Brandschutztechnische Ertüchtigung von Decken mit Putz

Die Umnutzung und Sanierung bestehender Gebäude ist ein sinnvoller Beitrag zum nachhaltigen Bauen. Bestandsgebäude erfüllen aber häufig die aktuellen gesetzlichen Anforderungen an baulichen Brandschutz nicht. Moderne Brandschutzputze bieten hier eine effiziente Alternative zum Abriss.

Im Falle eines Brandes sind tragende Bauteile in kürzester Zeit höchsten Temperaturen ausgesetzt Im Falle eines Brandes sind tragende Bauteile in kürzester Zeit höchsten Temperaturen ausgesetzt
Foto: Saint-Gobain Weber

Im Falle eines Brandes sind tragende Bauteile in kürzester Zeit höchsten Temperaturen ausgesetzt
Foto: Saint-Gobain Weber
Architekten und Handwerker stehen bei der Umnutzung und Sanierung bestehender Gebäude häufig vor der Herausforderung, die gesetzlichen Vorgaben zum vorbeugenden Brandschutz zu erfüllen und gleichzeitig die Ästhetik des Gebäudes zu erhalten. Insbesondere bei Bauten aus den 50er und 60er Jahren ist der Brandschutz der Massivdecken oft nicht ausreichend und erfordert ein Upgrade. Moderne Brandschutzputze ermöglichen eine solche Brandschutz-Ertüchtigung bereits mit geringen Aufbauhöhen und können so im optimalen Fall einen Abriss verhindern und die im Gebäude gebundene graue Energie erhalten.

Einfach zu verarbeiten

Der Brandschutzputz zeichnet sich durch seine schnelle und einfache Verarbeitung aus Der Brandschutzputz zeichnet sich durch seine schnelle und einfache Verarbeitung aus
Foto: Saint-Gobain Weber

Der Brandschutzputz zeichnet sich durch seine schnelle und einfache Verarbeitung aus
Foto: Saint-Gobain Weber
Im Brandfall bildet ein Brandschutzputz eine isolierende Schutzschicht, die den Durchtritt von Flammen auf die dahinter liegenden Materialien verhindert, beziehungsweise verlangsamt. Das Material wird im Nassspritzverfahren direkt oder unter Verwendung des systemzugehörigen Haftvermittlers auf die Bauteile aufgetragen. Es haftet an verschiedenen Untergründen, wie Beton- und Stahlkonstruktionen und anderen tragenden Bauteilen, mit oder ohne Putzträger. Ein Armierungsgewebe ist in den meisten Anwendungsfällen nicht erforderlich.

Schlanker Aufbau, hoher Brandschutz

? oder maschinell gefilzt werden Die Putzoberfläche kann auch maschinell gefilzt werden
Foto: Saint-Gobain Weber

Die Putzoberfläche kann auch maschinell gefilzt werden
Foto: Saint-Gobain Weber
Die Festlegung der Mindestputzdicken erfolgt im Vorfeld durch Fachplaner unter Berücksichtigung des Bauteils, des erforderlichen Feuerwiderstands sowie des Brandschutzes der Bestandskonstruktion. Soll eine möglichst geringe Einschränkung des Raums erzielt werden, empfiehlt sich der Einsatz besonders schlanker Brandschutzputz-Systeme wie „weber.dur 112“ Brandschutzputz. Der Feuerwiderstand des mineralischen Brandschutzputzes mit europäischer technischer Zulassung wurde in Brandprüfungen für unterschiedliche Brandszenarien und Anwendungsbereiche nachgewiesen.

Funktional und dekorativ

Mit unterschiedlichen Putzstrukturen eröffnet der „weber.dur 112“ Brandschutzputz vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten und ist sowohl als Unter- als auch als Einlagenputz einsetzbar. Je nach gewünschter Ästhetik kann die Oberfläche spritzrau belassen, geglättet oder gefilzt werden. Damit eignet sich das druck- und zugfeste Material auch für Sanierungen im Bestand, bei denen dekorative Oberflächen gewünscht sind. Optional können weitere Putzschichten, Fliesen oder Schutzanstriche aufgebracht werden. Die einfache und schnelle Applikation ermöglicht eine zügige Verarbeitung und verkürzt die Bauzeit.

Sichere Brandschutzlösung für ehemaliges RAG-Verwaltungsgebäude

Auch bei der Sanierung des ehemaligen RAG-Verwaltungsgebäudes in Bottrop kam der Brandschutzputz ?weber.dur 112? zum Einsatz Auch bei der Sanierung des ehemaligen RAG-Verwaltungsgebäudes in Bottrop kam der Brandschutzputz „weber.dur 112“ zum Einsatz
Foto: Saint-Gobain Weber

Auch bei der Sanierung des ehemaligen RAG-Verwaltungsgebäudes in Bottrop kam der Brandschutzputz „weber.dur 112“ zum Einsatz
Foto: Saint-Gobain Weber
Ein gutes Beispiel dafür, wie mit schlanken Brandschutzputzen effiziente und sichere Brandschutzlösungen realisiert werden können, ist die energetische, technische und optische Sanierung des ehemaligen RAG-Verwaltungsgebäudes am Gleiwitzer Platz in Bottrop. Das 1954 errichtete Gebäude der ehemaligen Ruhrkohle AG stand aufgrund des Strukturwandels in den vergangenen Jahren leer. Im Zuge der Übernahme durch die Bauknecht Real Estate, eine Objektgesellschaft der Bauknecht Immobilien Holding AG, wurde das Bürogebäude einer neuen Nutzung zugeführt. Im Innenbereich sorgt der Brandschutzputz „weber.dur 112“ mit geringen Schichtdicken für höchsten baulichen Brandschutz.

 

Autor

Georg J. Kolbe ist Leiter des Produktmarketings Putz- und Fassadensysteme bei der Saint-Gobain Weber GmbH in Düsseldorf.

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