Gefahr aus dem Erdreich

Sicherer Radonschutz: Abdichtungssystem für Neubau und Sanierung

Radon ist ein radioaktives Edelgas aus dem Erdreich, das unbemerkt in Gebäude eindringt und die Gesundheit gefährden kann. Besonders in Radonvorsorgegebieten sind bauliche Schutzmaßnahmen unerlässlich. Mit gezielten Abdichtungslösungen lassen sich erdberührte Bauteile dauerhaft versiegeln.

Radon ist ein radioaktives Edelgas, das im Boden entsteht und durch Undichtigkeiten in die Gebäudehülle eindringen kann. Wird es über längere Zeit eingeatmet, steigt das Risiko für Lungenkrebs signifikant. Nach dem Rauchen ist Radon die zweithäufigste Ursache dieser Erkrankung – laut Bundesamt für Strahlenschutz sterben in Deutschland jährlich rund 1900 Menschen an den Folgen einer Radonexposition. Besonders gefährdet sind erdberührte Bereiche wie Keller und Bodenplatten. Die Radonbelastung bleibt dabei häufig unbemerkt: Das Gas ist weder sichtbar noch kann man es riechen oder schmecken.

Zwar gilt Beton ab einer Dicke von 20 cm grundsätzlich als radondicht – entscheidend ist jedoch die tatsächliche Dichtigkeit des Betonkörpers. In der Praxis stellen nicht die Flächen, sondern Risse, Fugen und Bauteilübergänge das eigentliche Risiko dar. Entsteht hier eine Undichtigkeit, kann Radon nahezu unbemerkt in den Innenraum eindringen.

Rechtliche Grundlagen: Strahlenschutzgesetz

Mit dem Inkrafttreten des neuen Strahlenschutzgesetzes im Jahr 2018 und der Ausweisung von Radonvorsorgegebieten seit 2021 sind bauliche Schutzmaßnahmen verbindlich geregelt. Besonders in Teilen von Bayern, Sachsen, Thüringen und Baden-Württemberg besteht ein erhöhter Handlungsbedarf. In öffentlichen Gebäuden und Arbeitsstätten sind bei einer Radonkonzentration über 300 Becquerel pro m3 zwingend Gegenmaßnahmen erforderlich. Im Wohnbau gewinnen präventive Abdichtungskonzepte zunehmend an Bedeutung – auch zur langfristigen Werterhaltung der Immobilie.

Mit „Aquafin-RB400“ bietet Schomburg eine flexible, reaktive Abdichtungslösung auf mineralischer Basis, die sich für erdberührte Bauteile eignet. Das System ist geprüft radondicht und ermöglicht eine schnelle, zuverlässige Verarbeitung sowohl im Neubau als auch in der Sanierung. Besonders hervorzuheben ist die hohe Haftung auf unterschiedlichsten Untergründen sowie die problemlose Verarbeitung auch bei niedrigen Temperaturen.

Die Abdichtung eignet sich im Neubau für erdberührte Bauteile und die Sockelabdichtung. Auch Bauteilübergänge, Fugen und Anschlüsse zu Fenstern und Türen lassen sich in Kombination mit der Dichtbandtechnik dauerhaft versiegeln. 

Radonsanierung von Innen

In der Sanierung eignet sich die Abdichtungslösung von Schomburg insbesondere für Mischuntergründe oder festhaftende Altabdichtungen aus Bitumen. Ein wirksamer Radonschutz lässt sich von der Raumseite aus in mehreren Schritten realisieren:

Untergrundvorbereitung

Putz abtragen. 

Mürbe Fugen etwa 20 mm auskratzen.  

Sulfat- oder Chloridsalze in schwerlösliche Salze umwandeln (mit „Esco-Fluat“) 

Fugen und Fehlstellen mit dem Multimörtel „Asocret-M30“ ausgleichen. 

Bestehende Horizontalsperre verdämmen und Sperrnut im Wand-Bodenanschluss herstellen (ebenfalls mit „Asocret-M30“) 

Dichtkehle im Boden-Wandanschluss herstellen („Asocret-M30“).

Horizontalsperre erstellen

Nachträgliche Horizontalsperre mit der Injektionscreme „Aquafin-i380“ anlegen. 

Bohrlöcher werden mit „Asocret-M30“ verschlossen.

Innenabdichtung flexibel erstellen

Sperrputzlage mit Flächenegalisierung ausführen („Asocret-M30“).

Flexible Innenabdichtung mit „Aquafin-RB400“ erstellen. 

Sanierputzsystem aufbringen

Zur Haftverbesserung den Spritzbewurf „Thermopal-SP“ volldeckend aufbringen. 

Verputzen der Wandflächen mit dem Sanierputz „Thermopal-ultra-white“. 

Bei Bedarf kann „Thermopal-FS33“ als Feinputz-Finish aufgetragen werden.

Den Boden sicher abdichten

Für die Abdichtung der Kellerbodenplatte bietet sich das „Thermopal-Bodensystem“ an. Es besteht aus dem thixotropen Epoxidharz „Asodur-SG3-thix“ (Grundierung), der „Aro-RSG“- Gewebeeinlage (Riss-Stopp), der Bodenausgleichsmasse „Asocret-HFF“ für mineralische, robuste Industrieböden und der wässrigen Universalversiegelung „Asodur-V360W“ in Wunschfarbton.

Autor

Rico Ramin ist Produktmanager Bauwerksabdichtung und -instandsetzung bei der Firma Schomburg in Detmold.

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