bei dem Objekt handelt es sich um ein kulturhistorisch prägendes Gebäude, dessen Optik zu bewahren war. Es finden sich heute nur noch wenige Bauherren, die sich um solch ein Kulturgut kümmern wollen. Das war eine mutige Entscheidung“, erklärt Tim-Oliver Worms vom beauftragten Planungsbüro Schier aus Billerbeck. Für die Sanierung beantragte und erhielt der Bauherr Fördermittel vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen sowie vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“.

Hohe Feuchte- und Schadstoffbelastung des Mauerwerks

Vor der Sanierung: Der historische Stall- und Speicherkomplex hatte nach jahrzehntelanger landwirtschaftlicher Nutzung lange leer gestanden Vor der Sanierung: Der historische Stall- und Speicherkomplex hatte nach jahrzehntelanger landwirtschaftlicher Nutzung lange leer gestanden
Foto: Remmers

Vor der Sanierung: Der historische Stall- und Speicherkomplex hatte nach jahrzehntelanger landwirtschaftlicher Nutzung lange leer gestanden
Foto: Remmers
Im Zuge der Sanierungsplanung erfolgte zunächst eine umfangreiche Bestandsaufnahme der vorhandenen Bausubstanz. Dabei ergab die bauchemische Analyse des Mauerwerks durch das unabhängige, nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditierte Prüflabor Bernhard Remmers Institut für Analytik (BRIfA) eine starke Nitratbelastung und eine verringerte Mörtelfestigkeit – beides typische Folgen der ursprünglichen Nutzung als Stall. Dies, in Kombination mit starken Rissbildungen, machte eine umfassende Sanierung des Mauerwerks erforderlich – mit dem Ziel, möglichst schonend vorzugehen und die Substanz dauerhaft zu sichern.

Umfassendes Sanierungskonzept

Zu Beginn der Sanierung legten der Bauherr und ergänzend die Experten von Teutenberg innovative Bautechnik GmbH aus Lünen zunächst das Mauerwerk im Sockelbereich bis zur Deckenhöhe frei und räumten dabei auch die Fugen aufgrund der erhöhten Schadsalzbilanz bis zu einer Tiefe von 2 cm aus. Alter Putz sowie loses Fugenmaterial wurden hierbei vollständig entfernt.

Das Ziegelmauerwerk im Inneren wurde zur Verkapselung bauschädlicher Salze mit der Salzsperre ?Salt IH? grundiert Das Ziegelmauerwerk im Inneren wurde zur Verkapselung bauschädlicher Salze mit der Salzsperre „Salt IH“ grundiert
Foto: Remmers

Das Ziegelmauerwerk im Inneren wurde zur Verkapselung bauschädlicher Salze mit der Salzsperre „Salt IH“ grundiert
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Anschließend wurden die Ziegel zur Verkapselung bauschädlicher Salze mit der Salzsperre „Salt IH“ grundiert. Um das Mauerwerk vor aufsteigender Feuchtigkeit zu schützen, erhielt es eine Horizontalsperre aus der lösungsmittelfreien Silancreme „Kiesol C+“, die eine besonders schnelle Ausbildung der Hydrophobie gewährleistet. Die notwendigen Bohrlöcher setzten die Handwerkerinnen und Handwerker in einem Abstand von 12 cm horizontal in die Lagerfuge. Die anschließende Verfüllung der Bohrlöcher sowie der Fehlstellenausgleich im Mauerwerk erfolgten mit dem Dichtspachtel „WP DKS rapid [basic]“. Als zusätzlicher Feuchteschutz wurde bis zu einer Höhe von 30 cm oberhalb der Horizontalsperre eine Kontaktschicht mit dem Dichtspachtel „WP DKS rapid [basic]“ aufgetragen und „MB 2K“ als Abdichtung appliziert. „Dieses Produkt zeichnet sich vor allem durch seine schnelle Aushärtung sowie die exzellente Haftung zum Untergrund aus. Insgesamt sind wir aufgrund der hohen Schadsalzbelastung mit einem zum Standard abweichenden System in die Ausführung gegangen“, erläutert Torsten Weise, Projektverantwortlicher bei Remmers. Die restlichen Wandflächen wurden innen mit dem Porengrundputz „SP Levell“ ausgeglichen, um die komplette Egalisierung für das Aufbringen der Dämmung „iQ Therm“ sicherzustellen.

Die Außenabdichtung des Sockels führten die Handwerkerinnen und Handwerker mit der multifunktionalen Bauwerksabdichtung ?MB 2K? durch Die Außenabdichtung des Sockels führten die Handwerkerinnen und Handwerker mit der multifunktionalen Bauwerksabdichtung „MB 2K“ durch
Foto: Remmers

Die Außenabdichtung des Sockels führten die Handwerkerinnen und Handwerker mit der multifunktionalen Bauwerksabdichtung „MB 2K“ durch
Foto: Remmers
Am Sockel wurden ebenfalls die Fugen entfernt, danach mit „Salt IH“ vorbehandelt und mit „DKS rapid“ reprofiliert. Anschließend führten die Handwerker eine Kratzspachtelung mit „MB 2K“ aus, bevor sie zwei weitere Lagen „MB 2K“ mit einer Trockenschichtdicke von mindestens 3 mm aufbrachten. Die gesamte Abdichtung erfolgte bis 30 cm oberhalb der Geländeoberkante. Als Schutzschicht der Abdichtung und zur Oberflächengestaltung kamen eine Armierungslage mit „VM Fill“ und eine abschließende Filzlage mit „VM Fill Rapid“ zur Ausführung. Für einen dauerhaften Oberflächenschutz und als optische Aufwertung erfolgte abschließend ein Anstrich mit „Color PA“.

Energieeffiziente Innendämmung

Die Innendämmung des Gebäudes erfolgte mit dem System ?iQ Therm? in Kombination mit einem Feinputz Die Innendämmung des Gebäudes erfolgte mit dem System „iQ Therm“ in Kombination mit einem Feinputz
Foto: Remmers

Die Innendämmung des Gebäudes erfolgte mit dem System „iQ Therm“ in Kombination mit einem Feinputz
Foto: Remmers
Auch im Inneren wurde gezielt saniert: Das Dämmsystem „iQ Therm“ in Kombination mit einem Feinputz erfüllt sowohl energetische als auch feuchteschutztechnische Anforderungen. Wichtig war dem Bauherrn dabei eine besonders schlanke und zugleich hocheffiziente Innendämmung. So ist nicht zuletzt auch dank der abgestimmten Systemlösungen von Remmers aus jahrelangem Leerstand ein zukunftsfähiges Wohnobjekt geworden – funktional, langlebig und im Sinne des Denkmalschutzes.

 

Autor

Christian Behrens ist Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Firma Remmers in Löningen.

Baubeteiligte (Auswahl)

Bauherr

Fabian Schulte im Busch, Olfen

Planung

Planungsbüro Schier, Billerbeck

Ausführung

Teutenberg innovative Bautechnik, Lünen, www.teutenberg.de

Produktspezifische Beratung

Torsten Weise, Remmers, Löningen, www.remmers.com

Bauchemische Analyse

Bernhard Remmers Institut für Analytik (BRIfA), Löningen, www.brifa.de

Eingesetzte Produkte

Salt IH, Kiesol C+, SP Levell, WP, DKS rapid [basic], MB 2K, VM Fill, Color PA, iQ Therm

Remmers, Löningen, www.remmers.com

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